Deutsche Idiomatik
hin
hin sein ugs\
Die Vase ist hingefallen. – Und? – Sie ist hin. – Völlig kaputt? – Völlig.
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Die Hoffnung, noch in diesem Jahr befördert zu werden, ist hin. Heute morgen kam ein Rundschreiben, daß in unserem Bereich in diesem Jahr niemand befördert wird.
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ganz hin sein ugs – (eher:) erledigt sein (für jn.) (mit etw.) (2)
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ganz hin sein in jn. ugs selten – sich in jn. verlieben/in jn. verliebt sein (2)
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ganz hin sein von jm. ugs selten – (ganz) hingerissen sein von jm.
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Vater/. . . hin, Vater/. . . her
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. . . Wir müssen einen Platz hier in der Wohnung schaffen, helfen. Es ist schließlich mein Bruder! – Bruder hin, Bruder her: wir haben unsere eigenen handfesten Sorgen, Sigrid. Ich kann mich nicht auch noch um deinen Bruder kümmern.
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Unschuld/Fleiß/. . . hin, Unschuld/Fleiß/. . . her, ...
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. . . Fleiß hin, Fleiß her, wenn die Noten nicht reichen, bleibt man eben sitzen. – Ist das wirklich egal, ob jemand fleißig ist oder nicht?
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drei/zwölf/. . . Stunden/Tage/. . . hin oder her (das macht doch nichts/. . .) ugs selten
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. . . Ob wir an dem Projekt nun 32 Monate arbeiten oder 34 – zwei Monate hin oder her, macht das was aus? – Zwei Monate sind zwei Monate, Fritz! Denk’ an die Unkosten!
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auf ein paar/50/1.000/. . . (Euro/Meter/. . .) hin oder her kommt es (dabei/. . .) nicht an/. . . ugs selten – ... mehr oder weniger/(minder)
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es/das ist (für jn.) hin wie her (ob . . . oder ob . . ./. . .) ugs selten
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vgl. – das bleibt sich (für jn.) gleich
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vgl. – es bleibt sich gleich für jn. (ob . . . oder ob . . ./. . .)
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vor sich hin – sprechen/-reden/-dösen/. . .
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Was redet der da vor sich hin? – Ich weiß auch nicht, was er sich da in der Bart knurrt. Es interessiert mich auch nicht, offen gestanden.
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Guck’ dir den Markus an, der döst mal wieder vor sich hin. – Bei dem Niveau der Debatten ist es kein Wunder, wenn jemand die Zeit ’nutzt’, um zu ’schlafen’.
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nicht hin und nicht her – reichen/-langen/. . . – (eher:) vorn(e) und hinten nicht/nicht vorn(e) und nicht hinten reichen/langen/. . .
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hin und her – gehen/-laufen/. . ./-überlegen/-raten/. . ./-reden/. . ./-werfen/. . .
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Unser Mathematiklehrer geht im Unterricht immer hin und her. Vom Fenster zur Tür, von der Tür zum Fenster – immer so, die ganze Stunde.
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Die halbe Nacht hast du dich im Bett hinund hergewälzt. Bewegt dich irgendetwas innerlich so stark, oder war es nur die Hitze?
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Wir haben hinund herüberlegt, Rudi, aber wir sehen keine Lösung. Ist dir etwas eingefallen? – Nein, und ich habe mich vielleicht noch mehr bemüht, einen Weg zu finden, als ihr und alle möglichen Alternativen durchgespielt.
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Jetzt reden sie schon drei Stunden lang hin und her, ohne einen gemeinsamen Nenner zu finden! Entsetzlich!
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ein (dauerndes/ewiges/. . .) Hin und Her
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Bei euch hier ist ja allerhand Betrieb. Dieses ewige Hin und Her würde mich bei der Arbeit nervös machen. – Ich merke die Leute, die da dauernd hereinund herausgehen, schon gar nicht mehr.
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(es/das ist) ein (ewiges/langes) Hin und Her (bis . . .)
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Das war vielleicht ein Hin und Her, bis sie sich auf diesen Kompromiß geeinigt haben! Ein monatelanges mühseliges Ringen, bei dem mal die eine, mal die andere Seite die Dinge zu ihrem Vorteil zu wenden schien.
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Ich habe keine Lust, bei diesem ewigen Hin und Her noch lange mitzumachen. Entweder ihr einigt euch auf klare Richtlinien oder ich kündige. Wenn ich nicht weiß, woran ich bin, kann ich nicht vernünftig arbeiten.
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da gibt’s doch/. . . kein langes Hin und Her
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Ich verstehe gar nicht, was du da noch zögerst. Die Leute bieten dir ein gutes Gehalt und einen breiten Entscheidungsspielraum. Was willst du mehr? Da gibt’s doch gar kein langes Hin und Her – du bittest sie, das Angebot schriftlich zu fixieren, und gut!
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nach langem/vielem/. . . Hin und Her
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Nach langem Hin und Her entschied er sich endlich, uns den Wagen für den Ausflug zur Verfügung zu stellen. Aber du hättest die Diskussionen miterleben müssen, die nötig waren, um ihn dazu zu bewegen.
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(innerlich) hinund hergerissen werden/sein/(sich . . . fühlen) zwischen zwei/mehreren Wünschen/Plänen/Gefühlen/. . . ugs Hast du dich immer noch nicht entschieden? – Nein, ich bin hinund hergerissen zwischen dem Wunsch, hier ein neues Institut aufzubauen, und der Möglichkeit, nochmal nach Übersee zu gehen. Ich bin mir immer noch nicht schlüssig, was schwerer wiegt.
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hin und weg sein (von jm./etw.) ugs – path selten
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. . . Der Wilhelm ist ja hin und weg von der Claudia! Ich glaube, der hat sich richtig in sie verknallt.
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hin und wieder – (so) ab und zu (mal)
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hin/(Hin) und zurück/(Zurück)
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(Am Fahrkartenschalter in Stuttgart:) Ein Mal München bitte. – Einfach? – Nein, hin und zurück. Und 2. Klasse plus Intercityzuschlag.
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