Deutsche Idiomatik
geht
es geht\
Tag Gerd, was macht die Kunst? – Danke, es geht. Es könnte besser sein – aber man soll nicht klagen.
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Wie arbeitet der Philipp eigentlich? – Es geht. Er reißt sich zwar keine Beine aus, aber im ganzen sind wir mit ihm zufrieden.
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es/das geht(nicht)
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Könnten Sie mir den Paß bis morgen ausstellen? Geht das? – Ja, das ist möglich.
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So geht es nun wirklich nicht, Kinder! Ein wenig Ordnung müßt ihr schon halten. Ich bin ja nicht kleinlich, aber was zu weit geht, geht zu weit.
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ein Ort/Haus/Institut/. . ., wo/in dem/. . . (ständig) alles drunter und drüber geht
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Das ist ein Land, in dem immer alles drunter und drüber gehen wird, egal, welches politische System herrscht. Ordnung wird da nie herrschen – die Hoffnung muß man leider aufgeben!
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(und) wie es/das so geht
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Du weißt ja, wie es so geht: gegen die allgemeine Mentalität kann man auf die Dauer nicht an; man paßt sich an, weil man nicht ständig in Streit leben will . . . Das ist der Lauf der Dinge . . .
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es geht jm. gut/schlecht/ziemlich gut/glänzend/elend/ganz toll/beschissen/. . .
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Wie geht es Fritz? – Gut. Sowohl gesundheitlich wie psychologisch fühlt er sich prima in letzter Zeit.
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Es geht ihm wohl ziemlich elend. Seine Frau hat ihn verlassen, gesundheitlich ist er offensichtlich nicht mehr auf der Höhe, seine Kinder sind weit weg . . . Das alles scheint ihn doch ziemlich mitzunehmen.
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bei/mit/. . . etw. geht es (zurzeit/. . .) ganz gut/ziemlich schlecht/prima/. . .
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. . . Was macht eigentlich der Hermann Schröder? Kommt er mit seiner Dissertation voran? – Mit der Doktorarbeit geht es momentan gut – sehr gut sogar; aber gesundheitlich hat er Schwierigkeiten.
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es geht (jetzt/. . .) ans Arbeiten/Übersetzen/Lesen/. . .
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(Die Mutter:) So, Christl, jetzt habt ihr lange genug telefoniert, jetzt geht’s ans Arbeiten/(an die Schularbeiten) – und zwar sofort!
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es geht nun einmal nicht/. . . nach mir/ihm/Tante Hanna/ den Verkaufszahlen/. . . – wenn es nach mir/ihm/Tante Hanna/den Verkaufszahlen/. . . ging(e) (dann . . .)
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es geht (gut/nichts/. . .) ab (in/bei/auf/. . .)/was geht ab (in/ bei/auf/. . .)? ugs
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. . . Auf Annes Fete ging’s gestern echt gut ab. Es waren über 60 Leute da, die Stimmung war gut wie lange nicht mehr. Wir haben gefeiert bis in die Puppen.
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. . . Was geht’n ab heute abend? – Nix! Ich muß pauken für’s Examen.
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In diesem Kaff ist echt tote Hose, da geht aber auch rein gar nichts ab. Kein Kino, kein Theater, keine sonstigen Veranstaltungen, absolut nix.
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es geht (leider/. . .) (nun einmal/. . .) (nicht/. . .) ohne etw. ab
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(Auf einer Geburtstagsfeier:) (A:) Ach, schon wieder Streit! Daß es auf den Geburtstagsfeiern dieser herrlichen Familie aber auch nie ohne Streit abgehen kann!
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(A:) Ach, schon wieder Streit! – (B:) Auf den Geburtstagsfeiern unserer Familie geht es nun einmal nicht ohne Streit ab. Das weißt du doch. – Das nächste Mal bleib’ ich zu Hause. Ich bin diese ewigen Streitereien satt.
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es geht abwärts mit jm./etw. – sich auf dem absteigenden
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Ast befinden/(auf . . . sein)
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etw./(j.) geht jm. über alles path – es geht (jm.) nichts über
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etw./(jn.)
