Deutsche Idiomatik
Geld
(nur/kein/. . .) großes Geld (bei sich haben/. . .)\
Könnten Sie mir vielleicht einen Zehneuroschein wechseln? Ich brauche ein paar Münzen und habe nur großes Geld bei mir.
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etw./das ist nur kleines Geld ugs Neol
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. . . Was der Professor Winkelberg da bringt, ist doch alles nur kleines Geld! Worum es wirklich geht, erfährt man bei dem nicht. Alles Kleinkram!
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das liebe Geld ugs
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. . . Wenn ich Geld genug hätte, würde ich das Haus in der Tat kaufen
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– das ist ein vorzügliches Angebot. – Ja, ja, das liebe Geld! Wenn man davon genug hätte . . .
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schade ums Geld! ugs
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. . . Nein, so leid es mir tut – aber wenn ich ehrlich sein soll: der Hut steht dir absolut nicht. Schade ums Geld!
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scheffelweise Geld verdienen/(. . .) path selten Geld wie Heu verdienen
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ein sündhaftes Geld kosten/ausgeben/. . . path
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. . . Die ganze Anlage ist in der Tat hervorragend: das Schwimmbad, der Golfplatz, der Hotelbezirk – alles aufs beste aufeinander abgestimmt . . . Aber das hat auch ein sündhaftes Geld gekostet. – Wieviel denn so? – Über sieben Millionen.
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etw. zu kaufen/. . . (das) ist weggeworfenes/rausgeschmissenes Geld ugs
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. . . Ich werde doch so einen Unsinn nicht kaufen! Das wäre doch rausgeschmissenes Geld!
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das kann j. halten/(machen), wie er Geld hat sal selten – das kann j. halten wie ein Dachdecker
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etw. für teures Geld erstehen/kaufen/. . . form oft iron
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Nein, den Anzug darfst du nicht kritisieren. Den hat der Fred für teures Geld erstanden, der muß also gut sein.
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(das/sein) Geld arbeiten lassen form
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Du hast dein Geld in günstigen Aktien angelegt, sagst du? – Geld muß man arbeiten lassen. Wenn es keine einträglichen Erträge bringt, kann man es auch gleich ausgeben.
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essen, als ob man Geld dafür bekäme/kriegte ugs selten – fressen/(essen) wie ein Scheunendrescher
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fressen, als ob man Geld dafür bekäme/kriegte sal selten – fressen/(essen) wie ein Scheunendrescher
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mit Geld nicht zu bezahlen sein
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Unser Hausmädchen ist mit Geld nicht zu bezahlen. Sie ist die Seele unseres Haushalts.
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Was er für uns getan hat, ist mit Geld gar nicht zu bezahlen. Ohne seine unermüdliche Hilfe wäre mein Mann für immer krank geblieben.
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jm. zerrinnt das Geld wie Butter an der Sonne ugs
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Hat der Emil schon wieder kein Geld mehr? Wofür hat er denn die 300,– Euro schon wieder ausgegeben? – Das weiß er selbst nicht. Dem zerrinnt das Geld wie Butter an der Sonne. Sobald er etwas in der Hand hat, muß er es ausgeben.
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Geld wie Dreck haben sal Geld wie Heu haben
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Geld wie Dreck verdienen sal – (eher:) Geld wie Heu verdienen
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im Geld (fast) ersticken ugs selten Geld wie Heu haben
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das/sein Geld zum Fenster hinauswerfen/hinausschmeißen ugs – das/sein Geld mit beiden/vollen Händen zum Fenster hinauswerfen
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sein Geld nicht/kein Geld festhalten können ugs – jm. zerrinnt das Geld wie Butter an der Sonne
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das Geld rinnt jm. nur so durch die Finger ugs – jm. zerrinnt das Geld wie Butter an der Sonne
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kein Geld in den Fingern halten/haben können ugs – jm. zerrinnt das Geld wie Butter an der Sonne
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Geld flüssig haben form – Geld/. . . flüssig haben
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Geld flüssig machen – Geld/einen Betrag/. . . flüssig machen ins Geld gehen
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Er kommt mit seinem Gehalt nicht durch, sagst du? – Er muß jeden Tag im Restaurant essen, da er von seiner Frau getrennt lebt und wir in der Firma keine Kantine haben. – Ah so, ja, das geht ins Geld. Dann versteh’ ich.
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So eine Krankheit geht ins Geld, sag’ ich dir. Die kostet Tausende und Tausende.
