Deutsche Idiomatik
Feuer
brennen wie Feuer Wunden path\
. . . Hast du dir schon mal die Haut so aufgekratzt/aufgerissen? Das brennt wie Feuer, sag’ ich dir.
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viel Feuer haben
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. . . Dieser Rappen hat Feuer. Guck’ mal, sogar einem so erfahrenen Reiter wie dem Schorsch Giese fällt es schwer, das Tier zu bändigen. Pferde usw.; a. Wein
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vgl. – (u. U.) Feuer im Hintern haben
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etw. am offenen Feuer braten/. . .
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. . . Ah, so am offenen Feuer gegrillt, das schmeckt doch anders, als auf dem elektrischen Herd zubereitet!
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etw. mit Feuer erzählen/vortragen/. . . path selten
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Wirklich interessant, wenn er von seinen Erlebnissen im afrikanischen Urwald erzählt! – Ja, er erzählt mit Feuer. – Wenn du von unserem Betrieb genauso spannend erzählen würdest, würden dir die Leute trotzdem nicht so gebannt zuhören: schon das Thema packt einen.
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auf offenem Feuer kochen/. . .
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. . . Die haben da noch vor 20 Jahren auf offenem Feuer gekocht! Das Feuer diente zugleich zum Heizen und zum Kochen. Der Topf hing an einer Kette, die wiederum von einem Eisenhaken herunterhing . . .
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mit dem Feuer der Begeisterung reden/etw. erzählen/. . . path
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. . . »Wenn ihr mitmacht, werden wir das Projekt durchbringen«, mit dem Feuer der Begeisterung redete er auf sie ein, »Mensch, seid nicht so kleingläubig! Seht ihr nicht, was in der Sache alles drinsteckt . . .?!«
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um Feuer bitten
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. . . Du hast auch keine Streichhölzer bei dir, nein? Dann werd’ ich den Herrn da drüben mal eben um Feuer bitten – der hat gerade geraucht –, einen Moment bitte . . .
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Feuer unter dem/unterm Dach haben ugs selten
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. . . Mann, wenn ich geahnt hätte, daß ihr mal wieder Feuer unterm Dach habt, wäre ich nicht gekommen. Mir reichen die ewigen Streitereien in unserer Familie.
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Feuer einstellen! mil
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(Ein Schießleiter/-ausbilder:) Nach dem Kommando ’Feuer einstellen’! entfernen Sie bitte das Magazin, öffnen den Verschluß und legen die Waffe ab!
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das Feuer eröffnen Krieg
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Um vier Uhr in der Frühe gab der General den Befehl, das Feuer zu eröffnen. Aber wider Erwarten erwiderten die Feinde den Angriff sofort.
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Feuer fangen
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Verbrennt den Abfall ein bißchen weiter von den Häusern weg! Ich hab’ immer Angst, daß das Stroh in der Scheune Feuer fängt – es genügen ein paar Funken.
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vgl. – Feuer gefangen haben
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gleich/sofort/. . . Feuer und Flamme (für etw.) sein
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Kaum hatte er gehört, daß wir beabsichtigen, am Sonntag eine Sammlung für die Kranken in unserem Viertel durchzuführen, da war er Feuer und Flamme für das Projekt. – Hoffentlich hält seine Begeisterung bis zum Schluß.
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Feuer frei! mil
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. . . Nach dem Kommando ’Feuer frei!’ eröffneten die Soldaten das Feuer auf die feindlichen Stellungen.
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Feuer geben mil
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. . . Ich weiß nicht, welche der beiden Armeen zuerst Feuer gab. Tatsache ist, daß schon nach wenigen Minuten das riesige Tal von den Schüssen widerhallte . . .
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jm. Feuer geben
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»Entschuldigung, könnten Sie mir Feuer geben?« – »Aber gern. Bitte.« Hastig steckte er sich seine Zigarette an. »Besten Dank.«
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Feuer gefangen haben ugs
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Jahrelang hatte er im Büro mit ihr als Kollegin zusammengearbeitet. Aber erst neulich, als sie sich zufällig in der Bar beim Tanzen trafen, hat er Feuer gefangen. Jetzt fühlt er sich im siebten Himmel.
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für jn. durchs Feuer gehen
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Da kann passieren, was will: sie steht zu ihrem Mann. Selbst wenn er im Unrecht ist, selbst wenn sie schwerwiegende Nachteile davon hat: sie geht für ihn durchs Feuer.
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immer mehr/. . . in Feuer geraten path
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(Ein Tischtennisspiel zwischen Vater und Sohn:) Die Partie wurde immer hitziger, die beiden Kontrahenten gerieten immer mehr in Feuer – und schließlich brüllte der Sohn: »Du spielst immer nur stur in die lange Ecke! Das ist unfair. Du weißt ganz genau, daß ich mit meinen kurzen Armen da nicht rankomme.« – »Und du versuchst, mich von einer Ecke in die andere zu hetzen, weil ich nicht so flink bin«, schimpfte der Vater, nicht weniger erregt, zurück.
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zwischen zwei Feuer geraten/(kommen) selten
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Der Feind schoß zugleich von der Seite und den gegenüberliegenden Hügeln. Die vordersten Einheiten unserer Armee gerieten daher zwischen zwei Feuer und hatten sehr hohe Verluste zu beklagen.
