Deutsche Idiomatik
kommen
zu früh/zu spät/nicht/. . . kommen euphem\
(Eine Freundin zur anderen:) Ich glaube, ich mach irgendwas falsch; ich mag den Robert ja echt gern, und es macht mir auch Spaß, mit ihm zu schlafen, aber so richtig bin ich bei ihm noch nie gekommen.
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. . . Ich kann machen, was ich will, ich schaff’ es fast nie, daß meine
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Freundin und ich gleichzeitig kommen. – Mach’ dir nichts draus! Es ist gar nicht so einfach, daß beide Partner gleichzeitig zum Höhepunkt kommen.
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auf eine Idee/einen Gedanken/eine Lösung/. . . kommen Der Paul hat für sein Schlußexamen in Französisch als ein Spezialgebiet ’deutschfranzösische Übersetzungsprobleme’ gewählt; das
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Thema kann er auch in seinem zweiten Fach, ’Deutsch als Fremd-
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sprache’, behandeln. – Eine sehr gute Idee! Darauf muß man erstmal kommen.
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auf 100 Bewohner/Seiten/Häuser/. . . kommen zwei Ärzte/ 400 Spalten/200 Mülltonnen/. . .
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. . . Das wimmelt ja in dieser Stadt geradezu von Apotheken. Man hat den Eindruck: auf zwei, drei Dutzend Einwohner kommt eine Apotheke.
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ins Erzählen/Fabulieren/Schwärmen/. . . kommen
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. . . Wirklich schön zu sehen, wie begeisterungsfähig die Frau Kreuzberg ist! – Ja . . .; aber findest du nicht, daß sie doch etwas zu leicht ins Schwärmen kommt?
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Wenn der Peter einmal ins Erzählen kommt, hört er nicht mehr auf.
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zu etwas/viel/allerhand/nichts/. . . kommen
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In diesem Institut kommt man zu nichts! Den einen Nachmittag vertun sie mit irgendeiner Kommissionssitzung, den nächsten mit Examina . . . – irgendetwas gibt es immer! Ein auch nur halbwegs kontinuierlicher Arbeitsrhythmus ist hier einfach nicht drin!
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Wenn du im Leben zu etwas kommen willst, mußt du dir rechtzeitig angewöhnen, den Tag genau einzuteilen und morgens zügig mit dem Tagwerk zu beginnen!
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(zufällig/. . .) neben/hinter/vor/. . . jm. zu stehen/sitzen/. . .
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kommen
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Bei dem Empfang gestern kam ich aus Zufall neben einen der Direktoren von Siemens zu sitzen. Das habe ich natürlich ausgenutzt, um ihn auf deinen Plan anzusprechen . . .
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nicht auf einen Namen/. . . kommen (ich/. . . komme/. . . nicht darauf)
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Wie hieß noch der Architekt, der uns die Idee für die Gartenanlage gab? Ich komme im Moment nicht auf den Namen. Irgendwas mit – to oder – tu . . .
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(zurzeit/. . .) nicht aus dem Haus/ins Theater/Konzert/. . .
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kommen
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. . . Was nützt einem das ganze Geld, wenn man keine Zeit mehr für sich hat! Ins Kino oder Theater komme ich schon seit Monaten nicht mehr!
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unter etw. kommen
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(Eine Sekretärin zum Chef:) Ich habe den Brief an Schuckert jetzt eine halbe Stunde gesucht, ich kann ihn nicht finden. – Er ist doch wohl nicht versehentlich unter meine Privatkorrespondenz gekommen?
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an-ge-laufen/–ge-sprungen/–ge-rast/–ge-tanzt/–ge-schlichen/–ge-schlendert/. . . kommen
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Schau mal, Beate, wer davorne ganz gemütlich angeschlendert kommt: mein innig geliebter Bruder. – Was führt den denn am frühen Morgen zu uns?
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daher-ge-laufen/–ge-schlendert/–ge-rast/ge-schlichen/. . .
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kommen
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. . . Höchstens fünf Minuten habe ich dort geparkt! – Gut. Aber es ist nun einmal verboten, dort auch nur eine Sekunde zu halten! – Aber warum mußte ausgerechnet in diesen fünf Minuten ein Streifenwagen dahergefahren kommen?!
