Deutsche Idiomatik
gut
du bist/Peter ist/. . . (aber) gut! ugs\
. . . Ach, du meinst, er hat das Recht, jeden Cent kleinlich abzurechnen, und ich soll noch bei den größten Beträgen großzügig sein? Du bist aber gut!
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das ist aber gut! ugs
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Meine Schwester soll in den Moritz verliebt sein? Das ist aber gut! Sie kennt den Moritz überhaupt nicht. Ein herrlicher Witz.
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na, gut
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Wir sollen noch heute bei ihm vorbeikommen wegen der Abrechnung? Das paßt uns eigentlich gar nicht; wir wollten heute abend ins Theater. Na, gut, wenn es unbedingt sein muß . . .
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vgl. – nun gut
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nun gut
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Nein, meine Liebe, so nachlässig gemachte Arbeiten – das geht nicht; die mußt du nochmal machen. – Aber ich hatte keine Zeit heute, Papa; ich mußte mit der Mama in die Stadt. – Nun gut, dann will ich nichts sagen.
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schon gut
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So eine nachlässige Arbeit . . . – Aber, Papa, ich hatte wirklich keine Zeit. Ich war zuerst . . . – Schon gut! Wir wollen keine weiteren Worte darüber verlieren. Aber in Zukunft sieht das anders aus, klar?
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es wird (schon) alles wieder gut ugs
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Nun mach’ dir mal keine Sorgen! Es wird schon alles wieder gut. So eine Krankheit ist natürlich unangenehm. Aber solange es nichts ist, was nicht wieder weggeht, ist doch im Grunde alles halb so schlimm. Das gibt sich doch wieder.
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jm. ist gut – sich gut/glänzend/ausgezeichnet/schlecht/miserabel/. . . fühlen (1)
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sei/seid/(. . .) mir wieder gut! form
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. . . Komm’, Peter, sei mir wieder gut! Ich geb’ zu, ich hab’ Unrecht. Aber das ist doch kein Grund, daß du jetzt wer weiß wielange Groll gegen mich hegst.
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jm. gut sein form veraltend selten
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(Zu einem jüngeren Mädchen:) Dem Herrn Lösbach gegenüber, Karin, solltest du immer höflich sein – auch wenn er in letzter Zeit manchmal etwas griesgrämig ist. Der war dir immer gut, der Mann! Was der dich als kleines Kind gern gehabt hat! Wie oft der dir was geschenkt, dir bei Schwierigkeiten geholfen hat . . .
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ist viel zu gut/(für jn./(etw.))
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Dein Vater ist für diese Ellebogenleute hier halt viel zu gut. Der wird von allen immer wieder ausgenutzt.
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hier/(. . .) ist gut sein eher iron – hier/(. . .) ist gut sein, hier laßt uns/wollen wir eine Hütte bauen
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immer gut sein für etw. ugs
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Doch, den Körner solltest du auch einladen! Das ist zwar keine intellektuelle Größe, aber er ist immer gut für ein paar prächtige Witze.
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sich für etw. zu gut sein/sich zu gut dazu sein, etw. zu tun – es/etw. für unter seiner Würde halten (zu . . .)
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wer weiß/. . ., wozu/(wofür) das/(etw.) (noch/nochmal/. . .)
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gut ist
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Nein, wegwerfen würde ich die Unterlagen nicht. Wer weiß, wofür sie nochmal gut sind. – Wozu sollten die mir noch nützen?
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es gut haben (in/bei/. . .)
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Ihr habt es gut! Während ich bei diesem herrlichen Wetter schuften muß, könnt ihr euch hier in der Sonne aalen.
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Meine Frau versteht gar nicht, warum sich unsere Ursel immer wieder beklagt. Sie hat es doch gut in Frankreich: gute Verpflegung, wenig Arbeit, viel Reisen . . .
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War das eine schwere Arbeit, da bei Ralles? – Nein, bei denen hatten wir es gut. Jetzt, in unserem neuen Job, da müssen wir hart ran.
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(noch) etw. gut haben (bei jm./in . . .)
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165,– Euro kostet die Jacke? Wenn ich mich nicht irre, habe ich noch 30,– Euro bei Ihnen gut, nicht wahr? Ich schulde Ihnen dann also 135,– Euro . . .
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Paß bloß auf, mein lieber Peter! Sonst gibt’s was! Du hast sowieso noch eine Ohrfeige bei mir gut. Ich habe dir gestern bloß keine geknallt, weil Tante Lisbeth gerade ins Zimmer kam. sal
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Jörg, könntest du mir einen Gefallen tun? – Na klar, du hast sowieso noch etwas gut bei mir. Was kann ich denn für dich tun?
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das höchste Gut geh
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. . . Eigentlich, erläuterte er, ist ’das höchste Gut’ eine Lehnübersetzung von lat. ’summum bonum’ und meint ’Gott’! Aber heute wird der Terminus auch freier verwandt – für andere Güter, die man am höchsten schätzt.
