Deutsche Idiomatik
Natur
Natur sein Haar usw.\
Was meinst du, Mutter, ist das Haar der Frau da drüben Natur oder trägt die eine Perücke?
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Fragen/. . . ganz allgemeiner/grundsätzlicher/(privater/. . .)
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Natur (sein) form
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. . . Es geht mir bei diesem Vortrag, meine Damen und Herren, nicht um Einzelheiten, es geht mir um Probleme grundsätzlicher Natur: ist unser Umgang mit der Natur in dieser Form noch weiter zu verantworten? Welche mittelund langfristigen Gefahren bestehen? . . .
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(von) (sehr) zurückhaltender/lebendiger/herber/. . . Natur sein form selten
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Wenn du wirklich Wert darauf legst, daß der Wollmann dir seinen Eindruck von der Rede sagt, mußt du ihn direkt fragen. Sonst äußert der sich nicht. Er ist (von) sehr zurückhaltender, ja scheuer Natur.
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ernster Natur (sein) form
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. . . Seine Krankheit ist doch nicht ernster Natur? – Nein, es ist Gott sei Dank etwas ganz Harmloses.
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gegen js. Natur sein – (eher:) gegen/(wider) js. Natur gehen/es geht . . .
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leichter/schwerer Natur sein form
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. . . Ja, es war ein richtiger Unfall, leider; der Wagen ist stark beschädigt . . . – Und der Rolf? – Er ist verletzt. Aber Gott sei Dank sind seine Verletzungen leichter Natur. In einer Woche etwa müßte er wieder kuriert sein.
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von Natur (aus) schüchtern/draufgängerisch/fleißig/faul/. . .
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sein
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Die Berta weiß sich im Leben durchzusetzen. – Obwohl sie von Natur eher schüchtern ist. Aber wenn es sein muß, überwindet sie diese Schüchternheit und weiß zu kämpfen.
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etw. ist wider die Natur path
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. . . Ob Homosexualität wider die Natur ist oder nicht, ist halt sehr umstritten. – Was heißt schon ’wider die Natur’, wenn niemand die Naturgesetze kennt?
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eine eiserne Natur haben
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Den Kröller bewundere ich, der hat eine eiserne Natur. Der ist nicht nur kerngesund, er ist auch hart, manchmal fast rücksichtslos gegen sich selbst. Und eine Widerstandskraft hat der, das ist phantastisch.
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zurück zur Natur! path
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. . . Mit dem Rousseau’schen Ruf ’zurück zur Natur’ ist es doch nicht getan! Wir können die Technik doch nicht einfach wie einen alten Mantel weglegen.
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es/etw. gehört zur Natur des Menschen/eines Raubtiers/. . . (zu . . ./daß . . .) – etw./es gehört zum Wesen des Menschen/ eines Raubtiers/der Zivilisation/. . . (zu . . ./daß . . .) (1)
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es/etw. liegt in der Natur des Menschen/der Germanen/. . . (begründet) (zu . . ./daß . . .) – es/etw. liegt im Wesen des Menschen/der Germanen/. . . (begründet) (zu . . ./daß . . .) (1, 2)
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in die freie Natur hinauswandern/. . .
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In die freie Natur hinauswandern ist doch etwas anderes als diese durchorganisierten Massentourismus-Fahrten!
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in der freien Natur übernachten/wandern/. . .
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. . . Ah, in der freien Natur herumwandern, das ist doch was anderes als Pflaster treten!
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von der Natur (sehr) stiefmütterlich behandelt worden sein
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iron
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Die Ursel, die arme, ist ja von der Natur wirklich etwas stiefmütterlich behandelt worden. – Du meinst, weil sie so häßlich ist? – Nicht nur deswegen. Sie ist auch nicht sehr gesund.
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von der Natur benachteiligt worden sein form od. iron – von der Natur (sehr) stiefmütterlich behandelt worden sein
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gegen/(wider) js. Natur gehen/es geht . . . form
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Warum erscheint der Borreicher eigentlich nie auf einem Kongreß? – Es geht gegen seine Natur, in größerem Kreis zu diskutieren, sich mit anderen auseinanderzusetzen . . . Das liegt ihm nicht./Diskussionen im größeren Kreis gehen gegen seine Natur . . .
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von der Natur wie geschaffen sein zu/für ... path
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Der Maltes ist von Natur wie geschaffen zum Leiter eines Auslandsinstituts. Er ist sprachbegabt, kontaktfreudig, konziliant und geschickt, managt gern . . . Einen besseren Institutsleiter kann man sich gar nicht denken.
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Natur und Kultur
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. . . Ja, müssen Natur und Kultur denn unbedingt Gegensätze sein?
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es/das/(etw.) liegt in der Natur der Sache/(Dinge) (daß/ etw. zu tun/. . .)
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Ich verstehe gar nicht, wie du dich darüber wundern kannst, daß eure beiden Ältesten ihre Ferien unabhängig von den Eltern gestalten wollen. Das liegt doch in der Natur der Sache. Die beiden sind aus dem Kindesalter heraus, haben ihre Freunde, ihre Freundinnen
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...
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die Natur ist ein Tempel Gottes Zit form
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(Bei einer Wanderung durch die Berge von Gereˆs:) Ich weiß nicht mehr, wer gesagt hat: die Natur ist ein Tempel Gottes. Ist ja im Grunde auch egal. Was ich sagen will: in diesen wilden, urtümlichen Bergen erlebt man noch, was mit diesem Wort gemeint ist. In unserer ’zivilisierten Natur’ merkt man das ja nicht mehr.
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der Natur seinen Tribut zollen/entrichten path selten
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Man kann nicht nur arbeiten, nur auf ein Ziel hin leben, immer nur den Willen anspannen . . . so hin und wieder muß man auch mal der Natur seinen Tribut zollen. – Das meine ich auch. Der Mensch besteht nicht nur aus Geist und Willen.
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jm. zur zweiten Natur werden – jm. in Fleisch und Blut übergehen
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