Deutsche Idiomatik
Hose
sich benehmen/ein Benehmen haben/(. . .) wie eine offene Hose sal selten\
. . . Dieser Typ hat ein Benehmen wie eine offene Hose; der weiß überhaupt nicht, was sich gehört.
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j. macht sich (noch) in die Hose (vor Angst/. . .) sal
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Mensch, hat der Eugen eine Angst davor, mit dem Chef wegen der Sonderzulage zu sprechen! Der macht sich noch in die Hose!
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mach’ dir/macht euch/. . . bloß/. . . nicht in die Hose! sal – mach’ dir/macht euch bloß/. . . nicht ins Hemd!
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j. macht sich noch in die Hose/(mach’ dir/macht euch/. . . nur/bloß/doch nicht in die Hose!) sal – (eher:) j. scheißt sich noch in die Hose/(scheiß dir/scheißt euch/. . . nur/ bloß/doch nicht in die Hose!)
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j. macht sich eher/lieber in die Hose, als (daß er jm. etw. gibt/. . .) sal – (eher:) j. scheißt sich eher/lieber in die Hose, als (daß er jm. etw. gibt/. . .)
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j. scheißt sich (noch) in die Hose (vor Angst/. . .) vulg – j.
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macht sich (noch) in die Hose (vor Angst/. . .)
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scheißt sich noch in die Hose/(scheiß dir/scheißt euch/. . . nur/bloß/doch nicht in die Hose!) vulg
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Wenn ich gewußt hätte, daß der Fred sich so anstellt, hätte ich jemand anders um Geld gebeten. Mensch, der scheißt sich noch in die Hose! Ehe der einen Cent herausrückt, muß der Weltuntergang nahe sein.
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. . . Komm’, scheiß dir doch nicht in die Hose! Ein paar tausend Ziegel – das merkst du doch überhaupt gar nicht. Du verkaufst doch jeden Tag zigtausend davon. Da kannst du mir doch mal 2.000 oder
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3.000 für meine Garage zum Einkaufspreis überlassen!
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scheißt sich eher/lieber in die Hose, als (daß er jm. etw. gibt/. . .) vulg
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. . . Kannst du denn den Franz Engelbrecht nicht um ein paar Tausend Euro anhauen, wenn die erste Ratenzahlung eures Kredits fällig wird? – Den Franz?! Der scheißt sich doch eher in die Hose, als daß er jemandem Geld leiht. Du glaubst gar nicht, wie knickerig der ist!
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alles/. . . (ist) tote Hose sal Neol
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Ab zehn Uhr ist in Stuttgart tote Hose, dann ist da kein Mensch mehr auf der Straße.
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Wenn Boris auftrat, kochte die Halle. Bei den übrigen Spielen war tote Hose, und die Fans vertrieben sich die Langeweile mit deplazierten Zwischenrufen.
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»Alles tote Hose hier!« tobte er. »Der Belag ist miserabel, sodaß die Spieler dauernd ausrutschen, die Hallentemperatur stimmt nicht, die Bälle sind nicht alle gleich – alles Krampf!« selten
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(gut/. . .,) dann/also ziehen wir/zieh’ ich die Hose wieder an! vulg selten – (gut/. . .), dann/also machen wir/mach’ ich die Hose wieder zu
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die Hose anhaben ugs – (eher:) die Hosen anhaben
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etw. aus der linken Hose bezahlen/zahlen (können) ugs selten – etw. aus der Westentasche bezahlen/zahlen (können)
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in die Hose gehen sal
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Der letzte Rekordversuch von Meyer im Kugelstoßen ging völlig in die Hose. Er erreichte nicht einmal seine persönliche Bestleistung, geschweige denn die aktuelle Rekordmarke.
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Hat der Brauer seine Pläne, ein Zweigwerk in Bolivien aufzumachen, nicht verwirklichen können? – Nein, die Sache ist in die Hose gegangen. Die bolivianischen Kontaktleute haben offensichtlich versucht, ihn über’s Ohr zu hauen. selten
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(bekanntlich/. . .) nicht in die Hose gehen sal
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Der Friedrich sieht sehr mitgenommen aus! – Er hat ein sehr, sehr schweres Jahr hinter sich: erst seine Krankheit, dann der Unfall seiner Frau, schließlich seine beruflichen Schwierigkeiten! Das alles geht bekanntlich nicht in die Hose.
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jm. geht die Hose mit/(auf) Grundeis sal euphem – jm. geht der Arsch mit/(auf) Grundeis
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etw./seine Branche/. . . wie seine eigene Hose kennen sal selten – jn./etw. inund auswendig kennen/(inwendig und auswendig) (2)
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das/so etwas/. . . kannst du/kann er/. . . jemandem/einem/ Leuten/. . . erzählen/weismachen/. . ., der/die die Hose mit der Kneifzange zumacht/zumachen/(anzieht/anziehen) sal
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. . . Und dann geht der Viktor als Vertreter der Firma für zwei Jahre nach Bolivien. – So ein Schafskopf als Vertreter einer derart renommierten Firma nach Bolivien? – das glaubst du doch wohl selbst nicht! Das kannst du einem erzählen, der die Hose mit der Kneifzange zumacht!
