Deutsche Idiomatik
Knochen
ein fauler Knochen (sein) sal – ein fauler Sack\
(sein)
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ein harter/zäher Knochen sein sal
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. . . Wenn du dich mit dem Bohrmann anlegen willst, mußt du dich auf einigen Widerstand gefaßt machen. Er ist ein harter Knochen; er läßt sich nicht so leicht unterkriegen.
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vgl. – (eher:) eine harte Nuß sein
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ein müder Knochen sein sal – (eher:) ein müder Sack (sein)
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ein Konservativer/Sozialist/. . ./(konservativ/(. . .)) bis in/ (auf) die Knochen sein ugs – etw. durch und durch sein/ein durch und durch . . . sein/ein . . . durch und durch sein (5)
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bis auf die Knochen abgemagert sein path – nur (noch)/nichts als/. . . Haut und Knochen sein/nur noch aus
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. . . bestehen
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seine müden Knochen ausruhen sal oft Imp
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War das ein Tag! Vom frühen Morgen bis zum späten Abend haben wir nichts anderes gemacht als den Garten umgegraben! – Komm’, dann ruh’ deine müden Knochen aus!
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bis auf/(in) die Knochen beleidigt sein sal selten – etw. durch und durch sein/ein durch und durch . . . sein/ein . . . durch und durch sein
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sich bis auf die Knochen blamieren sal – etw. durch und durch sein/ein durch und durch . . . sein/ein . . . durch und durch sein
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sich die Knochen brechen sal
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Der Moritz Ski laufen? Aber nein! Der hat viel zu viel Schiß, daß er sich die Knochen bricht.
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bis auf die Knochen durchnäßt/naß sein ugs
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. . . Ohne Schirm durch das Gewitter . . . – da wirst du doch bestimmt bis auf die Knochen naß!
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ich brech’ dir/dem/dem Peter/. . . alle Knochen einzeln sal dir. R – du kannst dir/der Peter kann sich/. . . die Knochen (einzeln) numerieren lassen
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jm. in die Knochen fahren (Schreck/(. . .)) ugs – jm. in/ durch die/alle Glieder fahren
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jm. in die Knochen gehen ugs
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Dieses feuchte, trübe Wetter geht einem in die Knochen! Bei so einem Wetter ist man einfach nichts wert; man fühlt sich matt, erledigt.
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vgl. – jm. in/durch die/alle Glieder fahren
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seine Knochen (für jn./etw.) hinhalten sal
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. . . Die Regierungen zetteln die Kriege an, und das Volk soll die Knochen hinhalten! Eine schöne ’Arbeitsteilung’!
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alle Knochen im Leib(e) fühlen/spüren sal selten
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Mensch, so einen Garten umzugraben, das ist vielleicht eine Arbeit! Danach fühlt man alle Knochen im Leibe!
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jm. tun alle Knochen im Leib(e) weh sal
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Als ich zum ersten Mal Ski lief, taten mir am Abend alle Knochen im Leibe weh. Ich fühlte mich wie gerädert.
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jm. die Knochen (im Leib) zusammenschlagen sal – jn. windelweich/grün und blau/(krumm und lahm/(braun und blau/grün und gelb)) schlagen
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jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen liegen ugs
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vgl. – (eher:) jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen stecken (2)
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vgl. – (u. U.) jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen sitzen (1)
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vgl. – jm. (noch) in den/allen Gliedern sitzen/stecken
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jm. schon lange/drei Monate/. . . in den Knochen liegen ugs
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. . . Endlich kommt es heraus! Diese Krankheit liegt dem Jungen schon lange in den Knochen. Schon seit zwei, drei Monaten wirkt er schlaff, niedergeschlagen, mutlos.
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du kannst dir/der Peter kann sich/. . . die Knochen (einzeln)
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numerieren lassen sal dir. R
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. . . Das eine sag’ ich dir: Wenn du nochmal in unserem Garten Blumen klaust und ich dich erwische, kannst du dir die Knochen einzeln numerieren lassen! Dann kriegst du eine Tracht Prügel, an die du dein Lebenlang zurückdenkst!
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jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen sitzen ugs
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Dieses Erdbeben saß mir noch jahrelang in den Knochen. Noch fünf Jahre später wurde ich nachts plötzlich wach und fühlte das Bett unter mir wegrutschen, hörte das dumpfe rollende ’Stöhnen’ aus der Tiefe auf mich zukommen . . .
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vgl. – jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen stecken (2)
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jm. schon lange/drei Monate/. . . in den Knochen sitzen ugs – (eher:) jm. schon lange/drei Monate/. . . in den Knochen liegen
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jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen stecken ugs
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Das versteh’ ich schon, daß die Christa sich ihm gegenüber noch nicht frei und ungezwungen gibt. Seine Affäre mit der Brasilianerin steckt ihr noch in den Knochen, und das wird sie auch so bald nicht überwinden.
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vgl. – jm. noch/noch lange/. . . in den Knochen sitzen (1)
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jm. schon lange/drei Monate/. . . in den Knochen stecken ugs
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– (eher:) jm. schon lange/drei Monate/. . . in den Knochen
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liegen
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jm. tun alle Knochen weh sal – jm. tun alle Knochen im Leib(e) weh
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die/js. alte(n)/morsche(n) Knochen wollen nicht mehr ugs Dem Sepp müssen wir eine andere Arbeit geben, Hermann; die Arbeit auf dem Feld wird ihm zu schwer. Er ist jetzt über 60, seine alten Knochen wollen nicht mehr. Vielleicht könnte er für die Blumen sorgen . . .
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seine/die Knochen zusammennehmen sal oft Imp – (eher:) seine/die Knochen zusammenreißen (3)
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seine/die Knochen zusammenreißen sal oft Imp
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Reiß die Knochen zusammen, Kerl, wenn du einem Offizier begegnest! Beim Militär herrscht Disziplin, Mensch; das ist nicht wie mit den kleinen Mädchen auf der Schulbank! Wenn man einem Vorgesetzten begegnet, grüßt man und schlägt dabei die Hacken zusammen!
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Reiß die Knochen zusammen und geh’ zum Chef, und zwar sofort! Du wirst doch wohl noch Mut genug aufbringen, um dich zu entschuldigen, wenn du dir so einen fauxpas geleistet hast! seltener
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vgl. – (eher:) die Hacken zusammenschlagen/(zusammenreißen/ zusammenkloppen)
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jm. die Knochen zusammenschlagen sal – jn. windelweich/ grün und blau/(krumm und lahm/(braun und blau/grün und gelb)) schlagen
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