Deutsche Idiomatik
Not
in Not sein\
. . . Wenn du mal in Not bist, helfe ich dir auch, da kannst du ganz sicher sein! Ich habe begriffen, was eine solche Hilfe wert ist, als es mir (finanziell) so schlecht ging und du mir unter die Arme gegriffen hast.
\
aus Not (etw. tun)
\
. . . Es ist doch ein Unterschied, ob jemand stiehlt, weil er unehrlich ist, oder ob er aus Not einen Diebstahl begeht!
\
mit genauer Not ... form veraltend selten – mit knapper
\
Not ... (1)
\
in höchster Not ... path
\
. . . Jahrelang gibt sie sich unabhängig und kratzbürstig. Aber in höchster Not bittet sie ihren Vater dann doch um Hilfe! – Ja, glaubst du, der alte Herr hätte es lieber gesehen, wenn man sie wegen der ganzen Schulden eingesperrt hätte?
\
es hat keine Not (mit etw.) veraltend selten
\
1. . . . Ich bringe ihnen die Saugpumpe noch heute abend wieder zurück, Herr Albrecht. – Es hat keine Not. Sie können sie so lange behalten, wie sie wollen. Sie liegt hier doch bloß herum.
\
2. . . . Brauchst du das Gerät dringend? – Nein, es hat keine Not. Wenn es bis zum Ende des Monats fertig ist, reicht das durchaus.
\
mit knapper Not ... path
\
1. Mit knapper Not entkam er den Verfolgern. Wenn er auch nur ein paar Minuten später geflohen wäre, hätten sie ihn erwischt.
\
2. Mit knapper Not ist er nochmal davongekommen. Hoffentlich lernt er aus der Affäre. Sonst macht er das nächste Mal wirklich bankrott/wird er das nächste Mal wirklich entlassen/. . .
\
3. vgl. – mit Ach und Krach etw. schaffen/. . .
\
4. vgl. – (noch) so eben (2; u. U. 1)
\
ohne Not ... eher: ohne, daß es nötig/erforderlich ist veraltend selten
\
. . . Ohne Not wird der Albert natürlich nicht auf seine Ferien verzichten. Nur wenn er keine andere Lösung sieht.
\
zur Not (etw. tun können)
\
1. . . . Der Wagen ist nicht in Ordnung, sagst du? – Nein. – Zur Not kann ich natürlich auch mit dem Zug fahren. Man fährt zwar beträchtlich länger. Aber wenn es nicht anders geht . . .
\
2. Könntest du mich zur Not morgen früh um fünf doch mit dem Wagen zum Bahnhof fahren? Ich meine: wenn ich keine andere Lösung finde . . .
\
seine liebe Not mit jm./etw. haben path
\
1. Mit dem Landgut, das der Erich von seinem Onkel geerbt hat, hat er offensichtlich seine liebe Not. Finanzielle Sorgen, Sorgen mit dem Personal . . . Er weiß nicht, ob er es halten kann.
\
2. Der Hausmann hat seine liebe Not mit der Klasse 5b. Die machen ihm das Leben zur Hölle, und er hat alle Mühe, sich durchzusetzen.
\
3. . . . Diese Frau hat ihre liebe Not mit ihrem Mann: jeden Abend, den der liebe Gott kommen läßt, pilgert der in die Wirtschaft und trinkt sich einen. Wie die das überhaupt aushält!
\
jn. in Not bringen form
\
. . . Die lange Krankheit seiner Frau hat ihn in Not gebracht! Die hohen Behandlungskosten haben ihn finanziell fast ruiniert.
\
Not macht erfinderisch
\
. . . Und wo bringt er seine Mutter unter? – Er hat die Garage umbauen lassen. – Ah, da sieht man mal wieder: Not macht erfinderisch. Wenn einen die Umstände zwingen, kommt man (auch) auf Ideen.