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(jm.) abhanden kommen form
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(Der Empfangschef in einem Hotel zu einer Dame, die etwas sucht:) Suchen Sie etwas, gnädige Frau? – Mir ist mein Schirm abhanden gekommen. – Sie sind sicher, daß Sie ihn noch hatten, als Sie hereinkamen? Er kann nicht schon vorher verloren gegangen sein?
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vgl. – (eher:) verloren gehen
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auf achtzig/neunzig/hundert kommen ugs
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vgl. – außer sich geraten
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vgl. – (u. U.) in die Luft gehen
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anders kommen (als man will/als man meint/. . .)
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. . . Er hatte sich schon damit abgefunden, mehrere Jahre lang in diesem kleinen Nest verbringen zu müssen. Aber es sollte anders kommen: schon nach drei Monaten bekam er ein Angebot aus München.
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Es hat überhaupt keinen Sinn, wer weiß was für Zukunftspläne zu machen. Es kommt sowieso immer anders, als man meint/(die Dinge kommen sowieso immer anders, als man sie vorhersieht).
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auf jn. kommen – (eher:) auf jn. herauskommen
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jm. blöd kommen oft: Imp oder: wenn er/. . . mir . . ., dann . . . sal – jm. dumm kommen
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daher kommen, daß ...
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Deine Mißerfolge kommen nur daher, daß du dich jeder Sache nur halbherzig widmest!
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Wenn du sitzen geblieben bist, dann kommt das nur und ausschließlich daher, daß du stinkfaul bist. Stinkfaul, sage ich, denn an Intelligenz fehlt es dir bei Gott nicht.
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Hans war im zweiten Schulhalbjahr überaus faul. Daher kommt es, daß sein Abschlußzeugnis bei weitem schlechter ist als sein Zwischenzeugnis.
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dahin kommen, daß . . . – so weit kommen, daß . . . (2; u. U. 1)
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dahinter kommen ugs
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Hast du verstanden, was der will? – Nein, dahinter bin ich noch nicht gekommen.
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jm. (immer/. . .) mit etw./damit, daß . . . kommen ugs
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Was, Sie brauchen den vielen Alkohol, um Ihre Schmerzen zu betäuben? Kommen Sie mir nicht damit/kommen Sie mir nicht mit solchen Entschuldigungen/. . . Sie trinken gern – alles andere ist eine faule Ausrede!
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Der Anton kommt mir immer damit, er hätte eine sehr schwere Kindheit gehabt und wäre deshalb mit den Nerven am Ende. Als wenn die anderen es im Leben immer leicht gehabt hätten. Er hat keine Kraft, keine Energie, das ist alles!
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damit/mit solchen . . . darfst du/darf der Emil/. . . mir/ ihm/. . . nicht kommen! ugs
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Wenn du mir wirklich nichts leihen kannst, muß ich mein Studium an den Nagel hängen. – Hör’, Gerd, mit solchen Erpressungen darfst du mir nicht kommen! Wenn ich dir etwas leihe, dann in Freundschaft und frei, aber nicht, weil du mich sozusagen zwingst!
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. . . Er sagt, du hättest ihm versprochen, ihm zu helfen, wenn er Hilfe braucht . . . – Damit darf er mir nicht kommen! Erstens habe ich ihn schon xmal aus der Patsche gezogen, und zweitens ist eine Freundschaft nicht nur dazu da, daß man sie in Geld umsetzt.
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jm. dämlich kommen oft: Imp oder: wenn er/. . . mir . . ., dann
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. . . sal selten – jm. dumm kommen
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so darfst du/darf er/. . . mir/(ihm/. . .) nicht kommen!/wenn du/er/. . . mir/. . . so kommst/kommt/. . ., dann . . . ugs
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Wenn du mir den Text bis heute abend nicht übersetzt, kann ich dir in Zukunft leider keine Aufträge mehr geben. – Eine Drohung? Hör’ mal, so darfst du mir nicht kommen! Dann erreichst du bei mir gar nichts! Ich hoffe, das ist ein für allemale klar.