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Geld ist Geld und Schnaps ist Schnaps sal
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Ich finde es völlig in der Ordnung, daß er auf absolut korrekte Abrechnungen besteht. Geld ist Geld und Schnaps ist Schnaps. In Geldsachen kann man gar nicht zu korrekt sein.
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für/mit Geld und Geldeswert form – path selten
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. . . Hat der Klaus das Gut geerbt oder gekauft? – Er hat es sich für Geld und Geldeswert erarbeitet: einen Teil hat er sofort gekauft, einen anderen Teil hat er zunächst als Verwalter aufgebaut und dann gekauft und einen dritten Teil schließlich hat er durch Tausch mit anderem Besitz erworben.
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Geld (allein) macht nicht glücklich (aber es beruhigt) iron Geld macht nicht glücklich, sagen die Leute – die keins haben! – Genau! Glücklich macht es nicht, das stimmt. Aber es beruhigt – wie man mit Recht hinzufügt.
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nicht/sehr/. . . aufs Geld gucken/sehen
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Und wenn das mehr kostet, als wir annehmen? – Das ist bei Onkel Alois nicht wichtig. Der guckt nicht aufs Geld. Das ist dem völlig gleichgültig, wieviel das kostet.
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. . . Ich bin auch nicht geizig, das brauchst du gar nicht zu insinuieren! Aber wenn man drei Kinder hat und nur anderthalbtausend Euro verdient, muß man aufs Geld gucken, ob man will oder nicht.
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sein (ganzes) Geld durch die Gurgel jagen sal
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Wenn er nicht sein Leben lang soviel gesoffen hätte, wäre die Familie heute glänzend gestellt. Aber wenn man sein Geld durch die Gurgel jagt, kommt man natürlich zu nichts.
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Geld und Gut form
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. . . (Sein) Geld und Gut hat er im Krieg verloren. Er konnte nur das nackte Leben retten.
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das/sein Geld mit vollen Händen ausgeben
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Auf dieser Reise gibt er sein Geld mit vollen Händen aus, und sonst ist er immer so sparsam. – Du kennst den Onkel Alois nicht. Wenn ihm die Sache das wert ist, guckt er nicht aufs Geld.
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das/sein Geld mit beiden/vollen Händen zum Fenster hinauswerfen ugs
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Die Petra wirft ihr Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. – Sie hat ja genug. – Aber es ist doch nicht nötig, für die unnötigsten Sachen Tausende von Marken zu verplempern!
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sein Geld mit beiden Händen auf die Straße werfen ugs – path selten – das/sein Geld mit beiden/vollen Händen zum Fenster hinauswerfen
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(sehr) am Geld hängen
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Seltsam, er hängt zwar sehr am Geld, aber in anderen Dingen ist er ausgesprochen generös.
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in/auf . . ./da/. . . wie falsch(es) Geld herumlaufen sal selten Der Kurt läuft hier herum wie falsch Geld! – Ihr sagt ihm, er soll bei der Vorbereitung des Kongresses helfen – und wenn er dann kommt, stellt er fest, daß es für ihn gar nichts zu tun gibt. Da kommt er sich natürlich höchst überflüssig vor.
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Geld wie Heu haben ugs
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Jedes und jedes Jahr fahren die Jakobs in exotische Länder in Urlaub. Die müssen Geld wie Heu haben.
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Geld wie Heu verdienen ugs
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Mit seinem Gebrauchtwagengeschäft hat er Jahre hindurch Geld wie Heu verdient. Tausende und Tausende von Marken im Monat.
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sein (ganzes) Geld durch die Kehle jagen sal – sein (ganzes)
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Geld durch die Gurgel jagen
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sich ans Geld klammern
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Die Alte klammert sich ans Geld, das ist schon gar nicht mehr schön. – Das ist Altersgeiz, mein Junge. – Aber so, daß man die geringste Ausgabe zu vermeiden sucht? Häßlich.
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. . . Das muß man verstehen. Die Leute haben keine anderen Reserven – keine Felder, Häuser, Wertgegenstände. Da klammern sie sich ans Geld, um für ihr Alter gesichert zu sein.
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zu Geld kommen
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. . . Der Körner? Der ist ganz klein angefangen. Und lange Jahre hat er mit den größten Schwierigkeiten gekämpft. Erst mit dem Marmor-Import ist er zu Geld gekommen. – Reich geworden? – Ja.