\
ein Vorschlag/. . . ist aus der Not geboren form selten
\
. . . Ihre Entscheidung, Philologie zu studieren, war im Grunde aus der Not geboren: für Medizin reichten die Noten nicht, für die technischen Fächer hat sie keine Begabung . . . – Sie muß doch gar nicht studieren! – Aber sie mußte von (zu) Hause weg! Der permanente Streit der Eltern – das war nicht länger auszuhalten . . .
\
Not kennt kein Gebot form veraltend
\
Wenn man sich überlegt, was die da alles gestohlen und geplündert haben in den schweren Jahren! – Not kennt kein Gebot, Manfred. Das ist nun einmal so. Wenn es dem Menschen dreckig geht/schlecht geht, ist er zu allem fähig.
\
der Not gehorchend (nicht dem eigenen Triebe) ugs iron (Eine Studentin zu einer anderen:) Du gehst doch heute nachmittag in das Büchner-Seminar? – Der Not gehorchend . . . – Wie, macht dir das keinen Spaß? – Um ehrlich zu sein: nein! Aber der Prof. läßt jede Sitzung eine Präsenzliste durchgehen; man muß also da sein.
\
in Not geraten form
\
. . . Wenn jemand in Not ist, hilft man ihm, Gerda! Du kannst auch mal in Not geraten. Da wirst du merken, wie wichtig es ist, daß es Menschen gibt, die helfen.
\
jm. seine Not klagen path – (eher:) jm. sein Leid klagen
\
in Not leben
\
. . . Eine Sache, Peter, ist es, mit dem Geld rechnen zu müssen – das war und ist nun eimal das Los der meisten Menschen –, eine andere, in Not zu leben. Was das ist, weißt du wie so viele Mitteleuropäer offensichtlich gar nicht.
\
Not leiden form
\
. . . Natürlich, reich ist er nicht! Aber man kann doch nicht sagen, daß er Not leidet. – Das nicht, klar. Er kommt aus mit dem, was er hat.
\
jm.große Not machen path selten – (stärker als:) jm. Sorge
\
machen
\
wenn Not am Mann ist (dann . . .) ugs
\
. . . Rolf, du weißt, ich muß zurzeit selbst mit jeder Stunde rechnen. Aber wenn du unbedingt Hilfe brauchst, komm’ ich natürlich. – Danke, Hermann. Wenn Not am Mann ist, rufe ich dich an.
\
überall helfen/. . ., wo Not am Mann ist ugs
\
(Ein freiwilliger Helfer bei einem Sportfest, zur Organisationsleitung:) Wo ich eingesetzt werde, ist mir egal! Da, wo Not am Mann ist. – Am dringendsten werden ein paar Leute an den Eingängen gebraucht. – Gut, dann helf’ ich da.
\
jn. aus großer Not retten path
\
Wenn mein Onkel uns nicht zweimal aus großer Not gerettet hätte, wäre ich als Kind vielleicht verhungert. Das eine Mal ist er uns beigesprungen, als mein Vater starb, das zweite Mal, als die Firma, in der meine Mutter dann arbeitete, pleite machte.
\
in der Not frißt der Teufel Fliegen ugs
\
. . . Du hättest sehen sollen, wie genügsam diese Wohlstandsbürger plötzlich alle waren, als sie da plötzlich in dem Trockengebiet festsaßen. Für ein Stückchen trockenes Brot waren sie schon dankbar. – In der Not frißt der Teufel Fliegen, das ist eine alte Erfahrung.
\
in Not und Tod zusammenstehen/zusammenhalten path veraltend selten – in Freud’ und Leid zusammenstehen/zusammenhalten
\
aus der Not eine Tugend machen
\
. . . Die wollen mir die ganze Verantwortung für das Projekt allein aufhalsen! – Dann versuch’, aus der Not eine Tugend zu machen. Verlang’, daß du dann auch allein entscheiden kannst, welche Summen dafür ausgegeben und welche Mitarbeiter herangezogen werden. Dann hast du (wenigstens) eine interessante Arbeit.