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nicht aus der Hose kommen/können/kommen können ugs
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. . . Diese Trockenheit und Hitze hier, dann die ganz andere Nahrung
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das bringt den ganzen Verdauungsapparat durcheinander. Seit einer Woche kann der Gerd überhaupt nicht mehr aus der Hose. – Dann besorgt euch halt ein vernünftiges Abführmittel.
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(sich) in die Hose machen Kinderspr
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Die Erna läuft wieder so seltsam. Die hat bestimmt wieder in die Hose gemacht. – Sie ist ja noch klein. – So allmählich müßte sie sich daran gewöhnen, daß es dafür den Pott gibt.
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die Hose(n) runterlassen sal
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(Beim Skat:) »Null ouvert? Gut. Dann laß mal die Hosen runter!«
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– Der Angesprochene legt sein Blatt offen auf den Tisch. – – »In der Tat, nichts zu machen . . .«
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. . . So, endlich werden wir jetzt wissen, woran wir mit dem Bachmann sind. Der Konfrontationskurs seiner Rivalen zwingt ihn, Farbe zu bekennen. Endlich! Jetzt wird die Hose runtergelassen!
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die Hose(n) runterlassen (müssen) sal
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. . . Endlich haben sie einen Untersuchungsausschuß gebildet, endlich muß dieser Betrüger die Hose runterlassen! – Meinst du denn, da käm’ viel raus? – Die werden genug zutage fördern, um diesem Heuchler die Maske vom Gesicht zu reißen.
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die Hose(n) über der/(die) Tanne gebügelt/getrocknet haben
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scherz selten
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. . . Besser, man hat die Hose über der Tanne gebügelt als dauernd Schmerzen! – Was soll denn dieser Vergleich! – Ja, wenn der Otto O-Beine hat, dann hat die Gisela, seitdem sie Leistungssport treibt, dauernd Schmerzen in den Knien! Aber darüber redet niemand.
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macht/scheißt sich (noch) die Hose voll (vor Angst/. . .)
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vulg – j. macht sich (noch) in die Hose (vor Angst/. . .)
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die Hose(n) gestrichen voll haben vulg
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Der Börner soll zum Chef? Gott, der Arme! Der hat doch jetzt schon die Hosen gestrichen voll. – Wer so viel Schiß hat, soll erstens nicht klauen und sich zweitens nicht erwischen lassen.
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gehen/. . ., als ob/wenn man die Hose(n) voll hätte/man sich in die Hose geschissen hätte vulg
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Schau dir den Alfons an! Der läuft daher, als wenn er sich in die Hose geschissen hätte. Vorsichtig – wackelig, die Beine seltsam nach außen . . . – ich kann das nicht besser beschreiben als mit dieser Redewendung.
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(sich) die Hose vollmachen Kinderspr – (eher:) (sich) in die
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Hose machen
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(gut/. . .,) dann/also machen wir/mach’ ich die Hose wieder zu! vulg selten
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. . . Komm’, du streckst vor, und dann gehen wir zusammen ins Kino.
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Nein, ich will nicht. – Komm’, sei kein Frosch! – Nein, hab’ ich gesagt. – Na gut, dann mach’ ich die Hose wieder zu. Dann werd’ ich heute abend fürs Abitur arbeiten.
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die Hosen anhaben ugs
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Bei den Hufnagels hat die Frau die Hosen an, scheint mir, was? – Und ob! Aber der Alfred Hufnagel ist auch ein ziemlicher Waschlappen. Da ist es kein Wunder, daß seine Frau ’Herr im Haus’ ist.
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in die Hosen gehen sal – in die Hose gehen
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die Hosen auf Halbmast tragen sal selten
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Wenn es dem Adalbert Spaß macht, die Hosen auf Halbmast zu tragen, dann laß ihn doch! Besser zu kurz als zu lang!
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etw./seine Branche/. . . wie seine eigenen Hosen kennen sal selten – jn./etw. inund auswendig kennen (2)
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mit jm. in die Hosen müssen schweiz ugs selten
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Wir warten alle darauf, daß der Häberle mal endlich mit dem Kurt Beuer in die Hosen muß. Erst wenn die sich mal im offenen Kampf miteinander gemessen haben, weiß man, wer von beiden mit Recht angibt, er wäre besser als der andere.
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sich (anständig/. . .) auf die Hosen setzen ugs selten – sich (anständig/. . .) auf den Hosenboden setzen
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in die Hosen steigen schweiz ugs selten
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(Ansage:) . . .»Das Duell der beiden Finalisten wird in aller Kürze beginnen. Die beiden Spieler steigen bereits in die Hosen. Es scheint, sie können den Kampf genauso wenig abwarten wie die Zuschauer
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...«
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jm. (einem Jungen) die Hosen strammziehen ugs – (eher:) jm. den Hintern versohlen
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js. Hosen sind voll sal – die Hose(n) gestrichen voll haben
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die Hosen vollkriegen sal selten – den Buckel vollkriegen
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