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zusehen/. . ., wie man (wieder) an sein/zu seinem Geld kommt ugs
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. . . Gut, wenn du meinst, du brauchst meine Ratschläge nicht, dann sieh zu, wie du an dein Geld kommst! – So war das doch nicht gemeint. Du bist also der Überzeugung, wenn ich dem Maurer keinen Prozeß mache, zahlt der mir seine Schulden nicht? – So ist es.
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Geld aus dem Kreuz leiern (bei jm.) ugs iron selten
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. . . Komm’, Erich, du kannst auch einmal etwas für unseren Gesangverein tun! 2 – 300,– Euro tun dir doch bestimmt nicht weh. – Ich bitte dich, Walter, hör’ auf mit deinem Singsang. Du weißt doch ganz genau, daß es sinnlos ist zu versuchen, bei mir Geld aus dem Kreuz zu leiern. Entweder halte ich eine Sache für unterstützungswürdig, dann stifte ich etwas; oder ich halte sie nicht für unterstützungswürdig, dann nutzen auch Bitten und schöne Worte nichts.
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Geld oder Leben! path od. iron
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Eine richtige Räuberpistole, dieser Film! Hör’ dir das an: Geld oder Leben! . . .
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das Geld muß unter die Leute (kommen) ugs selten
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Du kommst ja aus diesem Geschäft gar nicht mehr heraus! Willst du denn noch etwas kaufen? – Ach, Tante Lisbeth, »das Geld muß unter die Leute«, sagt Vater immer. Im Portemonnaie nützt es niemandem.
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(meinen/. . ., daß man) sein Geld unter die Leute bringen
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(muß) ugs
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Der Walter will sich auch noch eine Lederjacke kaufen. Es scheint, der kauft den halben Laden hier auf. – Der meint mal wieder, er muß sein Geld unter die Leute bringen. Er kann einfach kein Geld in den Händen halten.
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Geld (bei jm.) lockermachen ugs – . . . Euros/Franken/. . . (bei jm.) lockermachen
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(viel) Geld machen (mit etw.) ugs
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Wo hat er eigentlich soviel verdient, daß er sich in München ein Haus kaufen kann? – Mit seinem Überseehandel hat er viel Geld gemacht. Das war viele Jahre hindurch ein äußerst einträgliches Geschäft.
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aus etw. Geld machen ugs selten – etw. zu Geld machen
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das große Geld machen ugs
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. . . Wodurch sind die Pintos eigentlich so reich geworden? – Im Überseehandel haben die das große Geld gemacht.
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leichtes Geld machen (mit etw.) ugs selten
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. . . 5.000,– Euro für die Reparatur des Wagens – das ist billig? Wenn der Georg seine Euros so sauer verdienen müßte wie wir, würde er anders reden! Aber der hat sein ganzes Leben mit seinem Strandhotel leichtes Geld gemacht. Der weiß den Wert des Geldes gar nicht zu schätzen.
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etw. zu Geld machen ugs
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Diese alte Kommode braucht von uns niemand mehr. Die könnten wir eigentlich zu Geld machen. – Wir werden doch so ein kostbares Erbstück nicht verkaufen, Klaus!
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Er versteht es ausgezeichnet, seine Ideen zu Geld zu machen. seltener
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das Geld muß rollen ugs
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Du kommst ja von diesem Flohmarkt gar nicht mehr weg. Willst du denn noch etwas kaufen? – Ach, Oma, »das Geld muß rollen«, sagt Papa immer. Wenn alle Leute ihr Geld festhielten, würde keiner etwas verdienen.
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Geld scheffeln ugs
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Der Christoph scheffelt als Grundstücksmakler ganz schön Geld.
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das/sein Geld zum Schornstein hinausjagen/hinauswerfen/. . . ugs – path – (eher:) das/sein Geld mit beiden/vollen Händen zum Fenster hinauswerfen
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im Geld schwimmen ugs Geld wie Heu haben
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aufs Geld sehen (müssen)
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. . . Der Rolf m u ß aufs Geld sehen, ob er will oder nicht. Er ist schließlich nicht mit Reichtümern gesegnet, wie du!
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sich für Geld sehen lassen können sal
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Der Norbert Wunschel ist wirklich ein Original. Bei dem kommt man aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. – Der Norbert, der kann sich für Geld sehen lassen. Amüsierdirektor, das wäre der richtige Beruf für den.
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Mit seinem Matrosenkäppi sieht er einfach zu lustig aus. Damit kann er sich für Geld sehen lassen.