\
. . . Wenn du mal in Not bist, helfe ich dir auch, da kannst du ganz sicher sein! Ich habe begriffen, was eine solche Hilfe wert ist, als es mir (finanziell) so schlecht ging und du mir unter die Arme gegriffen hast.
\
aus Not (etw. tun)
\
. . . Es ist doch ein Unterschied, ob jemand stiehlt, weil er unehrlich ist, oder ob er aus Not einen Diebstahl begeht!
\
mit genauer Not ... form veraltend selten – mit knapper
\
Not ... (1)
\
in höchster Not ... path
\
. . . Jahrelang gibt sie sich unabhängig und kratzbürstig. Aber in höchster Not bittet sie ihren Vater dann doch um Hilfe! – Ja, glaubst du, der alte Herr hätte es lieber gesehen, wenn man sie wegen der ganzen Schulden eingesperrt hätte?
\
es hat keine Not (mit etw.) veraltend selten
\
1. . . . Ich bringe ihnen die Saugpumpe noch heute abend wieder zurück, Herr Albrecht. – Es hat keine Not. Sie können sie so lange behalten, wie sie wollen. Sie liegt hier doch bloß herum.
\
2. . . . Brauchst du das Gerät dringend? – Nein, es hat keine Not. Wenn es bis zum Ende des Monats fertig ist, reicht das durchaus.
\
mit knapper Not ... path
\
1. Mit knapper Not entkam er den Verfolgern. Wenn er auch nur ein paar Minuten später geflohen wäre, hätten sie ihn erwischt.
\
2. Mit knapper Not ist er nochmal davongekommen. Hoffentlich lernt er aus der Affäre. Sonst macht er das nächste Mal wirklich bankrott/wird er das nächste Mal wirklich entlassen/. . .
\
3. vgl. – mit Ach und Krach etw. schaffen/. . .
\
4. vgl. – (noch) so eben (2; u. U. 1)
\
ohne Not ... eher: ohne, daß es nötig/erforderlich ist veraltend selten
\
. . . Ohne Not wird der Albert natürlich nicht auf seine Ferien verzichten. Nur wenn er keine andere Lösung sieht.
\
zur Not (etw. tun können)
\
1. . . . Der Wagen ist nicht in Ordnung, sagst du? – Nein. – Zur Not kann ich natürlich auch mit dem Zug fahren. Man fährt zwar beträchtlich länger. Aber wenn es nicht anders geht . . .
\
2. Könntest du mich zur Not morgen früh um fünf doch mit dem Wagen zum Bahnhof fahren? Ich meine: wenn ich keine andere Lösung finde . . .
\
seine liebe Not mit jm./etw. haben path
\
1. Mit dem Landgut, das der Erich von seinem Onkel geerbt hat, hat er offensichtlich seine liebe Not. Finanzielle Sorgen, Sorgen mit dem Personal . . . Er weiß nicht, ob er es halten kann.
\
2. Der Hausmann hat seine liebe Not mit der Klasse 5b. Die machen ihm das Leben zur Hölle, und er hat alle Mühe, sich durchzusetzen.
\
3. . . . Diese Frau hat ihre liebe Not mit ihrem Mann: jeden Abend, den der liebe Gott kommen läßt, pilgert der in die Wirtschaft und trinkt sich einen. Wie die das überhaupt aushält!
\
jn. in Not bringen form
\
. . . Die lange Krankheit seiner Frau hat ihn in Not gebracht! Die hohen Behandlungskosten haben ihn finanziell fast ruiniert.
\
Not macht erfinderisch
\
. . . Und wo bringt er seine Mutter unter? – Er hat die Garage umbauen lassen. – Ah, da sieht man mal wieder: Not macht erfinderisch. Wenn einen die Umstände zwingen, kommt man (auch) auf Ideen.
