Deutsche Idiomatik
Kohle
die weiße Kohle geh selten\
(Während einer Führung durch ein Wasserwerk:) Wenn man verstehen will, warum man die Wasserkraft auch die weiße Kohle nennt, denkt man wohl am besten an den Schaum der herabstürzenden Wassermassen an einer Talsperre.
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schwarz wie Kohle (sein) selten pechschwarz (1)
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ganz schön/. . . Kohle abdrücken müssen für etw. ugs Neol Die Brutzel & Kokel AG wird wegen der Chemieunfälle der letzten Wochen an die Geschädigten ganz schön Kohle abdrücken müssen. Der zu leistende Schadensersatz dürfte sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen.
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die Kohlen (für jn.) aus dem Feuer holen – (eher:) die Kastanien (für jn.) aus dem Feuer holen
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glühende/(feurige) Kohlen auf js. Haupt sammeln geh selten Hör’ dir das an, wie der alte Morsch den Gerd Rohrer lobt, wo der Gerd ihn doch so kritisiert, ja beleidigt hat! – Er sammelt glühende Kohlen auf seinem Haupt, wie man sagt. – Meinst du, er macht das extra? – Natürlich. Er will den Gerd durch Großmut beschämen.
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(wie) auf heißen/(glühenden) Kohlen sitzen ugs
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Während des ganzen Abendessens hatte ich Angst, er würde anfangen, von der Unterschlagung zu sprechen. Ich saß die ganze Zeit wie auf heißen Kohlen. Gott sei Dank hat er aber kein Wort davon verlauten lassen.
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Während wir hier auf heißen Kohlen sitzen, macht er in aller Seelenruhe einen Spaziergang durch den Wald. Er hätte uns wenigstens anrufen können und sagen, wie die Sache ausgegangen ist. Er muß doch wissen, daß wir die Nachricht gar nicht abwarten können.
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die Kohlen stimmen oft: wenn . . . sal – die Kasse stimmt kohlrabenschwarz
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kohlrabenschwarz pechschwarz (1) Koje
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sich in die Koje hauen sal – (eher:) in die Falle gehen (1) Kokolores
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(etw. ist) Kokolores sal – (etw. ist) lauter Unsinn
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Kokolores machen sal Unsinn machen
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Ansicht: Kohle