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auf seinem Geld sitzen sal
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Mein Gott, der Alte hat wenigstens eine halbe Million auf der Bank, und der Sohn muß schuften wie ein Sklave. – Der sitzt auf seinem Geld, der Alte. Der dreht jeden Euro zehnmal um, ehe er sich dazu entschließt, ihn auszugeben.
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nach Geld stinken sal Geld wie Heu haben (1)
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Geld stinkt nicht sal
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. . . Kein schöner Beruf . . . – Aber man verdient gut dabei, und wie du weißt: Geld stinkt nicht. – Ist es dir völlig egal, wie du deine Flöhe verdienst?
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in . . ./dort/. . . liegt das Geld auf der Straße ugs Hunderttausende von Europäern wanderten im 19. Jahrhundert nach Amerika aus, weil sie glaubten, dort läge das Geld auf der Straße. Aber so einfach, wie sie dachten, wurde man dort auch nicht reich.
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findet sein/(das) Geld ja nicht/doch auch nicht/. . . auf der Straße ugs
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Nein, wenn ich ihm sein Studium schon finanziere, muß er das Geld auch zusammenhalten. Ich finde mein Geld doch auch nicht auf der Straße, verdammt noch mal! Ich muß hart dafür arbeiten.
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das/sein Geld auf die Straße werfen ugs – path
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. . . 80.000,– Euro für ein Auto?! Du bist wohl wahnsinnig, was?! Ich werf’ mein Geld doch nicht auf die Straße! Als wenn es nichts Wichtigeres (im Leben) gäbe als das neueste Automodell!
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(es verstehen) jm. das Geld aus der Tasche (zu) ziehen ugs Die jüngste Tochter versteht es immer wieder, ihrem Vater das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich weiß gar nicht, wie die das hinkriegt, daß der Alte immer wieder zückt – der ist doch sonst so knauserig.
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sich nicht vom Geld trennen können ugs – (eher:) auf seinem
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Geld sitzen
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hinter dem Geld hersein wie der Teufel hinter der armen Seele ugs – path
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Der Breuer ist hinter dem Geld her wie der Teufel hinter der armen Seele. Vor lauter Sucht zu verdienen vergißt er, seine Euros vernünftig auszugeben oder anzulegen.
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Jetzt schicken mir die doch innerhalb von zehn Tagen schon die zweite Mahnung. Mein Gott, die sind ja hinter dem Geld her wie der Teufel hinter der armen Seele!
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nicht mit Geld umgehen können
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Der Alex verdient doch gut! Ich versteh’ gar nicht, daß er dauernd Geldschwierigkeiten hat! – Der Mann kann einfach nicht mit Geld umgehen. Der kann so viel verdienen, wie er will, der wird immer Schwierigkeiten haben.
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(sich) sein Geld sauer verdienen müssen – (sich) sein Brot
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sauer/(bitter) verdienen (müssen)
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etwas für sein (gutes/teures) Geld verlangen (können)
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Es ist sein gutes Recht, für sein Geld etwas zu verlangen. Wenn die ein derart hohes Eintrittsgeld nehmen, müssen sie auch etwas bieten – da hat der Paul recht.
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mit Geld nur so um sich werfen/schmeißen/mit Geld um sich
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werfen/schmeißen, das ist schon gar nicht mehr schön/. . .
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ugs
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Seitdem der Bruno Vollmann Direktor geworden ist, wirft er mit Geld um sich, das ist schon gar nicht mehr feierlich. Er gibt große Gelage, spendiert allen möglichen Leuten eine Runde, richtet sich neu ein . . .
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sein Geld (nicht) wert sein
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Dieser neue Anzug ist sein Geld nicht wert. Jetzt bin ich zweimal damit in den Regen gekommen, und er sieht aus, als trüge ich ihn schon jahrelang.
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Den Schultze kann ich Ihnen nicht als Mitarbeiter empfehlen. Dieser Mann ist sein Geld nicht wert. Er kann wenig und er tut noch weniger.
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nicht für Geld und gute Worte zu bewegen sein, etw. zu tun
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ugs
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Nicht für Geld und gute Worte war sie dazu zu bewegen, die Übersetzung übers Wochenende zu tippen. »Das Wochenende«, erklärte sie, »ist für mich heilig, da arbeite ich nicht – ganz gleich, für wen und gegen welche Bezahlung.«
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sein Geld (nicht) zusammenhalten (können) ugs – jm. zerrinnt das Geld wie Butter an der Sonne
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