Deutsche Idiomatik
Frage
..., das ist die Frage\
Soll ich meine Aktien jetzt schon oder erst im nächsten Jahr abstoßen, das ist die Frage. – Wenn du sie in jedem Fall in naher Zukunft verkaufen willst, würde ich dir raten, sie jetzt abzustoßen.
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es ist die Frage (ob . . .) – es fragt sich (ob . . .)
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ob/. . ., (das) ist eine (ganz) andere Frage – (aber) ob . . ./. . ., (das) ist etwas ganz anderes
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(ich habe mal/erlauben Sie/. . .) eine bescheidene Frage: oft
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iron od. zynisch
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(Ein Zuschauer, der einen Vortragenden unterbricht:) Mal eine bescheidene Frage, Herr Finker: glauben Sie eigentlich an die Praktikabilität der schönen theoretischen Grundsätze, die Sie uns hier darlegen?
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das ist die große Frage – (stärker als:) das ist die Frage
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(daß . . ./. . .) das ist (gar/überhaupt) keine Frage
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Er ist ein ausgezeichneter Übersetzer, das ist gar keine Frage. Nur fehlt es ihm an Ausdauer und Gewissenhaftigkeit. Aber ich wiederhole: an seinen sprachlichen Fähigkeiten gibt es überhaupt keinen Zweifel.
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das ist noch (sehr) die Frage
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Bei aller Unsicherheit der Ergebnisse solcher Projekte kann man in diesem Fall doch von einer außergewöhnlichen Qualifikation der Mitarbeiter ausgehen. – Das ist noch die Frage. Die Mitarbeiter sind zwar alle nicht mehr unbekannt, aber wirklich herausragende Qualitäten hat bisher niemand von ihnen unter Beweis gestellt.
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eine offene Frage
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Meine Damen und Herren, auf der heutigen Sitzung müssen alle offenen Fragen gelöst werden. Sollten auch heute bestimmte Probleme nicht geklärt werden können, werden wir das Projekt aufgeben müssen.
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ohne (jede) Frage
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Das ökologische Problem ist heute ohne Frage ’das’ Problem der Industriegesellschaften. – Natürlich!
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eine schwebende Frage
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Noch ist es eine schwebende Frage, ob unsere Währung aufgewertet wird oder nicht. – Wann wird das denn endlich entschieden?
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vgl. – eine offene Frage
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das/eins/(etw.) steht/(ist) außer Frage form
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Man mag zu Picasso stehen, wie man will, eins jedoch steht außer Frage: er hat die Malerei des 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer beeinflußt. Daran kann kein vernünftiger Mensch Zweifel äußern.
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das/eins/(etw.) steht (doch/. . .) sehr/. . . in Frage form selten Natürlich wünschen sich viele schon in den nächsten Jahren ein Europa ohne Grenzen. Aber ob sich das so schnell verwirklichen läßt,
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das steht doch sehr in Frage.
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(ob . . .) was für eine Frage!
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Ob ich auch für die Verkürzung der Wochenstundenzahl bin? Was für eine Frage! Das ist doch ganz klar!
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(daß/ob . . ./. . .) das ist (nur/. . .) eine Frage der Zeit/des Geldes/. . .
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Verlaß dich drauf, er wird seine Meinung noch ändern. Das ist nur eine Frage der Zeit.
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. . . Bis unser Verkehrsminister wegen seiner zahlreichen Affären zurücktreten muß, das ist nur noch eine Frage der Zeit. Ich glaube kaum, daß seine Partei noch lange hinter ihm steht.
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in der Frage der Religion/. . .
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Im Ausbildungsund Erziehungswesen wird es immer Richtlinien geben müssen; doch in der Frage der Religion sollte ein moderner Staat jedem Bürger völlige Freiheit lassen.
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eine Frage offen anfassen/anpacken/. . .
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Der Belker hält nicht viel von sophistischen Winkelzügen in Verhandlungen. Er verfolgt eher die Taktik, die anstehenden Fragen offen anzupacken. Du kannst also auch deinerseits alle Probleme ohne Umschweife zur Sprache bringen.
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(nicht) in Frage kommen
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Was für eine Krawatte wünschen Sie zu diesem blauen Anzug? Eine grüne kommt ja wohl nicht in Frage. – Grün?! Auf keinen Fall!
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Eine Vertragsänderung? Nein! Eine Vertragsänderung kommt nicht in Frage! Wir sind Ihnen in diesem Vertrag schon so weit entgegengekommen, wie wir eben konnten. Wir können daher keinerlei Änderungen zustimmen!
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Du willst heute abend ausgehen? (Das) kommt gar nicht in Frage. Du hast morgen früh eine Klassenarbeit . . . – Aber Vater . . . – Kein Aber! Du bist heute abend pünktlich im Bett!
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in Frage stehen form – das/eins/(etw.) steht (doch/. . .)
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sehr/. . . in Frage
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eine Frage an jn. stellen/richten
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. . . Möchte noch jemand von Ihnen an Herrn Dr. Pauli eine Frage stellen? Nein? Dann danke ich Ihnen, Herr Pauli, für Ihren äußerst lehrrreichen Vortrag . . .
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etw. in Frage stellen
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Es hat doch keinen Sinn, die einmal getroffenen Entscheidungen immer wieder in Frage zu stellen. Was entschieden ist, ist entschieden.
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Noch ein solcher Rückschlag, meine Herren, und der Erfolg des ganzen Programms ist in Frage gestellt. Wir werden uns dann auf ein Scheitern gefaßt machen müssen.
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in Fragen der Religion/. . . – in der Frage der Religion/. . .
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