Deutsche Idiomatik
Pfennig
etw. kostet jn. keinen (einzigen) Pfennig ugs\
Ein zweimonatiger Urlaub in Dänemark würde den Willy keinen einzigen Pfennig kosten. Eine angeheiratete Tante hat ihn eingeladen, und die Reise würde unser Vater bezahlen. Aber er will nicht – auch nicht, wenn es umsonst ist.
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keinen Pfennig haben ugs – keinen Pfennig besitzen
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nicht für fünf/(zwei) Pfennig/(Pfennige) Lust/Anstand/. . .
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haben/. . . sal
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. . . Ich habe nicht für fünf Pfennig Lust, heute abend ins Theater zu gehen. Können wir den Schultes nicht absagen? . . .
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keinen Pfennig bei sich/in der Tasche/(. . .) haben ugs
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. . . Christoph, könntest du für mich den Eintritt zahlen? Ich habe keinen Pfennig bei mir – ich habe mein Portemonnaie vergessen.
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keinen Pfennig mehr haben ugs
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1. Hör’ mal, Ernst, kannst du unserer Iris vielleicht 350,– Euro leihen? Sie gibt sie dir übermorgen wieder, wenn sie ihr Gehalt bekommt. – Tut mir leid, Christoph, ich habe selbst keinen Pfennig mehr. Zur Zeit lebe ich von dem, was ich schon eingekauft habe.
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2. Der Herbert hat durch den Unfall sein ganzes Vermögen verloren?
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– Ja, er hat keinen Pfennig mehr. Wie du weißt, hatte er zwei Leute im Wagen, die nicht versichert waren; für ihre Krankenhausbehandlung sind all seine Reserven draufgegangen.
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keinen Pfennig besitzen ugs
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. . . Und wenn sie den Heinzpeter da wirklich herausschmeißen – hat er noch andere Einkünfte, Ersparnisse, Reserven? – Nein, der besitzt keinen Pfennig. Ich weiß auch nicht, wovon er dann leben will.
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keinen Pfennig mehr besitzen ugs – keinen Pfennig mehr haben (2)
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etw. bis auf den letzten Pfennig bezahlen/zurückzahlen ugs
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. . . So, mit dieser Rate habe ich meine Schulden bei der Bank bis auf den letzten Pfennig zurückbezahlt. Welch ein Gefühl – endlich einmal völlig schuldenfrei!
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niemandem/. . . einen Pfennig schuldig bleiben ugs
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. . . Was geht euch das denn an, wofür ich mein Geld ausgebe? Bin ich irgendjemandem von euch schon einmal einen Pfennig schuldig geblieben?
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jn. keinen Pfennig kosten ugs – etw. kostet jn. keinen (ein-
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zigen) Pfennig
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j. gibt für jn./etw. keinen Pfennig mehr ugs – j. gibt für jn./ etw. keinen (roten) Heller mehr
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mit jedem Pfennig rechnen (müssen) ugs
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Muß der Otto wirklich mit jedem Pfennig rechnen oder ist er einfach geizig? – Vielleicht beides. Von Natur ist er nicht gerade großzügig. Aber große Sprünge kann er von seinem kümmerlichen Gehalt natürlich auch nicht machen. Rechnen muß er schon . . .
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auf den Pfennig sehen (müssen) ugs form – (eher:) mit jedem Pfennig rechnen (müssen)
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jeden Pfennig sparen ugs
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Seitdem sich der Dieter in den Kopf gesetzt hat, im Sommer für zwei Monate nach Norwegen zu fahren, spart er jeden Pfennig. Geradezu knauserig ist er geworden.
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(bereit sein/. . .) den letzten Pfennig mit jm. (zu) teilen ugs path
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Die Katharina ist wirklich ein sympathisches Mädchen. Und von einer so selbstverständlichen Hilfsbereitschaft! Die ist in der Lage, den letzten Pfennig mit dir zu teilen, ohne daß du es merkst.
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jeden Pfennig erst (zehn/zig/. . . Mal) umdrehen, bevor man ihn ausgibt/. . . ugs – jede Euro erst (zehn/zig/. . . Mal) umdrehen, bevor man sie ausgibt/. . .
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keinen Pfennig wert sein ugs
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. . . Nein, den Schrank kannst du unmöglich kaufen! Der ist keinen Pfennig wert.
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ein paar Pfennige (veraltet)
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1. (An der Kasse:) Einen Augenblick, bitte – es fehlen noch ein paar Pfennige. Ich sehe mal eben in meinem anderen Portemonnaie nach, da müßte ich noch Kleingeld haben . . .
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2. . . . Wenn wir schon gut 3.000,– Euro dafür ausgeben, dann kommt es auf ein paar Pfennige mehr oder weniger auch nicht mehr an. Entscheidend ist die Qualität. ugs
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j. gäbe keine zwei Pfennige für jn. ugs – path selten
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. . . Vielleicht haben die Sozialisten bei dieser Wahl doch eine Chance.
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– Die Sozialisten? Für die gäbe ich keine zwei Pfennige.
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seine letzten Pfennige ausgeben/hergeben (für etw./jn.) ugs Nachdem wir unsere Rucksäcke in der Jungendherberge abgestellt hatten, gingen wir in ein billiges Lokal und gaben unsere letzten Pfennige für ein Essen aus. Die Rückfahrkarte hatten wir ja schon; bis zum Abend brauchten wir also kein Geld mehr.
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(sich) seine Pfennige sauer verdienen (müssen) ugs – path – (sich) sein Brot sauer/(bitter) verdienen (müssen)
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für keine zwei Pfennige Verstand haben/nachdenken/aufpassen/. . . sal
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1. . . . Der hat für keine zwei Pfennige Verstand, dieser Kerl! Wirklich: absolut keinen Verstand – dumm wie Bohnenstroh ist der!
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2. Der Karl paßt aber auch für keine zwei Pfennige auf! Egal, worüber gesprochen wird – er schläft. So etwas an Unaufmerksamkeit ist schon ein Phänomen.
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3. (Ein Mann zu seiner Frau, die ein Formular falsch ausgefüllt hat:) Du denkst aber auch für keine zwei Pfennige nach, Henriette! Überleg’ doch mal ein bißchen! Wenn da steht ’Ausbildung’, wollen die natürlich deinen letzten Ausbildungsstand wissen, und nicht den ganzen Ausbildungsweg.
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keine zehn Pfennige wert sein ugs – keinen Pfennig wert sein
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seine Pfennige zusammenhalten ugs – seine Groschen zusammenhalten
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