Deutsche Idiomatik
Halt
etw. hat keinen/einen besseren/. . . Halt (an/auf/. . .)\
(Ein Bauherr zu einem Zimmermann:) Haben die schweren Balken auf der dünnen Außenmauer wirklich genügend Halt? – Keine Sorge, Herr Schlüter! Die halten ewig/die kriegt hier keiner mehr weg.
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in jm. einen Halt haben
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In der Aline hat der Peter wirklich einen Halt. Ohne sie wäre er schon längst auf die schiefe Bahn geraten.
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(keinen/wenig/. . .) inneren Halt (haben/. . .)
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. . . Von einem bestimmten Alter an, bemerkte er scharf, hat man – oder man hat eben keinen – inneren Halt! Man kann doch nicht jedes Versagen mit der Umwelt erklären! Die Menschen steuern ihr Leben doch auch selbst – auch bei widrigen Umweltbedingungen! Oder nicht?!
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(einen) Halt an jm. haben
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Nur gut, daß die Bettina wenigstens an ihrem älteren Bruder einen Halt hat! Wenn sie den nicht hätte, würde sie die seelische Belastung vielleicht gar nicht aushalten.
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(einen) Halt finden (in/bei jm.)
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. . . Wenn deine Frau bei ihrem älteren Bruder einen Halt findet, kannst du dafür doch nur dankbar sein. Oder wäre es dir lieber, daß sie seelisch völlig zugrunde geht?
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e-r S. Halt gebieten path – (eher:) e-r S. Einhalt gebieten/
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(tun)
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(mal kurz/. . .) Halt machen
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. . . So, bei der nächsten Raststätte wird Halt gemacht! Da ruhen wir uns wenigstens eine halbe Stunde aus. Diese ewige Fahrerei . . .
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vor nichts/niemandem/. . . Halt machen path
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Der Friedmann wird den Papst schon nicht kritisieren, meinst du? Da bist du leider im Irrtum. Der Mann macht vor nichts und niemandem Halt. Er schreckt auch nicht davor zurück, die religiösen Gefühle der Leute mit Füßen zu treten, wenn ihm das aus irgendeinem Grunde geraten erscheint.
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(einen) Halt suchen (in/bei jm./etw.)
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Viele junge Menschen suchen heutzutage wieder einen Halt in der Religion. – Wenn sie ihn dort finden . . . Wieviel Menschen gehen heute ohne jede innere Orientierung und ohne jede Stütze durchs Leben!
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sich (einen) Halt suchen/(verschaffen)
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Such’ dir sofort einen sicheren Halt, wenn du auf Deck bleiben willst! Du wärst nicht der erste, der bei einem solchen Wellengang über die Reling geschleudert würde.
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den Halt verlieren
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. . . Plötzlich verlor er den Halt und fiel vornüber vom Gerüst auf die Straße. – Hatte er denn Gleichgewichtsstörungen, Kreislaufbeschwerden oder so etwas?
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Die Doris war immer so bestimmt und selbstsicher. Ich weiß nicht, was seit einiger Zeit mir ihr los ist. Sie hat völlig den Halt verloren. So unsicher und orientierungslos wie sie jetzt war selbst ihre Schwester nie, die alle Welt einen ’haltlosen Menschen’ nennt.
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jm. einen Halt verschaffen form
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Selbst wenn sie den Jungen zunächst nur vorübergehend, provisorisch einstellen und ihm weniger bezahlen – das ist doch besser als gar nichts. Das verschafft ihm einen Halt/(damit verschaffen sie ihm einen Halt). Ohne jede Arbeit gerät er völlig aus der Bahn, nicht nur beruflich, auch menschlich.
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sich einen Halt verschaffen form
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. . . Moment, Luise, ich muß mir erstmal selbst einen Halt verschaffen – so! Hier stehe ich sicher, jetzt kann ich dir die Hand geben, sodaß du diese glatte Stelle auch hinaufkommst.
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