Deutsche Idiomatik
offen
offen sein – ≠ zu sein (1, 2)\
noch/wieder/. . . offen sein
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1. Die Verhandlungen sind noch völlig offen. Bisher kann niemand absehen, wie sie ausgehen werden.
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2. Ist eigentlich die C–3-Stelle immer noch offen? – Ja. Sie wird zur Zeit von einem italienischen Professor vertreten. Bis sie definitiv besetzt wird, dürften noch zwei, drei Semester ins Land gehen.
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3. . . . Ja, es ist leider immer noch offen, ob Herr Prof. Kronstatt die Einladung nach Amerika annehmen kann. Er wird das aber spätestens zum Ende der nächsten Woche entscheiden.
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jm./e-r S. gegenüber offen sein
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. . . Ehrlicher Auseinandersetzung gegenüber ist der Hempel offen; ja, das hat er sogar gern! Nur, wenn es ideologisch wird, dann wird er sauer; dann blockt er (sofort) ab. – Man kann mit dem Mann also frei diskutieren? – Aber ja!
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(immer/. . .) für etw. offen sein
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Für neue Gedanken ist der Hartmann immer offen, Klaus! Wenn du also Vorschläge hast, wie sich das Verkaufsvolumen unserer neuen Produktlinie ausweiten läßt, sprich mit ihm; der ist für solche Anregungen sogar dankbar.
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sperrangelweit offen sein Tür/Fenster/. . .
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(Der Vater:) Da ist das Wohnzimmerfenster doch schon wieder sperrangelweit offen! – (Die Tochter:) Die Mama lüftet; sie sagt, sonst geht der Zigarettenqualm von gestern nicht raus. – Ah so, der Durchzug in der ganzen Wohnung ist eine disziplinarische Maßnahme!
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es ist (noch/weiterhin/. . .) offen, ob/wie/wann/. . .
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. . . Ist es eigentlich nach wie vor offen, wann die C4-Stelle wieder besetzt wird? – Ja, das ist immer noch nicht entschieden.
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offen haben
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1. vgl. – ≠ zu haben
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2. vgl. – ≠ zu haben
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etw. ganz offen tun/sagen/erklären/. . .
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1. Der Bertram macht gar keinen Hehl daraus, daß er den Günther für ungeeignet hält, die Leitung des Labors zu übernehmen. Er sagt das ganz offen – zu jedem, der es hören will.
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2. . . . Ja, der Schultz handelt ganz offen gegen die Anordnungen des Chefs. Er weiß, daß ihm nichts passieren kann, und deswegen hält er es offensichtlich nicht einmal für nötig, den Alten wenigstens nicht vor aller Augen zu desavouieren.
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Wein/(. . .) offen verkaufen/ausschenken/. . ./ein offener Wein/(. . .)
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(In einem Restaurant:) Nein, eine ganze Flasche ist mir zu viel. Sie haben doch bestimmt auch offene Weine? – Ja, schwäbischen Rotwein beispielsweise. – Gut, davon würde ich ein Glas/ein Viertel trinken.
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offen und ehrlich sagen/. . ./handeln/vorgehen/. . .
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. . . Komm’, Herbert, jetzt sag’ mir doch mal offen und ehrlich, wie der Streit gestern angefangen hat. Aber ohne zu flunkern/schwindeln/kohlen/mir Lügengeschichten aufzutischen.
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offen heraus etw. sagen/. . . selten geradeheraus sein/jm. etw. sagen
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