Deutsche Idiomatik
Maul
ein böses Maul haben sal – (eher:) eine böse/(boshafte) Zunge haben\
ein gottloses Maul haben vulg
\
Der Hederich hat vielleicht ein gottloses Maul! Wenn er nicht gerade über jemanden lästert, dann flucht er.
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ein grobes/ungewaschenes/(schandbares) Maul haben vulg Meine Güte, hat dieser Junge ein grobes Maul! Drückt er sich immer so unmöglich aus? – Sogar seine gleichaltrigen Kameraden sagen ihm oft: »Mußt du immer so schmutzig daherquatschen?«
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ein großes Maul haben sal – einen großen Mund haben
\
ein loses/(lockeres) Maul haben sal
\
1. Wenn der Anton seine Zunge in Zukunft nicht besser im Zaum hält, nehme ich ihn nicht mehr mit. Leute, die so ein loses Maul haben wie er, sind in der Gesellschaft einfach unmöglich.
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2. Die Gretel hat vielleicht ein loses Maul. Der ist aber auch nichts heilig.
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kannst du dein/kann er sein/. . . Maul nicht aufkriegen/(auftun)?!/es scheint/. . ., j. kann sein Maul nicht aufkriegen/ (auftun) vulg
\
Kannst du dein Maul nicht aufkriegen, Kerl, oder warum antwortest du nicht? Du hast die Frage doch ganz genau verstanden! Der Herr Baumanns will wissen, warum du dauernd zu spät kommst. Also los, Mensch, antworte!
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das/sein Maul aufmachen sal – den/seinen Mund aufmachen/(auftun) (3; a. 2)
\
das Maul (immer/. . .) (zu sehr/so weit/. . .) aufreißen vulg
\
1. Komm, reiß das Maul nicht so (weit) auf! Deine Angebereien glaubt dir doch hier sowieso keiner.
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2. vgl. – den Mund (mal wieder/. . .) (so/zu/reichlich) vollnehmen
\
das Maul über jn. aufreißen vulg
\
Ich habe unserer Hausmeisterin doch mal gesagt, sie solle sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, statt immer über andere das Maul aufzureißen. Diese ewige Tratscherei und Schlechtmacherei geht einem auf die Dauer auf die Nerven.
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das Maul aufsperren sal – den Mund aufsperren
\
eins/eine aufs Maul bekommen sal
\
1. vgl. – eins/eine aufs Maul kriegen
\
2. vgl. – (eher:) eine/eins auf den Mund kriegen (2)
\
das Maul brauchen sal selten
\
1. . . . Wenn die versuchen, dich zu überfahren/fertigzumachen, mußt du dein Maul brauchen. Du bist doch sonst nicht schüchtern! Gegen diese Leute wirst du dich doch wohl noch zur Wehr setzen können!
\
2. Ach, sind diese alten Waschweiber schon wieder dabei, ihr Maul zu brauchen! Immer und immer müssen die über die Kollegen tratschen!
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jm. übers Maul fahren sal – jm. über den Mund fahren
\
aufs Maul fallen (mit etw.) sal selten – auf die Schnauze
\
fallen (mit etw.)
\
das Maul am richtigen Fleck haben sal – (eher:) den Mund
\
am richtigen/auf dem rechten Fleck haben
\
jm. eins/eine aufs Maul geben sal
\
1. . . . Kümmere dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten! Wenn du dich noch ein Mal in unsere Dinge mischt, gebe ich dir eins aufs Maul, kapiert?!
\
2. vgl. – (eher:) jm. eins/eine auf den Mund geben (2)
\
nicht aufs Maul gefallen sein sal selten – (eher:) nicht auf
\
den Mund gefallen sein
\
jm. ums Maul gehen sal selten
\
Hört euch nur an, wie der Müller dem Chef ums Maul geht! Was er sich von seinem kriecherischen/(speichelleckerischen) Verhalten/von seinen Schmeicheleien wohl verspricht! Als ob der Chef darauf hereinfiele, wenn ihm jemand nach dem Mund redet!
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das/sein Maul halten sal mst Imp – den/seinen Mund halten
\
das Maul hängen lassen sal – (eher:) ein schiefes Maul
\
ziehen
\
jm. eine/eins auf’s Maul hauen sal – jm. eine/einen/eins/ (etw.) vor den Latz knallen/(hauen/ballern/donnern)
\
eins/eine aufs Maul kriegen sal
\
1. Sag’ dem Otto, wenn er noch ein einziges Wort über meine Schwester sagt, das mir nicht paßt, kriegt er von mir eine aufs Maul.