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. . . Wenn du mir so kommst, (dann) erreichst du bei mir gar nichts
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...
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(nicht) dazu kommen, etw. zu tun
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Ich weiß nicht, ob ich in der nächsten Woche dazu komme, die Übersetzung zu machen. Doch wenn ich in der nächsten keine Zeit habe, dann bestimmt in der übernächsten.
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(jm.) dazwischen kommen
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Wir kommen am Samstag gern zu euch – vorausgesetzt, daß nicht in letzter Minute noch etwas dazwischen kommt/daß nichts dazwischen kommt. Oft muß der Anton samstags noch zu einer dringenden Sitzung oder auf Geschäftsreise . . .
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. . . vorausgesetzt, es kommt nichts Geschäftliches dazwischen . . .
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Wenn du nicht dazwischen gekommen wärst, hätte ich mich ohne jede Schwierigkeit mit ihm geeinigt. Aber wenn du intervenierst und ihm dann noch recht gibst, sieht er natürlich keinen Grund mehr, sich mit mir auf einen Kompromiß zu einigen.
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jm. dumm kommen oft: Imp oder: wenn er/. . . mir . . ., dann
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... sal
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. . . Komm’ mir ja nicht dumm, mein Lieber! Wenn du mit Drohungen, ja mit Unverschämtheiten anfängst, sind wir geschiedene Leute! Merk’ dir das!
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Der Paul meint, er wüßte schon, wie er dich zwingen kann, mit ihm tanzen zu gehen. – Zwingen kann? Wenn er mir dumm kommt, gehe ich überhaupt nicht mit ihm aus – weder zum Tanzen noch sonst irgendwohin.
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gut/. . . durch die Schule/durch die Universität/durchs Examen/. . . kommen
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Wer gut durch die Schule kommt, braucht noch lange nicht (auch) gut durchs Leben zu kommen – und umgekehrt!
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das/so eine Bemerkung/. . . durfte nicht kommen! ugs
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Ja, wenn mir Vater nie hilft . . .! – (Die Mutter): Dein Vater dir nie hilft? Das durfte nicht kommen, Junge! Wer unterstützt dich denn seit deiner Schulzeit Tag für Tag, wenn nicht dein Vater?! Nur weil er dir in diesem Fall kein Recht gibt, vergißt du alles, was er für dich tut?! Diese Bemerkung hättest du dir besser gespart!
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(wieder) flott kommen ugs selten
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vgl. – wieder/. . . in Fluß kommen/(geraten) (1)
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vgl. – in Form kommen (2)
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jm. frech kommen oft: Imp oder: wenn er/. . . mir . . ., dann
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. . . ugs selten – jm. dumm kommen (1)
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jm. gelegen kommen – jm. (sehr/. . ./nicht/. . .) gelegen kommen
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(gerade) wie gerufen kommen – (genau) im richtigen Augenblick (kommen/. . .)
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hinter jn./js. Absichten/Pläne/. . ./(etw.) kommen
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Warum ist der Häusner unserem Verein überhaupt beigetreten? Guckst du da durch? – Nein, hinter den bin ich (auch) noch nicht gekommen. Das ist ein schwer durchschaubarer Mensch, der Häusner.
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Was will der Bieler mit diesem Antrag überhaupt erreichen? – Das weiß ich auch nicht. Es ist schwer, hinter seine Absichten zu kommen. Der Bieler läßt sich seit eh und je nicht so leicht in die Karten gucken.
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Kapierst du dieses Gedicht? Den Aufbau? – Nein. Bisher bin ich genau so wenig hinter den Sinn gekommen wie du.
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damit/mit solchen . . . kannst du/kann der Emil/. . . mir/ ihm/. . . nicht kommen ugs
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Er sagt, der Kräutner hätte ihm fest zugesagt, ihm ab Januar 400,– Euro Gehaltserhöhung zu geben. – Damit kann er mir nicht kommen! Als wenn ich so einen Quatsch glaubte! Das erzählt er nur, damit ich noch ein paar Monate geduldig auf das Geld warte, das ich ihm dummerweise geliehen habe.
