Gemüt
etwas fürs Gemüt ugs\
(Auf einer pädagogischen Tagung:) Man kann die Kinder doch nicht nur mit hochwissenschaftlicher Literatur erziehen! Die brauchen auch etwas fürs Gemüt. – Die jungen Leute sind so nüchtern heute; die pfeifen auf das ’Gemüt’. – Das sieht nur so aus. Hinter der Schale der Nüchternheit steckt sehr viel Sehnsucht nach Wärme, Gefühl, Liebe . . .
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ein einfältiges Gemüt haben ugs
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Man muß schon ein sehr einfältiges Gemüt haben, um an solche Märchen zu glauben. »Er will mit dieser Aktion dem Vaterland dienen . . .!« Einen guten Ruf will er kriegen und damit Karriere machen, weiter nichts!
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ein goldiges/(goldenes) Gemüt haben ugs
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Die Christa hat ein goldiges Gemüt. Immer gut gelaunt, immer frisch; nichts nimmt sie übel, alles sieht sie von der besten Seite . . .
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ein kindliches Gemüt sein/haben ugs
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Merkt die Christl gar nicht, daß ihr die anderen immer die unangenehmsten Arbeiten überlassen? – Sie fühlt sich den Geschwistern viel zu sehr verbunden, um auf solche Gedanken zu kommen. – Wirklich ein kindliches Gemüt! Im Grunde beneidenswert!
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ein sonniges Gemüt haben ugs
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In ihrer Gesellschaft herrscht immer frohe Stimmung. – Sie hat aber auch ein sonniges Gemüt!
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du hast/der Onkel Peter hat/. . . vielleicht ein sonniges Gemüt! sal
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Mein Vater soll den Chef wegen eurer Gehaltserhöhung angehen? Ihr habt vielleicht ein sonniges Gemüt! Meint ihr, mein Vater hat Lust, sich euretwegen die Finger zu verbrennen?
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etw. drückt aufs Gemüt selten – jm. schlägt/geht etw. aufs
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Gemüt (2)
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jm. schlägt/geht etw. aufs Gemüt
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Die Nachricht von dem Unfall seiner Schwägerin ist ihm aufs Gemüt gegangen. – Es ist klar, daß ihm das nahe geht. Er mag seine Schwägerin sehr, und so ein Unfall ist immer eine dumme Sache.
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Dieses neblige Wetter schlägt aufs Gemüt. Nichts ist trister als so ein Wetter!
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ein Gemüt wie eine Brummfliege haben sal selten
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. . . Du kennst doch den Albert. Der läßt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. In aller Seelenruhe beantwortete er eine Frage nach der anderen, und am Ende meinte er ganz jovial: »Hat jemand noch eine Frage?« Der hat ein Gemüt wie eine Brummfliege, wirklich.
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ein Gemüt wie ein Fleischerhund haben sal selten
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Nie habe ich so einen gefühllosen, rohen Gesellen gesehen wie diesen Baumann. Der hat ein Gemüt wie ein Fleischerhund, dieser Kerl.
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ein Gemüt haben wie ein Schaukelpferd/(Veilchen) sal scherzh selten
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Du kannst doch dem alten Herrn Kaufmann nicht zumuten, dir ein paar Sachen aus dem Kaufhof mitzubringen, Iris. Du hast aber auch ein Gemüt wie ein Schaukelpferd. – Er fand es ganz normal.
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sich etw. zu Gemüte führen ugs
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Heute abend werd’ ich mir mal ein anständiges Gläschen Wein zu Gemüte führen. Mal sehen: was haben wir da unten überhaupt noch stehen?
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sich einen zu Gemüte führen ugs – einen saufen
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jm. (so richtig) nach dem Gemüt(e) sprechen (mit etw.) form selten – etw. ist jm. (so richtig/(recht)) aus der Seele gesprochen
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die Gemüter beruhigen ugs
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Der Diskussionsleiter hatte alle Mühe, nach der hitzigen Debatte die Gemüter wieder zu beruhigen.
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die Gemüter erregen ugs
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Das Gerücht von der bevorstehenden Kurzarbeit hat die Gemüter ziemlich erregt. Gott sei Dank war es eine Ente, sodaß sich alle wieder schnell beruhigten
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