\
2. vgl. – (eher:) eine/eins auf den Mund kriegen (2)
\
ein schiefes Maul machen sal – ein schiefes Maul ziehen
\
Maul und Nase aufsperren sal path selten – (eher:) den
\
Mund aufsperren
\
Maul und Ohren aufsperren sal path selten – den Mund
\
aufsperren
\
das/sein Maul aufreißen wie ein Scheunentor vulg
\
1. Mein Gott, der reißt das Maul auf wie ein Scheunentor, wenn er gähnt. Da kann man bis in den Magen gucken.
\
2. vgl. – (eher:) das Maul (immer/. . .) (zu sehr/so weit/. . .) aufreißen (1)
\
jm. etw. ins Maul schmieren sal selten
\
. . . Ich kann diesem Trottel/Esel doch nicht jedes Mal ins Maul schmieren, was er da am besten antwortet. Das muß er doch selbst wissen! – Er weiß es aber nicht, und deshalb braucht er jemanden, der es ihm möglichst klar sagt.
\
jm. etw. ums Maul schmieren sal selten
\
. . . Ich weiß gar nicht, wie ich meinem Bruder das ums Maul schmieren soll! Wenn der nur das Wort ’Erbschaft’ hört, geht er schon in die Luft. Wie soll ich ihm da beibringen, daß wir einen Prozeß führen müssen, ohne daß er aus der Haut fährt?
\
das Maul spitzen sal selten – (eher:) das Mäulchen spitzen jm. das Maul stopfen sal – jm. den Mund stopfen
\
jm. das Maul verbieten sal – jm. den Mund verbieten
\
sich das Maul verbrennen sal – sich den Mund verbrennen
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das Maul (mal wieder/. . .) (so/zu) vollnehmen sal – den
\
Mund (mal wieder/. . .) (so/zu/reichlich) vollnehmen
\
sich das Maul (über jn.) zerreißen sal
\
Steht ihr da wieder herum wie so alte Tratschweiber und zerreißt euch das Maul über unseren Dieter?! – Gewöhn’ dir gefälligst einen anderen Ton an, wenn du mit uns redest! Was heißt hier schon ’zerreißt euch das Maul?’ Stimmt das etwa nicht, daß er in der Firma Gelder veruntreut hat?
\
ein schiefes Maul ziehen sal
\
Es ist natürlich nicht schön, so vor anderen kritisiert zu werden. Aber noch unschöner ist es, ein schiefes Maul zu ziehen. Als erwachsener Mann . . .! Schon bei Kindern fällt es sehr unangenehm auf, wenn sie so mürrisch reagieren und dabei den Mund so verziehen.
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jm. ist das Maul zugefroren sal selten
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Ist dem Otto das Maul zugefroren oder was ist los? Der hat den ganzen Abend noch kein einziges Wort gesagt.
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ein gottloses Maul haben vulg
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Der Hederich hat vielleicht ein gottloses Maul! Wenn er nicht gerade über jemanden lästert, dann flucht er.
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ein grobes/ungewaschenes/(schandbares) Maul haben vulg Meine Güte, hat dieser Junge ein grobes Maul! Drückt er sich immer so unmöglich aus? – Sogar seine gleichaltrigen Kameraden sagen ihm oft: »Mußt du immer so schmutzig daherquatschen?«
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ein großes Maul haben sal – einen großen Mund haben
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ein loses/(lockeres) Maul haben sal
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1. Wenn der Anton seine Zunge in Zukunft nicht besser im Zaum hält, nehme ich ihn nicht mehr mit. Leute, die so ein loses Maul haben wie er, sind in der Gesellschaft einfach unmöglich.
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2. Die Gretel hat vielleicht ein loses Maul. Der ist aber auch nichts heilig.
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kannst du dein/kann er sein/. . . Maul nicht aufkriegen/(auftun)?!/es scheint/. . ., j. kann sein Maul nicht aufkriegen/ (auftun) vulg
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Kannst du dein Maul nicht aufkriegen, Kerl, oder warum antwortest du nicht? Du hast die Frage doch ganz genau verstanden! Der Herr Baumanns will wissen, warum du dauernd zu spät kommst. Also los, Mensch, antworte!
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das/sein Maul aufmachen sal – den/seinen Mund aufmachen/(auftun) (3; a. 2)
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das Maul (immer/. . .) (zu sehr/so weit/. . .) aufreißen vulg
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1. Komm, reiß das Maul nicht so (weit) auf! Deine Angebereien glaubt dir doch hier sowieso keiner.
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2. vgl. – den Mund (mal wieder/. . .) (so/zu/reichlich) vollnehmen
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das Maul über jn. aufreißen vulg
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Ich habe unserer Hausmeisterin doch mal gesagt, sie solle sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, statt immer über andere das Maul aufzureißen. Diese ewige Tratscherei und Schlechtmacherei geht einem auf die Dauer auf die Nerven.
