Deutsche Idiomatik
hören
auf jn. hören\
. . . Wenn sie überhaupt auf jemanden hört, dann auf ihren Bruder. Wenn der nichts erreicht, brauchen wir mit anderen erst gar nicht zu sprechen; dann erreicht niemand etwas.
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laß/laßt/. . . hören! ugs
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. . . Was ich da erfahren habe, ist doch aufschlußreich. – Laß hören! – Also, . . .
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. . . Onkel Heinz, ich wollte dir noch was sagen . . . – Laß hören, Junge! – Als ich neulich . . .
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das/etw. läßt sich hören ugs
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800.000,– Euro Umsatz in diesem Jahr – das läßt sich hören. Im vergangenen Jahr waren es 450.000,–; das war wenig. 800.000,–, das ist mehr, als wir in den guten Nachkriegsjahren hatten. Prächtig!
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nicht hören (wollen)
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. . . Dem kannst du sagen, was du willst, er hört nicht. – Du warst in dem Alter genauso! Dir war auch völlig schnuppe, was dir die anderen sagten.
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sich (selbst) gern reden/sprechen hören ugs
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Der Anton Murner hört sich selbst sehr gern reden, meinst du nicht auch? – Warum? Weil er immer so lang und breit da herumdoziert, wenn jemand ihn etwas fragt? – Weil er überhaupt zu viel und zu lange redet.
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sagen hören, daß . . . – (eher:) ich habe/wir haben/. . . gehört,daß/. . .
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schwer hören
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Ist der Kleiber taub? – Richtig taub wohl nicht. Aber er hört in der Tat sehr schwer.
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wird noch von jm. hören!
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. . . So eine Unverantwortlichkeit laß ich mir nicht bieten! Und von dem Kurt Schröder schon gar nicht! Der wird noch von mir hören!
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was/etwas/einiges/. . . zu hören bekommen
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Vorgestern hatte die Rosemarie vergessen, die Post für den Chef rechtzeitig weiterzuleiten. Was die deswegen alles zu hören bekommen hat: solche Dinge könne eine richtige Sekretärin, die ihren Beruf ernstnimmt, gar nicht vergessen; wenn das nochmal vorkomme, müsse man sich nach geeigneteren Kräften umsehen . . . Entsetzlich!
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etw. nicht mehr hören können/wollen
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. . . Komm’, Felix, halt’ den Mund, ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören. ’Norm’, ’System’, ’funktionelle Opposition’ . . . – das gibt’s doch alles nur in den Köpfen verbohrter Linguisten!
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sich an etw. (gar/überhaupt) nicht satt hören können – sich an etw. (gar/überhaupt) nicht satt sehen/hören/riechen/. . . können (2)
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der/die/. . . wird/kann (von mir/. . .) was zu hören kriegen!
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ugs
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. . . Der Fischer hat die Matratze immer noch nicht geliefert? Der kann was von mir zu hören kriegen! Was stellt der sich denn eigentlich vor? Der meint wohl, meine Frau schläft auf dem Fußboden, wenn sie aus der Klinik kommt?! Dem werd’ ich mal die Flötentöne beibringen!
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etwas/nichts/. . . von sich hören lassen
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Hat eigentlich der Bertolt seit seiner Abfahrt schon etwas von sich hören lassen? – Nein! Bisher hat er keinerlei Nachricht gegeben, wie es ihm geht, wie die Reise verlaufen ist, wann er zurückkommt – nichts!
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Sie hören/du hörst/. . . wieder von mir
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(Am Telephon:) Heute kann ich Ihnen leider noch keine definitive Antwort geben, aber Sie hören in aller Kürze wieder von mir. Spätestens in der übernächsten Woche rufe ich Sie an.
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nichts mehr von etw. hören wollen
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. . . Geh’ mir weg mit diesem strukturalistischen, durch und durch aprioristischen Begriffszauber! Ich will von diesem – erkenntnishemmenden – Zeug nicht mehr hören!
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