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jm. geht etw. auf/es geht jm. etw. auf ugs – jm. wird (endlich/plötzlich/. . .) etw. klar/es wird jm. (endlich/plötzlich/. . .) etw. klar
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es geht aufwärts mit jm./etw. – sich auf dem aufsteigenden
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Ast befinden/(auf . . . sein)
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es geht bergab mit jm./etw.
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Mit dem Strothmann geht es bergab, meinst du nicht auch? – Warum? – Ich finde, er hat früher viel bessere Sachen publiziert, und auch seine Vorlesungen hatten ein viel höheres Niveau.
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Was macht Ihr Vater? – Ach, wissen Sie, es geht mit ihm bergab. Seine Kräfte lassen nach, auch der Lebenswille . . . Er ist 78, man merkt es doch.
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Wie geht es mit der Aktiengesellschaft? – Es geht bergab (mit ihr). Leider. Aber da ist nichts zu machen. Die Produkte laufen nicht mehr. Entweder wir stellen um oder wir müssen über kurz oder lang dichtmachen.
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es geht bergauf mit jm./etw.
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Kann man (die) Erika schon besuchen? – Besuch darf sie zwar noch nicht empfangen, aber es geht mit ihr bergauf. Letzte Woche sah es noch gefährlich aus. Aber jetzt braucht man schon keine Sorgen mehr zu haben, und nächste Woche werdet ihr sie bestimmt besuchen können.
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Mit unserem Unternehmen geht es nach wie vor bergauf. Vor zwei Jahren hatten wir einen Umsatz von 11/2 Millionen; im letzten Jahr waren es knapp 2 Millionen, und dies Jahr geht es an die 21/2 Millionen.
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es geht in/bei/auf/. . . bunt zu/(her)/hier/dort/. . . geht es bunt zu/(her)
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Auf der Geburtstagsfeier meines Sohnes ging es bunt zu. Alle waren lustig und fidel, zum Witzeln aufgelegt; es wurde fleißig getanzt – auch gesoffen, klar . . .
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Seit der Geschäftserweiterung geht es hier ziemlich bunt zu. Andauernd fragt jemand nach etwas, ist etwas neu zu regeln, beschwert sich einer, kommt ein ungewohnter Auftrag . . . Das ist ein wahnsinniger Betrieb hier jetzt. seltener
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jm. geht’s danke ugs
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(Auf der Straße:) Ach, Ute! Wie geht’s? – Mir geht’s danke! Und dir?
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Ich hab’ in der letzten Zeit in der Firma ein bißchen Ärger gehabt. Aber sonst kann ich eigentlich auch nicht klagen . . .
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aber sonst/(ansonsten/im übrigen) geht’s dir/ihm/. . . danke (was/oder)?! sal – nicht (so) (ganz/(recht)) bei Trost sein (1)
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es geht jm. (nur/sehr/besonders/. . .) darum, etw. zu tun/um etw./daß . . ./. . .
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(In einer Debatte um Jugendprobleme:) Und vor allem geht es mir darum – deshalb spreche ich hier –, daß die Jugend mehr Möglichkeiten hat, Sport zu treiben. Das halte ich für eine ganz wichtige Frage heute.
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. . . Ach, von Musik versteht die Frau Mertens überhaupt nichts. Es geht ihr nur darum, gesehen zu werden, als gebildete Dame zu gelten – deshalb geht sie alle paar Tage ins Konzert.
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Der Anneliese geht es nur ums Geld. Alles andere interessiert die nicht.
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. . . Und ganz besonders geht es ihr darum, daß für die Kinder mehr Kinderspielplätze gebaut werden. Ich glaube, das Problem liegt ihr mehr als alles andere am Herzen.
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es geht jm. dreckig ugs – es geht jm. gut/schlecht/ziemlich gut/glänzend/elend/ganz toll/beschissen/. . . (2)
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es/alles geht (hier/dort/in . . ./bei . . .) drunter und drüber
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Als die Eltern von ihrer Einladung zurückkehrten, ging es zu Hause einmal wieder drunter und drüber. Die Kinder tobten wie wild in den Zimmern herum, einige Freunde und Freundinnen machten Boxkämpfe, andere hörten Jazz bei ohrenbetäubender Lautstärke . . .