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vgl. – (eher:) damit/mit solchen . . . darfst du/darf der Emil/. . . mir/ ihm/. . . nicht kommen
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(mit jm./etw./in etw.) klar kommen ugs – (mit jm./etw./in/ (bei) etw.) (gut/glänzend/. . .) klarkommen
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zu kurz kommen
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Die Christl hat eine große Schachtel Pralinen bekommen, und ich habe nur zwei Tafeln Schokolade gekriegt! – Das ist doch dasselbe, Peter. Du meinst aber auch immer, du kämst zu kurz!
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Wir müssen uns etwas mehr um unsere Tochter kümmern. Ich habe das Gefühl, daß sie etwas zu kurz kommt, seitdem unser Junge auf der Welt ist. – Meinst du wirklich, sie wird benachteiligt?
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laß/laßt/. . . kommen! sal her damit!
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(da) nicht (mehr) mit kommen
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Die legen ein Tempo vor auf dieser Wanderung, da komm’ ich nicht mit. – – Ja, du bist nicht in der Übung! Mehr laufen, mein Lieber!
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Bis zu einem gewissen Punkt hat der Georg ja mitdiskutiert. Aber als sie mit der Vektorenrechnung anfingen, hat er kein Wort mehr gesagt. – Da kommt er nicht mehr mit, dafür fehlen ihm die nötigen Vorkenntnisse.
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Weißt du, wir kommen da nicht mehr mit: jeden zweiten Tag verlangt der Junge unmöglichere Dinge von uns. Wie er sich das vorstellt, ist uns unbegreiflich. Man kann doch an seine Eltern nicht nur Ansprüche stellen – und dann so ausgefallene! ugs
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das/etw. mußte ja kommen! ugs
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. . . Meinst du nicht, die Wiedervereinigung wird uns alle allerhand Geld kosten? – Das mußte ja kommen! Jetzt werdet ihr natürlich den Wert der Bundesrepublik und der DDR pro Kopf der Bevölkerung auf Heller und Pfennig ausrechnen!
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jm. an Geschicklichkeit/. . . am nächsten kommen
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Nicht nur der Klaus, a l l e Söhne von dem Herrn Buttenand sind intelligent, lebensklug, gewandt! – Einverstanden. Aber der Klaus kommt seinem Vater an Gewitztheit doch immer noch am nächsten.
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jm./(e-r S.) zu nahe kommen
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Bei dem Dräumler mußt du auf Distanz achten. Der hat es nicht gern, wenn man ihm zu nahe kommt.
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vgl. – (eher:) jm. zu nahe treten
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auf neunundneunzig kommen ugs
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vgl. – außer sich geraten
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vgl. – in die Luft gehen
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laß/(laßt/. . .) ihn/den Peter/. . . nur kommen! ugs
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Er läßt dir sagen, wenn du deine Bemerkung über die Anna nicht bis heute abend zurücknähmst, würde er dich in Gegenwart von Anna zur Rede stellen. – Laß ihn nur kommen! Wenn er glaubt, er könne mich mit solchen Drohungen einschüchtern, ist er schief gewickelt.
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der/die/. . . soll/sollen nur kommen! ugs
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Wenn der Rudi meint, ich hätte vor einer Auseinandersetzung mit ihm Angst, irrt er sich ganz gewaltig. Der soll nur kommen! Dem werd’ ich ganz was anderes erzählen.
\
ganz nach oben kommen
\
Wenn du auf der Karriereleiter ganz nach oben kommen willst, mußt du massive persönliche Opfer bringen und viele Einschränkungen in Kauf nehmen. Ich weiß nicht, ob es mir das wert wäre.
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(wieder) ins reine/(klare) kommen (mit jm. über etw./mit etw.)
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Wir müssen sehen, daß wir mit dem Rolf wieder ins reine kommen. Diese ewigen Auseinandersetzungen, Verstimmungen, Mißhelligkeiten . . . – auf die Dauer ist das unerträglich.
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Wir müssen jetzt endlich mit unseren Exportplänen ins reine kommen. Es muß endlich jeder wissen, woran er ist. Diese unklare Situation kann nicht so bleiben.
