Deutsche Idiomatik
Linie
in aufsteigender/absteigender Linie form\
Was heißt das, in aufsteigender/absteigender Linie, Opa? – In aufsteigender Linie, Rudi, da fangen wir bei dir an: Sohn/Tochter – Vater/Mutter – Großvater/Großmutter . . .; in absteigender, da geht’s bei mir los: Großvater/Großmutter – Vater/Mutter . . . – Warum müssen wir denn da bei dir anfangen? – Wir können auch bei Adam und Eva anfangen, da hast du recht.
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in einer Linie stehen/antreten/. . . – (eher:) in einer Reihe
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stehen/antreten/. . .
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in erster Linie – vor allem
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in erster/zweiter/dritter/. . . Linie
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Der Herbert behauptet immer wieder, daß er in erster Linie reist, um sich zu bilden, und erst in zweiter (Linie), um sich zu erholen. – Sehr schön!
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es/etw. ist ein Erfolg/. . . (Reinfall/. . .) auf der ganzen Linie
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ugs
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Die Verhandlungen konnten nicht besser ausgehen: die Preise, die wir erreicht haben, sind günstig; die neuen Geschäftsbeziehungen werden uns schon bald zugute kommen; die Leitlinien, die für unsere Branche ausgearbeitet wurden, kommen uns sehr gelegen . . ., kurz: das war ein Erfolg auf der ganzen Linie.
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eine gemeinsame Linie suchen/erarbeiten/. . .
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. . . Seit drei Jahren schon versuchen die beiden Länder, eine gemeinsame Linie in der Verteidigungspolitik zu finden. Bisher sind die Ergebnisse eher mager: in den Grundzügen gehen die militärischen Planungen nach wie vor sehr auseinander.
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die männliche/weibliche Linie (einer Familie/. . .) form
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. . . Seltsam, die weibliche Linie dieser Familie hat sehr viele bekannte Malerinnen hervorgebracht, während man, wenn man dem Beruf der männlichen Nachkommen nachgeht, immer wieder auf Musiker stößt.
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von der mütterlichen/väterlichen Linie (her) form – (eher:) von der mütterlichen/väterlichen Seite (her)
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Linie haben
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Man kann an dem Chef aussetzen, was man will: er hat Linie! Sein Verhalten ist in allen Situationen und allen Menschen gegenüber konsequent und korrekt.
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eine Linie haben
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Natürlich kann man gegen die Politik sein, die der Kanzler vertritt. Aber er hat wenigstens eine Linie. Man weiß, woran man ist. Das ist nicht so wie unter der vorhergehenden Regierung, wo man den Eindruck hatte, daß in den Tag hineingewurschtelt wurde.
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eine/keine klare Linie haben/e-r S. fehlt die klare Linie
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(Über eine Staatsarbeit:) Der Verfasser hat sehr viele gute Gedanken und entwickelt eine ganze Reihe neuer Aspekte. Aber insgesamt fehlt den Ausführungen (leider) die klare Linie. Es scheint, es wurde dem Verfasser erst gegen Ende der Arbeit richtig bewußt, welches die eigentliche Zielsetzung ist – oder sein sollte.
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etwas für die schlanke Linie tun/auf die schlanke Linie achten/. . . oft iron
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Wenn du nicht dick werden willst, mußt du danach leben, dann mußt du etwas für die schlanke Linie tun. Vom Sitzen und Futtern hat noch kein Mensch abgenommen.
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in gerader Linie abstammen von form
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. . . Stammt er wirklich in gerader Linie vom letzten Kaiser ab? – Keine Ahnung! Glaubst du, mich interessiert das, ob da noch irgendwelche Nebenlinien, Bastarde oder sonstwas zwischen liegen!
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auf Linie bleiben form Neol
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»Sobald irgendeine Regierung versucht, den Entwicklungsländern gegenüber von dem allgemeinen Kurs abzuweichen«, schimpfte er,
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»wird irgendein Abgesandter oder Vertreter des amerikanischen Präsidenten vorstellig und mahnt, auf Linie zu bleiben.«
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Linie in etw. bringen
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. . . Wenn ihr in die ganze Arbeit keine Linie bringt, kommt ihr natürlich nie aus dem Schlamassel heraus. Auch in der Landwirtschaft kann man es sich heute nicht mehr leisten, so einfach drauflos zu arbeiten, auch da muß man systematisch vorgehen.