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Es lag an der schlechten Organisation, daß auf unserem Ausflug alles drunter und drüber ging. So ein Durcheinander . . .
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es geht alles durcheinander in . . ./bei . . ./. . . – es/alles geht
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(hier/dort/in . . ./bei . . .) drunter und drüber (2)
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jm. geht einer ab sal
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. . . Mein Gott, da muß der Junge schließlich noch Angst haben, wenn da ein Flecken im Oberbett ist?! Als wenn er was dafür könnte, wenn ihm einer abgeht! Muß man dieser Frau noch beibringen, daß jeder junge Mann schon mal einen Samenerguß im Schlaf hat?!
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glaubt/. . ., es geht ihm etwas ab, wenn . . .
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Der Helmut glaubt immer, es geht ihm was ab, wenn er mal irgendwo nicht dabei ist. Er scheint permanent das Gefühl zu haben, etwas zu versäumen.
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es geht (doch/. . .) nicht an, daß . . ./(das/(etw.) geht (doch) nicht an) form
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(Ein Professor zu den Studenten eines Seminars:) Meine Damen und Herren, es geht nicht an, daß einige von Ihnen mal später, mal überhaupt nicht kommen. Auf diese Weise ist ein geordnetes und kontinuierliches Arbeiten nicht möglich.
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das/etw. geht (doch) eins, zwei, drei ugs selten – das/etw. ist (doch) eins, zwei, drei gemacht
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so geht das/(es) in einem fort
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Schon wieder das Telefon! So geht das in einem fort! Von morgens bis abends – keine fünf Minuten, ohne daß das Telephon klingelt!
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das/es geht/(etw. geht) wie gehext ugs
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Der Wagen ist schon fertig? Das ging ja wie gehext! Er ist doch noch keine Viertelstunde hier.
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das/es geht/(etw. geht) wie geölt sal – das/es läuft/(etw. läuft) wie geölt
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das/es geht/(etw. geht) wie geschmiert sal – das/es läuft/ (etw. läuft) wie geölt
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meinst du/. . . es geht gut?/etw. geht schon gut/wird schon gut gehen/wenn etw./es/das nur/bloß/man gut geht!
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Na, das ist ja nochmal gut gegangen! Du kannst wirklich von Glück reden, daß sie die Unterlagen noch angenommen haben.
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Mit so einem alten Wagen und dann mit so viel Gepäck bis Jugoslawien? Wenn das nur gut geht! Habt ihr keine Angst vor einem Unfall?
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aber sonst/(ansonsten/im übrigen) geht’s dir/ihm/. . . gut (was/oder)?! sal – nicht (so) (ganz/(recht)) bei Trost sein (1)
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es geht hart auf hart (zu) (in/bei/. . .)
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Auf dem letzten Parteitag ging es hart auf hart zu. – Endlich einmal. Im allgemeinen werden die Gegensätze ja eher verschleiert. – Diesmal war es genau das Gegenteil. Ohne Rücksicht wurde da diskutiert, gekämpft . . .
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es geht hoch/heiß her (in/bei/auf/. . .)
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Auf eurer Karnevalsfeier ging’s ja hoch her! – Ja, es war eine Bombenstimmung, es wurde getanzt, gesungen, geflachst; der Wein war blendend, die Frauen blendender . . .
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es geht über jn./etw. her
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Wenn alles gut läuft, dann sagt keiner was, dann sind sie alle mit dem Lohre zufrieden. Aber wehe, wenn es nicht läuft! Dann geht es über ihn her. – Kritisieren ist nun mal leichter als besser machen.
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auf los geht’s los ugs
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. . . Wie sieht’s aus, seid ihr reisefertig? – Na klar! – Na dann, auf los geht’s los! Schmeißt euere Koffer ins Auto und dann ab in den sonnigen Süden!
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es geht (jm.) nichts über etw./(jn.)
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Nichts geht ihm über ein Glas herben Mosel. Dafür läßt er den besten Sekt stehen – und das einträglichste Geschäft sausen.
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Ihm geht nichts über seine Arbeit. Selbst seine Familie ist ihm weniger wichtig.