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genau/(gerade) richtig/(recht) kommen – (genau) im richtigen Augenblick (kommen/. . .)
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jm. gerade richtig/(recht) kommen oft: du kommst/. . . mir/. . . gerade richtig! ugs iron
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Du könntest mir für meine Reise nach Süditalien 2 – 3.000,– Euro leihen . . . – Du kommst mir gerade richtig! Während ich hier das ganze Jahr schufte, machst du alle drei Monate eine halbe Weltreise, mokierst dich anschließend über die Spießbürger, die nichts als Arbeit im Kopf haben – und zuguterletzt leihst du dir dann von diesen Spießbürgern dein Fahrgeld. Das gefällt mir!
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das/das Theater/. . . sehe ich/(sieht Peter/. . .) schon kommen/habe ich/(Peter/. . .) kommen sehen/(sah . . . kommen) Jetzt ist unser Tonbandgerät also endgültig kaputt? Das habe ich kommen sehen! Wie oft habe ich den Kindern schon verboten, ohne mein Beisein daranzugehen!
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zu sich kommen
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Tag Onkel Walter! Hast du auch . . . – Nun laßt den Onkel Walter doch erstmal zu sich kommen, Kinder! Er ist noch gar nicht ganz hier, da überfallt ihr ihn schon mit euren Fragen! Laßt ihn erstmal verschnaufen.
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wieder zu sich kommen – (wieder) zur Besinnung kommen (1)
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zu sich selbst kommen
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Diesmal mach’ ich ganz allein Urlaub! An irgendeinem einsamen Flecken! Ich muß endlich mal zu mir selbst kommen! Bei diesem hektischen Betrieb, diesem permanenten Durcheinander in Familie, Beruf, überall, da weiß man überhaupt nicht mehr, wo einem der Kopf steht.
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wie sollte ich/sollten wir/. . . dazu kommen (etw. zu tun) – (eher:) wie käme ich/kämen wir/. . . dazu (etw. zu tun)?
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wohin sollte ich/sollten wir/. . . denn da/sonst/(denn) kom-
\
men (wenn/. . .) – (eher:) wohin käme ich/kämen wir/. . . denn da/sonst/(denn), (wenn . . ./. . .)
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jm. teuer zu stehen kommen
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Seine Nachlässigkeit ist ihm teuer zu stehen gekommen: nur weil er die Versicherung zwei Wochen zu spät bezahlt hat, hat sie seinen Unfall nicht übernommen. Er hat 6.000,– Euro aus eigener Tasche zahlen müssen.
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Die Unverschämtheit dem Chef gegenüber wird dem Peter noch teuer zu stehen kommen! Sei sicher, er wird das noch bereuen und dafür noch anständig bluten.
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mit jm. überquer kommen ugs veraltend selten
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. . . Früher haben die beiden gut zusammengearbeitet, sehr gut sogar. Ich glaube, wegen des Afrika-Exports sind sie überquer gekommen. – Lassen sich die Meinungsverschiedenheiten wirklich nicht überbrükken? – Ich weiß nicht. Es ist da auch sehr viel Persönliches mit im Spiel . . .
\
um sein Vermögen/. . . kommen
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. . . Der Nadler war früher steinreich. Er hatte den größten Teil seines Geldes in ausländischen Aktien angelegt und ist bei irgendeinem Börsenkrach um den größten Teil seines Vermögens gekommen.
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um seine Ruhe/seinen Schlaf/sein Verdienst/. . . kommen Durch diese verdammten Bauarbeiten vor unserem Haus bin ich gestern mal wieder um meine Nachtruhe gekommen. Wenn die wenigstens nachts Ruhe gäben!
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jm. (mit etw.) (sehr) ungelegen kommen
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Sie kommen leider sehr ungelegen, Herr Fiedler. Der Herr Direktor ist gerade in einer wichtigen Besprechung.
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Mit seinem Antrag auf Genehmigung eines Französisch-Intensivkurses auf Firmenkosten kommt er mir sehr ungelegen. Gerade jetzt, wo die Geschäftsleitung alle Sonderausgaben untersagt hat . . .!