\
ein Vorschlag/. . . ist aus der Not geboren form selten
\
. . . Ihre Entscheidung, Philologie zu studieren, war im Grunde aus der Not geboren: für Medizin reichten die Noten nicht, für die technischen Fächer hat sie keine Begabung . . . – Sie muß doch gar nicht studieren! – Aber sie mußte von (zu) Hause weg! Der permanente Streit der Eltern – das war nicht länger auszuhalten . . .
\
Not kennt kein Gebot form veraltend
\
Wenn man sich überlegt, was die da alles gestohlen und geplündert haben in den schweren Jahren! – Not kennt kein Gebot, Manfred. Das ist nun einmal so. Wenn es dem Menschen dreckig geht/schlecht geht, ist er zu allem fähig.
\
der Not gehorchend (nicht dem eigenen Triebe) ugs iron (Eine Studentin zu einer anderen:) Du gehst doch heute nachmittag in das Büchner-Seminar? – Der Not gehorchend . . . – Wie, macht dir das keinen Spaß? – Um ehrlich zu sein: nein! Aber der Prof. läßt jede Sitzung eine Präsenzliste durchgehen; man muß also da sein.
\
in Not geraten form
\
. . . Wenn jemand in Not ist, hilft man ihm, Gerda! Du kannst auch mal in Not geraten. Da wirst du merken, wie wichtig es ist, daß es Menschen gibt, die helfen.
\
jm. seine Not klagen path – (eher:) jm. sein Leid klagen
\
in Not leben
\
. . . Eine Sache, Peter, ist es, mit dem Geld rechnen zu müssen – das war und ist nun eimal das Los der meisten Menschen –, eine andere, in Not zu leben. Was das ist, weißt du wie so viele Mitteleuropäer offensichtlich gar nicht.
\
Not leiden form
\
. . . Natürlich, reich ist er nicht! Aber man kann doch nicht sagen, daß er Not leidet. – Das nicht, klar. Er kommt aus mit dem, was er hat.
\
jm.große Not machen path selten – (stärker als:) jm. Sorge
\
machen
\
wenn Not am Mann ist (dann . . .) ugs
\
. . . Rolf, du weißt, ich muß zurzeit selbst mit jeder Stunde rechnen. Aber wenn du unbedingt Hilfe brauchst, komm’ ich natürlich. – Danke, Hermann. Wenn Not am Mann ist, rufe ich dich an.
\
überall helfen/. . ., wo Not am Mann ist ugs
\
(Ein freiwilliger Helfer bei einem Sportfest, zur Organisationsleitung:) Wo ich eingesetzt werde, ist mir egal! Da, wo Not am Mann ist. – Am dringendsten werden ein paar Leute an den Eingängen gebraucht. – Gut, dann helf’ ich da.
\
jn. aus großer Not retten path
\
Wenn mein Onkel uns nicht zweimal aus großer Not gerettet hätte, wäre ich als Kind vielleicht verhungert. Das eine Mal ist er uns beigesprungen, als mein Vater starb, das zweite Mal, als die Firma, in der meine Mutter dann arbeitete, pleite machte.
\
in der Not frißt der Teufel Fliegen ugs
\
. . . Du hättest sehen sollen, wie genügsam diese Wohlstandsbürger plötzlich alle waren, als sie da plötzlich in dem Trockengebiet festsaßen. Für ein Stückchen trockenes Brot waren sie schon dankbar. – In der Not frißt der Teufel Fliegen, das ist eine alte Erfahrung.
\
in Not und Tod zusammenstehen/zusammenhalten path veraltend selten – in Freud’ und Leid zusammenstehen/zusammenhalten
\
aus der Not eine Tugend machen
\
. . . Die wollen mir die ganze Verantwortung für das Projekt allein aufhalsen! – Dann versuch’, aus der Not eine Tugend zu machen. Verlang’, daß du dann auch allein entscheiden kannst, welche Summen dafür ausgegeben und welche Mitarbeiter herangezogen werden. Dann hast du (wenigstens) eine interessante Arbeit.
\