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jm. geht alles quer/es geht (jm.) alles quer ugs
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Heute geht mir aber auch alles quer! – An einem Tag laufen die Dinge wie am Schnürchen, am nächsten geht alles schief – so ist das nun einmal im Leben.
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es geht rückwärts (mit etw.)
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. . . Manchmal habe ich den Eindruck, die Gisela lernt in der Mathematik nicht nur nichts mehr dazu, sondern es geht rückwärts. Heute konnte sie nicht einmal mehr so eine läppische Dreisatzaufgabe lösen. So weit war sie doch eigentlich im vergangenen Jahr schon. . . .
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es geht rund in/bei/auf/. . ./hier/dort/. . . geht es rund ugs
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Im ’Casino’ geht es rund, sage ich dir. Da wird ein Rock’ n’ Roll getanzt, als ging’ es um die ewige Seligkeit – oder um die ewige Verdammnis.
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Meine Lieben, heute wird hier gekämpft, heute geht’s rund, sage ich euch. – Du scheinst ja kampfeslustig gestimmt heute, Karl.
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wenn ..., dann geht’s dir/ihm/. . . schlecht! ugs – j. kann sich auf was/(etw.) gefaßt machen
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etw. geht so vor sich hin
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Wie steht’s um deine Arbeit? – Nun, die geht so vor sich hin. – Mit Energie scheinst du sie also nicht gerade voranzutreiben. – Bei dem Thema! Es reicht mir, wenn sie überhaupt weitergeht.
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wie er/sie/. . . geht und steht form selten
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. . . Plötzlich schellt es, und die Barbara, wie sie geht und steht, läuft zur Tür. – Ah, im Unterrock? – Noch besser. Oben ohne.
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wo er/sie/. . . geht und steht form
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Wo er geht und steht, trägt er eine Zeitung mit sich herum. Es fehlt nur noch, daß er auch mit einer Zeitung schwimmen geht.
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es geht um jn./etw.
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Hallo? – Ja, hier Frau Burgmann. – Schreiner hier. Guten Tag, Frau Burgmann, ich hätte gern mit Ihrem Mann gesprochen. – Darf ich fragen, in welcher Sache? – Sagen Sie ihm, es geht um den Versand der Ziehwerkzeuge nach Italien. Er weiß schon Bescheid.
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In diesem Spiel geht es um die Tabellenführung. Wer gewinnt, ist Spitzenreiter.
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jm. geht alles/(. . .) verquer/es geht (jm.) alles/(. . .) verquer
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ugs selten – jm. geht alles quer/es geht (jm.) alles quer
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es geht nicht vor und zurück/weder vor noch zurück (mit etw.) – nicht vor und nicht zurückgehen/weder vor noch zurückgehen
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es geht (nicht) voran (mit etw./(jm.))
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Mit dem Bau unseres Hauses geht es überhaupt nicht voran. Wenn das so weiter geht, werden wir das Haus nicht mehr fertig erleben.
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etw. geht nicht spurlos an jm. vorbei
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Eine Lungenentzündung geht nicht spurlos an dir vorbei, da hast du unter Umständen noch nach Wochen oder Monaten mit zu tun.
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es geht (nicht) vorwärts (mit jm./(etw.)) – es geht (nicht) voran (mit etw./(jm.))
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(bei jm./mit etw.) das geht zu weit
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Gut, ich habe Verständnis dafür, daß junge Leute nicht Tag und Nacht arbeiten wollen. Aber bei euch, das geht zu weit, ihr tut ja überhaupt nichts mehr.
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Mit den Diebstählen in dieser Schule, das geht zu weit. So hin und wieder lasse ich mir eine kleine Entwendung gefallen. Aber hier kommt fast jeden Tag etwas weg, und oft sind es wertvolle Dinge.
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etw. geht (immer) (so) weiter
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Wenn das mit deiner Faulheit so weitergeht, mein Lieber, nehme ich dich von der Schule und stecke dich in die Lehre.
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es geht stürmisch/. . . zu (bei einer Diskussion/. . .)
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Bei der Diskussion gestern ging’s ja recht stürmisch zu! – Der Peter und die Susanne diskutieren immer so heftig.
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