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jm. (sehr/. . .) verquer kommen veraltend selten – jm. gut/ blendend/nicht/gar nicht/. . . in den Kram passen (1)
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weit kommen (im Leben) (mit etw.) oft: damit/mit solchen
\
. . . wirst du/wird er/. . . weit kommen! iron
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Mit solchen Methoden wirst du weit kommen! Ganz bestimmt! – Wieso? Was ist denn dabei, wenn ich ein paar Leuten eine Baugenehmigung zuspiele, die . . . – Nichts, gar nichts ist dabei! Bloß: wenn du damit auffällst, hast du eine Klage am Hals!
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(bei jm.) nicht weit kommen mit etw.
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. . . Mit seinen Raffinessen kommt der Erich beim Chef nicht weit! Erstens durchschaut der die sofort und zweitens kann er solche Methoden nicht ausstehen. Wenn er bei dem Alten was erreichen will, muß er ihn offen und ehrlich ansprechen.
\
so weit kommen, daß ...
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Das Land wird von Jahr zu Jahr reicher. Irgendwann wird es so weit kommen, daß jeder Einwohner sein eigenes Häuschen hat.
\
Deine Sekretärin wird von Tag zu Tag fauler, Werner. Irgendwann wird es so weit kommen, daß du dir deine Briefe selber tippen mußt.
\
mit etw./jm. nicht weiter kommen
\
In der letzten Woche bin ich mit meinem Artikel nicht weitergekommen. Ich bin immer noch auf Seite 64, wie eine Woche vorher auch.
\
Ohne deine Hilfe komme ich mit meinem Artikel nicht weiter. – Was verstehst du denn da nicht?
\
Ohne eine großzügigere Unterstützung auch finanzieller Art kommen wir mit dem Projekt kein Stückchen weiter. – Das wollen die wahrscheinlich gerade: euch durch Geldmangel blockieren.
\
Nein, mit dem Brennler kommen wir nicht weiter. Wenn wir Wert darauf legen, daß die Analysen in der Tat durchgeführt werden, müssen wir einen anderen Mann an diese Arbeit setzen.
\
zu Geld/Einfluß/. . . kommen
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Wenn du zu Geld und Einfluß kommen willst, mußt du ganz zielstrebig ein Netz von Beziehungen anlegen. Ohne Beziehungen kommst du in der Gesellschaft zu nichts.
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mit etw. zuende kommen selten – (eher:) (mit etw./jm.) (nicht) fertigwerden (1; u. U. 2)
\
jm. zugute kommen
\
. . . In seiner neuen Position kommen ihm natürlich auch seine ausgezeichneten Französischkenntnisse zugute. Ohne diese Kenntnisse hätte er nicht halb so viel Erfolg.
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. . . Ganz unabhängig von ihrer Leistung kommt ihr natürlich auch zugute, daß sie hübsch ist, sympathisch . . .
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jm. zuhanden kommen form veraltend selten – jm. in die
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Hände fallen/(geraten) (2)
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jm. zupaß kommen veraltend selten – (eher:) jm. (sehr/. . ./ nicht/. . .) gelegen kommen
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mit jm./etw. zurande kommen
\
Mit dieser Arbeit komme ich nicht zurande, Rainer. Kannst du mir da helfen? – Sie dürfte für dich eigentlich nicht zu schwierig sein. Schaffst du das wirklich nicht allein?
\
Mit dem Holtkamp kommt die Anneliese nicht zurande. Wir verstehen auch nicht so recht, warum; aber so sehr sie sich auch bemüht, das läuft einfach nicht. – Wahrscheinlich liegt ihr seine spröde, unterkühlte Art nicht.
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Wenn Frau Matthes mit der Sexta C einfach nicht zurande kommt, müssen wir der Klasse einen anderen Klassenlehrer geben. – Kann sie sich nicht durchsetzen, oder gibt es gegenseitige Antipathien, Mißverständnisse . . .? – Vielleicht beides. Jedenfalls entstehen dauernd Schwierigkeiten.
