Deutsche Idiomatik
Fuß
bei Fuß! Kommando für den Hund, sich neben/. . . seinen Herrn/seine Herrin hinzusetzen\
. . . Ich kann dieses ewige ’bei Fuß!’ überhaupt nicht mehr hören! Warum schafft sich der Mann keinen Hund aus Ton an? Den kann er dann für ewig irgendwohin setzen.
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auf freiem Fuß sein
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Es ist ein beunruhigendes Gefühl zu wissen, daß die beiden Verbrecher nach wie vor auf freiem Fuß sind. – Warum hat man sie eigentlich nicht eingesperrt?
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gut zu Fuß sein
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Langsam, langsam, mein Sohn. Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß wie vor 50 Jahren! – Entschuldige, Vater. Aber du läufst immer noch so prima, daß man ständig vergißt, wie alt du bist, und deshalb zu schnell geht.
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schlecht zu Fuß sein
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Nein, eine Wanderung können wir mit unserer Großmutter nicht mehr unternehmen. Dafür ist sie seit ihrer letzten Krankheit zu schlecht zu Fuß. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wo man nicht zu viel läuft.
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zu Fuß gehen/kommen/. . .
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Kommt ihr zu Fuß oder mit dem Auto? – Du wirst lachen: mit dem Rad.
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auf gleichem Fuß mit jm. umgehen/. . .
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Es war sehr vernünftig von den beiden, daß sie sich entschlossen haben, auf gleichem Fuß miteinander umzugehen. Hätte der Blaser auf seinem sozial weit höheren Status bestanden, wären die Verhandlungen mit Sicherheit im Sande verlaufen.
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(vorsichtig/. . .) einen Fuß vor den ander(e)n setzen
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Paß auf, Christl, das Gelände ist sehr uneben, es gibt überall Löcher; man sieht nichts . . . – Keine Sorge, ich paß schon auf. – – Vorsichtig setzten sie einen Fuß vor den anderen . . .
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von einem Fuß auf den ander(e)n treten
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Ungeduldig trat er von einem Fuß auf den anderen: wie lange mußte er wohl hier noch stehen und warten?
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mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden sein – mit dem linken/(verkehrten) Bein zuerst aus dem Bett gestiegen sein
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am Fuß(e) des Berges
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. . . Am Fuße des Berges lag ein zauberhaftes mittelalterlich anmutendes Dörfchen. Wenn man aus dem Wald heraustrat, ging man direkt auf den kleinen Marktplatz zu.
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mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bett gestiegen sein – mit dem linken/(verkehrten) Bein zuerst aus dem Bett gestiegen sein
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am Fuß(e) des Bettes
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Wo stand der Schemel, am oberen oder am unteren Ende des Bettes?
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– Ich sagte bereits: am Fuße des Bettes – und nicht am Kopfende!
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den Fuß wieder/. . . auf die Erde setzen form
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Schon nach einer längeren Schiffsreise ist es ein seltsames Gefühl, den Fuß wieder auf die Erde zu setzen. Wie muß es erstmal den Leuten ergehen, die wer weiß wie lange im Weltraum herumfliegen?
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jn. auf dem falschen/(linken) Fuß erwischen ugs
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Mit deiner Bemerkung, eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche sei ja wohl nicht so schwer, hast du den Ansgar auf dem falschen Fuß erwischt. – Wieso denn? – Er ist gerade in der Fachübersetzung Englisch – Deutsch zum zweiten Mal durchgefallen.
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Mit seinen Fragen zu Modus und Modalität hatte mich der Belz auf dem falschen Fuß erwischt. Darauf war ich nicht vorbereitet.
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vgl. – jn. kalt erwischen (1)
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(festen) Fuß fassen
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Es ist in diesem Land nicht einfach, Fuß zu fassen, aber wenn man einmal sicheren Boden unter den Füßen hat, fühlt man sich hier wohl.
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Hast du in deiner neuen Firma Fuß gefaßt? – Ich glaube schon. Ich fühle mich nicht mehr unsicher, habe guten Kontakt zu den Kollegen, werde respektiert – kurz: ich fühle mich da schon richtig zu Hause.
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Nach seiner Krankheit war er lange Zeit arbeitslos, und seine Zukunftsperspektiven waren denkbar ungünstig. Aber inzwischen hat er doch wieder Fuß gefaßt. Er hat eine neue Stellung gefunden, und in seinem Privatleben ist auch wieder alles in Ordnung.
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jm./e-r S. auf dem Fuß(e) folgen path
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Um neun Uhr stand der Michael plötzlich auf und sagte: »ich muß gehen«. Sagt’s und haut ab. – Und die Gertrud? – Sie folgte ihm auf dem Fuß. Ohne einen Augenblick zu zögern, sprang sie auch auf und verschwand ebenfalls.
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. . . Ja, das geschieht dir recht! Wie heißt es: ’Dem Verbrechen folgt die Strafe auf dem Fuße.’ – Red’ nicht so geschwollen daher, Mensch!
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mit einem Fuß im Gefängnis stehen – mit einem Bein im Gefängnis stehen
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mit einem Fuß im Grab(e) stehen – mit einem Bein im Grab(e) stehen
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seinen/den Fuß nicht/nicht mehr/. . . in js. Haus setzen path selten – seine/(die) Füße nicht/nicht mehr/. . . über js.
