Deutsche Idiomatik
Hoffnung
guter Hoffnung sein veraltend selten – ein Kind\
unter dem Herzen tragen/(haben)
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js. letzte Hoffnung sein
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. . . Der Dr. Knoll ist unsere letzte Hoffnung. Wenn der keinen Rat weiß, ist’s aus.
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in die Hoffnung kommen form veraltend selten
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. . . Jedes Jahr, das der liebe Gott kommen ließ, meinte sie nachdenklich, kamen die Frauen in die Hoffnung. Ihr, die ihr eure Schwangerschaften plant wie einen Urlaub, könnt gar nicht verstehen, was das bedeutet.
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jm. die Hoffnung nehmen
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Was soll denn diese politische Schwarzmalerei?, schimpfte er. Es hat doch keinen Sinn, der Jugend jede Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft zu nehmen!
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(wieder/. . .) (neue) Hoffnung schöpfen
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. . . Wenn sie die Operation gut überstanden hat, kann man doch wieder Hoffnung schöpfen, Herr Doktor, oder? – Ja, Herr Siebert. Ich halte es jetzt durchaus für möglich, daß ihre Frau es nochmal schafft.
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seine Hoffnung auf jn./etw. setzen
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Wer seine Hoffnung auf die Parteien setzt, wird natürlich nur enttäuscht. – Aber von welchen Institutionen soll man in einer Demokratie denn sonst die Lösung der drängenden Zeitprobleme erwarten?
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j./etw. berechtigt zu den schönsten/besten Hoffnungen
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. . . Der Junge berechtigt zu den besten Hoffnungen, Herr Beutel. Wenn er seinen Weg so weitergeht, wird das nochmal ein großer Maler.
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js. Hoffnungen erfüllen/erfüllen sich
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Haben sich Dieters Hoffnungen, nach München versetzt zu werden, nun erfüllt? – Leider nicht. Er bleibt in Ingolstadt. – Und er hatte so gehofft, das würde klappen!
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(seine) Hoffnungen zu Grabe tragen (auch: js. Hoffnungen werden durch etw. zu Grabe getragen) form
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Durch die Entscheidung der Stadt, das Projekt nicht zu fördern, wurden die Hoffnungen, den römischen Resten unter der Michaelskirche auf die Spur zu kommen, endgültig zu Grabe getragen.
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(keine) (falschen) Hoffnungen hegen form od. iron
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vgl. – (eher:) sich (keine) Hoffnungen machen
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vgl. – (eher:) sich (da) keine falschen Hoffnungen machen (mach’ dir/macht euch/. . . keine . . .!)
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sich (über jn./etw./was jn. betrifft/. . .) keinen falschen/(unbegründeten) Hoffnungen hingeben oft iron – sich (über jn./ etw./was jn. betrifft/. . .) (keinen) Illusionen hingeben
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jm. Hoffnungen machen
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Wenn der Junge enttäuscht ist, dann hat er dazu Grund genug. Sie haben ihm schließlich Hoffnungen gemacht, daß er die Stelle bekommen würde. – Ich habe ihm gesagt, er soll den Mut nicht verlieren, das war alles.
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. . . Das ist immer so bei der Charlotte: erst macht sie den Männern Hoffnungen und dann spielt sie die Spröde. – Sie ist also das, was man ehedem eine ’cocotte’ nannte?
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sich (keine) Hoffnungen machen
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Macht der Klaus sich noch Hoffnungen, die Stelle zu bekommen?
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– Nein, er glaubt nicht mehr daran.
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vgl. – (eher:) sich (da) keine falschen Hoffnungen machen (mach’ dir/macht euch/. . . keine . . .!)
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sich (da) keine falschen Hoffnungen machen/(mach’ dir/ macht euch/. . . keine . . .!) ugs
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Vielleicht wird Papa uns doch noch erlauben, in den Ferien nach Süditalien zu trampen. – Macht euch da keine falschen Hoffnungen, Kinder! Vater hat bereits für die ganze Familie ein Haus am Gardasee gemietet.
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sich (bei jm.) Hoffnungen machen
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. . . Aber Gerd, du machst dir doch bei der Sonja wohl keine Hoffnungen, was?! Die liebt nun einmal den Klaus . . .
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seine (ganzen) Hoffnungen auf jn./etw. setzen path
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(In einem Schlußexamen:) Da/wenn das Schriftliche nicht so geklappt hat, wie es sollte, muß ich meine Hoffnungen halt aufs Mündliche setzen. – Da du dich gut ausdrückst und gern diskutierst, müßte das doch eigentlich klappen.
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