\
mit jm./etw. gut/glänzend/. . ./schlecht/. . . zurande kommen
\
– gut/glänzend/. . . schlecht/. . . mit etw./jm. fertigwerden
\
(nicht/gut/schlecht/. . .) zurecht kommen in/bei/mit/. . . – (nicht/gut/schlecht/. . .) zurechtkommen in bei/mit/. . .
\
zustande kommen
\
Ob der Kongreß wirklich zustande kommt, steht noch in den Sternen. Bisher steht er nur auf dem Papier.
\
Ist denn nun endlich eine Einigung zustande gekommen, oder streiten sich die Parteien immer noch?
\
jm. zustatten kommen
\
. . . Seine langjährige kommunalpolitische Tätigkeit kommt ihm bei dieser Aufgabe natürlich zustatten. – Natürlich: eine solche Erfahrung ist für diese Arbeit eine äußerst günstige Voraussetzung.
\
vgl. – jm. zugute kommen (1; a. 2)
\
mit etw/(jm.) zuwege kommen veraltend selten – (eher:) mit jm./etw. zurande kommen (1; u. U. 3)
\
mit etw. gut/glänzend/. . . schlecht/. . . zuwege kommen veraltend selten – gut/glänzend/. . . schlecht/. . . mit etw./jm. fertigwerden (1)
\
es kommen auf jeden/. . .
\
Wenn wir 20 kg Äpfel mitnehmen und zu zehn Leuten fahren, kommen auf jeden zwei Kilo; das ist keine schwere Rechnung.
\
das/so eine Bemerkung/. . . hätte nicht kommen dürfen ugs – das/so eine Bemerkung/. . . durfte nicht kommen
\
das dauernde/. . . Kommen und Gehen
\
Ich möchte in einem solchen Amt nicht arbeiten. Dieses ewige Kommen und Gehen, diese dauernde Unruhe würde mich verrückt machen.
\
die Regierungen/Jahre/Erinnerungen/. . . kommen und gehen
\
Die Regierungen kommen und gehen, aber der Staat bleibt! – Auch Staaten entstehen und vergehen – nur nicht so rapide.
\
kommen und gehen können, wann man will/. . .
\
. . . Nein, der Bernd nimmt auf seine Frau und seine Kinder nicht die geringste Rücksicht, der kommt und geht, wann es ihm in den Kopf kommt.
\
es hätte schlimmer kommen können
\
(Nach einem Unfall:) Der Franz hat noch Glück im Unglück gehabt. Wenn der andere nicht so schnell reagiert hätte . . . – Du hast recht, Heinz: es hätte schlimmer kommen können.
\
jn./etw. kommen lassen
\
. . . Nein, das können wir nicht selbst reparieren; da müssen wir schon einen Elektriker kommen lassen.
\
(In einer Transportfirma:) Unsere Kisten gehen zu Ende, wir müs-
\
sen unbedingt welche kommen lassen. – Ich habe schon 500 bestellt.
\
sich jn. kommen lassen
\
. . . Warum läßt er sich keine Putzfrau kommen? Er hat doch Geld genug! Er braucht weder selbst zu putzen noch – wenn ihm das schwerfällt – andere zu bitten, es umsonst für ihn zu tun.
\
sich etw. kommen lassen
\
. . . Und dann müssen wir uns noch die Ferienkataloge kommen lassen. Könntest du die Leute nicht anschreiben, Rosa, mit der Bitte, sie möglichst rasch herzuschicken?
\
es/etw. nicht/nicht erst/. . . dazu kommen lassen
\
. . . Und wenn man die Versicherung nicht bezahlt und dann einen Unfall hat, was passiert dann? – Man sollte es nicht dazu kommen lassen! Man sollte rechtzeitig zahlen, dann stellt sich das Problem erst gar nicht.
\
es (nicht) zu etw. kommen lassen
\
. . . Natürlich müssen wir uns mit dem Herrn Breuer einmal ernsthaft über die Zahlungsfristen unterhalten, Herr Schuckert. Aber zu einem Streit oder einem Zerwürfnis sollte man es auf keinen Fall kommen lassen; das ist die Sache nicht wert.