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Gut und Blut opfern path selten
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Gut und Blut hat dieses Volk geopfert, millionenfach! Und wozu das Sterben, wozu die Vertreibungen und Enteignungen? Daß neues Unrecht an die Stelle des alten kommt?
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(wissen, was) Gut und Böse/(gut und böse) (ist)/. . .
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(Der Vater zu seinem Jungen:) Aber sag’ mal, Ulli, willst du wirklich nicht zugeben, daß du in der Sache Unrecht hast? Du wirst doch noch Gut und Böse auseinanderhalten (können). Die Bettina hat doch überhaupt gar nichts Übles gemacht!
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jenseits von Gut und Böse (stehen/. . .) nach einem Titel von Nietzsche
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. . . Manchmal kommt es einem in der Tat so vor, als meinten diese Politiker, sie stünden jenseits von Gut und Böse. Da wird irgendein Gesetz erlassen – und schon ist jedes ’Unrecht’ sanktioniert. – Schlimmer: sie stehen über den Gesetzen – wie ein König von Gottes Gnaden.
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wie gut, daß ...!
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Wie gut, daß du bei dieser Diskussion zugegen bist! Sonst würde die Christine nachher die ganze Geschichte wieder anders präsentieren.
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gut denn
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Herr Wachtmeister, wenn wir schneller gefahren sind, als hier erlaubt ist, dann nur deshalb, damit die alte Dame rechtzeitig ins Krankenhaus kommt. – Gut denn! Ich will dann nichts gesehen haben.
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dazu/(dafür)/zu/(für) etw. bin ich/ist er/ist der Peter/. . . (dir/ihm/dem Albert/. . .) gut genug, (aber ...) ugs
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Ah, jetzt soll ich dem Karl-Heinz bei der Vorbereitung der Abschiedsfeier helfen! Zum Helfen bin ich also gut genug/dazu/(dafür) bin ich also gut genug. Aber wenn er offiziell eingeladen wird, dann nimmt er mich nicht mit, weil ich nach seiner Meinung nicht ’gut auftrete’.
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(Ein Vater zum Ausbildungsleiter in einem Betrieb:) Um die schmutzigen Arbeiten zu machen, dazu/dafür ist mein Sohn Ihnen offensichtlich gut genug/für die schmutzigen Arbeiten ist mein Sohn Ihnen offensichtlich gut genug! Aber auf eine anständige Ausbildung wartet er seit Monaten vergeblich. So kann das nicht weitergehen.
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gut und gern . . . kosten/brauchen/. . .
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. . . Dann können wir das Zimmer ja isolieren lassen. Ist das teuer? – Ich weiß nicht, was du teuer nennst. Aber das kostet gut und gern 5.000,– Euro.
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etw. so gut tun, wie man kann/wie es einem möglich ist/. . ./ etw. tun, so gut man kann/. . .
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Er macht seine Sache, so gut er kann; mehr kann man von niemandem verlangen.
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Gut und Leben opfern/(. . .) path selten Gut und Blut opfern
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etw. so gut wie möglich machen
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Wir werden den Tisch so gut wie möglich reparieren. Etwas wird man natürlich immer sehen; das ist bei einem antiquarischen Stück unvermeidlich.
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so gut wie nichts
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. . . Und? Hat der Robert endlich mal was getan heute? – Ach, so gut wie nichts. Das ist gar nicht der Rede wert, das bißchen, was er übersetzt hat.
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so gut und so schlecht (sein) wie . . . – nicht besser und nicht
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schlechter (sein) als . . .
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(das/(etw.) ist) (ja) alles (ganz) gut und schön, aber/doch/. . .
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ugs
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Sie müssen verstehen, Herr Kommissar: unser Sohn wußte überhaupt nicht, daß auf der Party Drogen vertrieben würden . . . – Alles gut und schön, Herr Bunse, aber er hat sich nun einmal an dem illegalen Geschäft beteiligt; an diesem Tatbestand kommen wir doch nicht vorbei.
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laß/laßt/. . . gut sein!
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. . . Natürlich! Eigentlich müßten wir nach einem so unfairen Verhalten scharf gegen den Friedmann vorgehen, da hast du recht. Aber was soll’s? Laß gut sein! Ich hab’ keine Lust, meine Zeit mit so läppischem Zeug zu vertun.
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sei/seid/. . . so gut und ...! form
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Sei so gut und reiche mir das Messer da herüber! – Bitte! – Danke!
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bist du/seid ihr/. . . so gut und . . .?! form
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Sind Sie so gut und richten Ihrem Mann aus, daß ich morgen früh eine Stunde später komme?
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das/(etw.) ist so gut wie sicher/entschieden/fertig/. . .
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Erhält der Prof. Rausch wirklich einen Ruf an unser Institut? – Das ist so gut wie sicher. Von der Institutsleitung haben sie bereits bei ihm angefragt, ob er den Ruf annimmt, und er hat positiv geantwortet.
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