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das Maul aufsperren sal – den Mund aufsperren
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eins/eine aufs Maul bekommen sal
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1. vgl. – eins/eine aufs Maul kriegen
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2. vgl. – (eher:) eine/eins auf den Mund kriegen (2)
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das Maul brauchen sal selten
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1. . . . Wenn die versuchen, dich zu überfahren/fertigzumachen, mußt du dein Maul brauchen. Du bist doch sonst nicht schüchtern! Gegen diese Leute wirst du dich doch wohl noch zur Wehr setzen können!
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2. Ach, sind diese alten Waschweiber schon wieder dabei, ihr Maul zu brauchen! Immer und immer müssen die über die Kollegen tratschen!
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jm. übers Maul fahren sal – jm. über den Mund fahren
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aufs Maul fallen (mit etw.) sal selten – auf die Schnauze
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fallen (mit etw.)
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das Maul am richtigen Fleck haben sal – (eher:) den Mund
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am richtigen/auf dem rechten Fleck haben
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jm. eins/eine aufs Maul geben sal
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1. . . . Kümmere dich gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten! Wenn du dich noch ein Mal in unsere Dinge mischt, gebe ich dir eins aufs Maul, kapiert?!
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2. vgl. – (eher:) jm. eins/eine auf den Mund geben (2)
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nicht aufs Maul gefallen sein sal selten – (eher:) nicht auf
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den Mund gefallen sein
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jm. ums Maul gehen sal selten
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Hört euch nur an, wie der Müller dem Chef ums Maul geht! Was er sich von seinem kriecherischen/(speichelleckerischen) Verhalten/von seinen Schmeicheleien wohl verspricht! Als ob der Chef darauf hereinfiele, wenn ihm jemand nach dem Mund redet!
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das/sein Maul halten sal mst Imp – den/seinen Mund halten
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das Maul hängen lassen sal – (eher:) ein schiefes Maul
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ziehen
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jm. eine/eins auf’s Maul hauen sal – jm. eine/einen/eins/ (etw.) vor den Latz knallen/(hauen/ballern/donnern)
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eins/eine aufs Maul kriegen sal
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1. Sag’ dem Otto, wenn er noch ein einziges Wort über meine Schwester sagt, das mir nicht paßt, kriegt er von mir eine aufs Maul.
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2. vgl. – (eher:) eine/eins auf den Mund kriegen (2)
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ein schiefes Maul machen sal – ein schiefes Maul ziehen
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Maul und Nase aufsperren sal path selten – (eher:) den
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Mund aufsperren
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Maul und Ohren aufsperren sal path selten – den Mund
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aufsperren
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das/sein Maul aufreißen wie ein Scheunentor vulg
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1. Mein Gott, der reißt das Maul auf wie ein Scheunentor, wenn er gähnt. Da kann man bis in den Magen gucken.
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2. vgl. – (eher:) das Maul (immer/. . .) (zu sehr/so weit/. . .) aufreißen (1)
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jm. etw. ins Maul schmieren sal selten
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. . . Ich kann diesem Trottel/Esel doch nicht jedes Mal ins Maul schmieren, was er da am besten antwortet. Das muß er doch selbst wissen! – Er weiß es aber nicht, und deshalb braucht er jemanden, der es ihm möglichst klar sagt.
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jm. etw. ums Maul schmieren sal selten
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. . . Ich weiß gar nicht, wie ich meinem Bruder das ums Maul schmieren soll! Wenn der nur das Wort ’Erbschaft’ hört, geht er schon in die Luft. Wie soll ich ihm da beibringen, daß wir einen Prozeß führen müssen, ohne daß er aus der Haut fährt?
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das Maul spitzen sal selten – (eher:) das Mäulchen spitzen jm. das Maul stopfen sal – jm. den Mund stopfen
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jm. das Maul verbieten sal – jm. den Mund verbieten
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sich das Maul verbrennen sal – sich den Mund verbrennen
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das Maul (mal wieder/. . .) (so/zu) vollnehmen sal – den
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Mund (mal wieder/. . .) (so/zu/reichlich) vollnehmen
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sich das Maul (über jn.) zerreißen sal
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Steht ihr da wieder herum wie so alte Tratschweiber und zerreißt euch das Maul über unseren Dieter?! – Gewöhn’ dir gefälligst einen anderen Ton an, wenn du mit uns redest! Was heißt hier schon ’zerreißt euch das Maul?’ Stimmt das etwa nicht, daß er in der Firma Gelder veruntreut hat?
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ein schiefes Maul ziehen sal
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Es ist natürlich nicht schön, so vor anderen kritisiert zu werden. Aber noch unschöner ist es, ein schiefes Maul zu ziehen. Als erwachsener Mann . . .! Schon bei Kindern fällt es sehr unangenehm auf, wenn sie so mürrisch reagieren und dabei den Mund so verziehen.
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jm. ist das Maul zugefroren sal selten
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Ist dem Otto das Maul zugefroren oder was ist los? Der hat den ganzen Abend noch kein einziges Wort gesagt.
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