\
sich nicht dumm kommen lassen (von jm.) sal
\
Wenn du mit Drohungen, ja mit Unverschämtheiten anfängst, sind wir geschiedene Leute! Ich lasse mir doch von dir nicht dumm kommen!
\
auf jn./etw. nichts kommen lassen ugs
\
Auf ihren Vater läßt die Rita nichts kommen. Bei dem geringsten Wort der Kritik, das gegen ihn laut wird, wird sie ganz wild.
\
Persönlich mag der Wörner den Kiebig nicht allzu sehr, aber auf seine Arbeit läßt er nichts kommen. Fachlich, sagt er immer, hätte er noch nie einen so guten Mitarbeiter gehabt wie den Kiebig.
\
es/etw. nicht/nicht erst/gar nicht erst/. . . so weit/soweit kommen lassen
\
. . . Und wenn ich mit dem Hausbesitzer überhaupt gar nicht spreche und einfach abwarte, ob er uns kündigt oder nicht? – Ich würde es an deiner Stelle nicht so weit kommen lassen. Wenn er euch erst einmal gekündigt hat, zieht er die Kündigung nachher nicht mehr zurück; dann ist es zu spät, mit ihm zu reden.
\
jm. etw. zugute kommen lassen form – jm. etw. zugutekommen lassen
\
sich etwas/Nachlässigkeiten/nichts/. . . zuschulden kommen lassen
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. . . Der Kindler ist ein absolut untadeliger Mensch, der sich in seinem ganzen Leben nie etwas/ein unkorrektes Verhalten/. . . hat zuschulden kommen lassen.
\
mir/(dem Paul/. . .) soll noch/nochmal einer kommen und sagen ... ugs
\
. . . Mir soll nochmal einer kommen und sagen, daß ich diese Organisation unterstützen soll! Aus zuverlässiger Quelle habe ich heute erfahren, daß die Verantwortlichen mehr als die Hälfte der Spenden veruntreut haben.
\
da/jetzt soll (noch) einer kommen und sagen ... ugs
\
Jetzt soll noch einer kommen und sagen, ich hielte meinen Garten nicht in Ordnung. Jeden Tag arbeite ich nach Feierabend wenigstens eine Stunde, damit alles in Schuß ist.
\
etw. kommen sehen
\
. . . Der Richard ist in der Tat (im Examen) durchgefallen! – Das hab’ ich (seit langem) kommen sehen. Der Junge tut doch nichts.
\
da/(. . .) könnte ja/doch jeder kommen und sagen/behaupten/. . . ugs
\
(In einer Firma:) Wenn dem Herrn Rösner nur fünf Wochen Urlaub zustehen, können wir ihm keine sechs geben, Herr Bäumler! Sonst könnte ja jeder kommen und sechs Wochen verlangen!
\
wie kommst du/kommen Sie/. . . mir eigentlich vor?! sal
\
. . . Erst redest du hintenherum schlecht über mich und dann soll ich dir helfen?! Wie kommst du mir eigentlich vor?! – Aber Helga, das war doch gar nicht ernst gemeint! – Das kannst du jetzt gut behaupten. Nein, nein, mit Verleumdern will ich nichts zu tun haben.
\
. . . Wir sollen die Hauptlast der Arbeit tragen, und er verdient den
\
Löwenanteil? Wie kommt der uns denn vor?! Der soll seine Arbeit alleine machen!
\
da kann/(mag) kommen, was will
\
Dieser Rauschnig versteht es immer wieder, seine Meinung durchzusetzen. Da kann kommen, was will – er setzt sich durch.
\
vgl. – komme, was da wolle
\
so jung kommen wir nicht mehr/wieder zusammen ugs Kommt, Kinder, wir trinken noch einen. So jung kommen wir nicht mehr zusammen! – Du hast recht: ein überzeugender Grund, um uns noch einen zu genehmigen.
\
im Kommen sein ugs
\
. . . Die Leute wollen sich ihr Fernsehprogramm nach Möglichkeit selbst zusammenstellen. Deshalb ist Video schwer im Kommen. – Mir scheint, das ist schon nicht mehr im Kommen, das ist bereits in.
\
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: kommen