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einer Gedankenführung/einer Arbeit/dem Leben/. . . eine klare Linie geben form
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. . . Der Mann weiß nicht, was er will, deswegen kommt er zu nichts! Wenn er sich die Mühe machen würde, seinem Unternehmen/den verschiedenen Abteilungen seiner Firma eine klare Linie zu geben, wären die Schwierigkeiten bald überwunden. Aber wenn der eine in diese Richtung arbeitet und der andere in jene, kann aus dem Ganzen natürlich nichts werden.
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(nicht) Linie halten Druck
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. . . Der Druck ist miserabel! Wenn du genauer hinsiehst, merkst du, daß die Buchstaben nicht Linie halten. Die Abstände zur Seite und nach oben sind ungleich.
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auf der gleichen Linie liegen (wie j./etw.)/(mit jm./etw.)
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1. Genau wie der Koopmann meint auch der Engelhardt, daß die Preise gesenkt werden müßten. – Der Koopmann liegt in allen wesentlichen Punkten auf der gleichen Linie wie der Engelhardt, nicht nur in bezug zu den Preisen. Ihre ganzen wirtschaftlichen Grundanschauungen sind identisch.
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2. Der Koopmann und der Engelhardt liegen . . . auf der gleichen Linie. . . .
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3. Der Koopmann meint auch, die Preise müßten gesenkt werden, wenn man mehr verkaufen will. – Dieses Argument liegt auf der gleichen Linie wie die Anschauung von dem Engelhardt, daß in unserer Branche die Kaufkraft der breiten Masse zu gering geworden ist.
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nicht/immer/. . . auf js. Linie liegen
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Wenn der alte Schuckert für eine Preiserhöhung ist, dann ist der Friebe natürlich auch dafür. Der liegt doch in allen wichtigen Punkten auf der Linie des Alten.
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in vorderster Linie stehen (im Kampf gegen/. . .) path – (eher:) an/(in) vorderster Front stehen (im Kampf gegen/. . .)
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etw. auf eine/die gleiche Linie stellen mit etw. form selten Die klassische Musik kann man zwar mit der romantischen auf eine Linie stellen, aber nicht mit der modernen. Diese beruht auf ganz anderen Grundlagen und läßt sich mit der der früheren Epochen nicht mehr vergleichen.
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eine bestimmte Linie verfolgen/die Linie verfolgen, daß . . ./ welche Linie verfolgt . . .?/. . .
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Ich habe immer noch nicht begriffen, welche Linie die Regierung in dem Nord-Süd-Konflikt verfolgt! Wollen die nun mehr Geld für die Dritte Welt ausgeben oder tun die nur so? – Ich weiß nicht, ob die überhaupt schon eine Linie haben.
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die vordersten/feindlichen/. . . Linien Heer
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. . . Unsere vordersten Truppen waren inzwischen bis auf wenige Kilometer an die feindlichen Linien herangekommen . . .
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kühn geschwungene Linien
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. . . Ein herrliches Ornament! Diese kühn geschwungenen Linien der Pflanzen geben der ganzen Fassade eine Lebendigkeit . . .!
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die feindlichen Linien durchbrechen Krieg
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. . . Trotz tapferster Versuche, vor allem unserer vierten Division, erwies es sich als unmöglich, die feindlichen Linien zu durchbrechen. Die Lücken, die durch fallende Kämpfer gerissen wurden, wurden sofort wieder durch aus den hinteren Linien nachrückende Soldaten geschlossen . . .
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hinter den Linien des Feindes/. . . operieren Krieg
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. . . und hinter den Linien des Feindes operierten unsere Agenten, Spione, die ganze Propagandamaschinerie und suchten den Gegner – vor allem auch die Bevölkerung – zu demoralisieren.
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