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Schwelle setzen
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keinen Fuß vors/vor das Haus setzen/den Fuß nicht vors/ vor das Haus setzen form
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Drei Tage lang war das Wetter so abscheulich, daß man keinen Fuß vor das Haus setzen konnte.
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den Fuß (wieder) ans Land setzen form
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. . . Nach exakt zwei Monaten und drei Tagen auf ihrem Segelschiff setzten sie am Heiligabend in Lissabon den Fuß wieder ans Land . . .
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jn. auf freiem Fuß lassen
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Ich finde es unverantwortlich, daß dieser Verbrecher auf freiem Fuß gelassen wird. – Solange sich keine Beweise für seine Verbrechen finden, kann man ihn nicht ins Gefängnis stecken.
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auf freiem Fuß leben – (eher:) auf freiem Fuß sein
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auf großem Fuß(e) leben
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Ob die Möllers viel Geld haben? Sie leben hier seit Jahren auf großem Fuß. Reisen, Empfänge, Pferde, Tennis und anderes mehr gehört bei ihnen zum täglichen Lebensstil. Sie müssen also wohl ziemlich reich sein.
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Welche Schuhgröße, sagst du, hat der Ernst? – 47 – Mann, der lebt ja auf großem Fuß. ugs – iron
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jm. den Fuß in/(auf) den Nacken setzen path selten
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Seitdem sie dieses Abenteuer mit dem jungen brasilianischen Leutnant gehabt hat, versucht ihr Mann permanent, ihr den Fuß in den Nacken zu setzen. – Ich sehe die Sache eher umgekehrt: weil er sie vom Anfang ihrer Ehe an ständig zu ducken und zu demütigen suchte, wollte sie sich mit Hilfe eines anderen Mannes von diesem Joch befreien.
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den Fuß schleifen lassen
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. . . Ist das eigentlich nur eine schlechte Angewohnheit oder warum läßt der Willi den Fuß so schleifen? – Er kann ihn nicht (höher) anheben, da er einen Knieschaden hat.
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seinen/(den) Fuß nicht/nicht mehr/. . . über js. Schwelle set-
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zen form – path – seine/(die) Füße nicht/nicht mehr/. . . über js. Schwelle setzen
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jn. auf freien Fuß setzen
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Ich finde es unverantwortlich, daß dieser Verbrecher auf freien Fuß gesetzt wird. – Wenn man keine handfesten Beweise für seine Verbrechen hat, kann man ihn nicht im Gefängnis halten.
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den Fuß auf den Mond/den Mars/. . . setzen form
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Wird es wohl jemals einem Menschen vergönnt sein, den Fuß auf mehrere Gestirne zu setzen?
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mit jm./miteinander auf freundschaftlichem Fuß stehen
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. . . Ich spreche gern mit ihm über dein Anliegen. Ich stehe seit langer Zeit auf freundschaftlichem Fuß mit ihm.
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mit jm. auf gespanntem Fuß stehen
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Mit dem Walter Kaufmann kann ich leider nicht über dein Anliegen sprechen: ich stehe mit ihm seit einigen Monaten auf sehr gespanntem Fuß. – Wieso das denn? – Wir haben uns wegen eines Kredits für Venezuela zerstritten.
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auf gutem Fuß mit jm. stehen
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. . . Das beste ist, du gehst zu ihm. Niemand steht auf so gutem Fuß mit ihm wie du. – Also gut, ich spreche mit ihm. Aber ich gehe dann davon aus, daß ihr meine engen Beziehungen zu ihm nicht unfair ausnutzt und euch an das, was wir vereinbaren, auch haltet.
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nicht auf gutem/(auf schlechtem) Fuß mit jm. stehen
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Mit seinem Chef steht er wohl auf schlechtem Fuß? – Warum meinen Sie das? – Er sprach so reserviert von ihm, ließ manche Kritik anklingen . . .
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mit jm. auf vertrautem Fuß stehen
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Stehst du mit den Müllers auf vertrautem Fuß? – Warum? – Wenn eure Beziehungen gut sind, würde ich dich bitten, wegen unserer Christa einmal mit ihnen zu sprechen – ob sie da in der Firma nicht eine Stelle kriegen kann.
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keinen Fuß vor die Tür setzen/den Fuß nicht vor die Tür setzen form – keinen Fuß vors/vor das Haus setzen/den Fuß nichts vors/vor das Haus setzen
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den Fuß in/zwischen die Tür stellen
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»Raus!«, schrie sie, und wollte die Tür zumachen. – »Dann mach’ die Tür mal zu, wenn du kannst!«, antwortete er lachend, indem er den linken Fuß rasch in die Tür stellte.
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jm. auf den Fuß treten ugs selten – jm. auf den Schlips
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treten
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(mit etw.) (schon mal) einen/den Fuß in die Tür bekommen
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ugs
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Der Übersetzungsauftrag, den ich angenommen habe, ist zwar nicht gerade lukrativ, aber ich habe bei diesem Unternehmen immerhin schon mal einen Fuß in die Tür bekommen. Vielleicht bekomme ich Folgeaufträge.
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sich den Fuß vertreten
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Du humpelst? – Ich habe mir bei einer Wanderung gestern den Fuß vertreten; bei einer Vertiefung des Weges bin ich so richtig weggeknickt. Eine Sehnenzerrung mit einem kleinen Bluterguß . . .
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Ansicht: Fuß