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Kaum hatte ich mich geäußert, da nahm der Gerd genauso scharf gegen mich Partei, wie es der Dieter schon vorher getan hatte. – Du bist also ganz schön zwischen zwei Feuer geraten. – In der Tat: nach kürzester Zeit richteten sich die Attacken von beiden nur noch gegen mich.
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Feuer im Hintern haben sal
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Du solltest die Katharina Samba tanzen sehen! Mensch, die hat Feuer im Hintern!
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Dieses Mädchen hat Feuer im Hintern! So was von Kraft, Schwung, Vitalität! – Die wird noch manchem Mann den Kopf verdrehen.
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jm. Feuer unter dem/unterm Hintern/(Arsch) machen sal – jm. Dampf machen
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Feuer (an etw.) legen
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Um alle Spuren zu verwischen, hatte der Dieb an das Gebäude, in das er eingebrochen war, Feuer gelegt. – Kam die Feuerwehr noch rechtzeitig, um zu löschen?
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Feuer im Leib haben ugs – (eher:) Feuer im Hintern haben
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im feindlichen/unter feindlichem Feuer liegen mil selten
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Seit wann liegt die 3. Kompanie unter feindlichem Feuer? – Die Attacken begannen vor drei Stunden, Herr General.
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Feuer machen selten
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Ich erinnere mich nicht, daß mein Großvater jemals später als fünf Uhr aufgestanden wäre. Und seine erste Tätigkeit morgens war Feuer machen. – Eine komplizierte Aktion damals! Man mußte Kohlen und Holz herbeischaffen, Papier oder Stroh bereithalten . . .
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Feuer dahinter/(hinter etw.) machen/da Feuer hinter machen ugs Dampf dahinter setzen/(machen)
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eine Festung/. . . unter Feuer nehmen mil
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. . . Obwohl der Feind die Burg eine ganze Woche lang Tag und Nacht unter Feuer nahm, ergaben sich die Verteidiger nicht. Sie setzten darauf, daß den Angreifern irgendwann die Munition ausgehen würde; außerdem mußten einige Truppen ihrer Verbündeten jeden Tag ankommen . . .
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den Feind/. . . zwischen zwei Feuer nehmen mil
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. . . Wenn es gelänge, den Feind, der sich am Ende des Tals verbarrikadiert hatte, zwischen zwei Feuer zu nehmen, würde man ihn vielleicht zur Aufgabe zwingen können. Aber wie sollte man in den Rükken der feindlichen Truppen gelangen? Der Kommandeur überlegte hin und her . . .
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sich in Feuer reden path – (eher:) sich heiß reden
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etw. aus dem Feuer reißen path
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. . . Warum verfeindet sich der Albrecht auch andauernd mit seinen Geschäftspartnern?! Ich an Schuckerts Stelle hätte den Auftrag auch zurückgezogen. Jetzt soll der Krollmann die Sache wieder aus dem Feuer reißen! Als wenn der dazu da wäre, im letzten Moment die Kastanien aus dem Feuer zu holen, die dieser Dummkopf da mutwillig reinwirft!
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Feuer schlagen hist selten
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Hat wirklich kein Mensch von euch Streichhölzer bei sich? Wir sollen wir dann unser Essen aufwärmen? – Da müssen wir halt die Indogermanen – oder wer war das noch? – nachahmen und Feuer schlagen. – Hol’ schon mal ein paar anständige Steine, du Witzbold; dann wollen wir mal sehen, ob du wenigstens einige Funken zustandebringst.
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das Feuer schüren
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Es genügt doch wahrhaftig, wenn die beiden Streithähne schon wieder aufeinander losgehen, Elisabeth. Da brauchst du das Feuer mit deinen spitzen Bemerkungen doch nicht noch zu schüren!
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jm. Feuer unter dem/unterm Schwanz machen vulg – jm.
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Dampf machen
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(Menschen) mit Feuer und Schwert ausrotten/(. . .) path selten
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Wir müssen diese Verbrecher mit Feuer und Schwert ausrotten. Wenn auch nur eine Handvoll überlebt, werden wir nie Ruhe haben.
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mit Feuer und Schwert (gegen jn./etw.) vorgehen path
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Bei der Verfolgung der Christen gingen die römischen Soldaten mit Feuer und Schwert vor.
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Feuer speien Vulkane/Geschütze/Drachen/. . .
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Hast du schon einmal einen Vulkan Feuer speien sehen? – Ich habe überhaupt noch keinen Vulkan gesehen und schon gar keinen, der glühende Lava ausspuckt.
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mit dem Feuer spielen
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Ich rate dir, dies heikle Thema nicht so ungeniert in aller Öffentlichkeit zur Sprache zu bringen. Du spielst mit dem Feuer. Sei vorsichtig, es können dir die größten Unannehmlichkeiten daraus entstehen/erwachsen.
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Kein Wunder, daß sie schwanger ist. So unvorsichtig, wie sie immer war . . .! Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um, sagt das Sprichwort.
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unter Feuer stehen Krieg selten – unter Beschuß stehen (1)
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dem Feuer überantworten form
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Alle Bücher, die sich in dem Haus des ermordeten Dichters befanden, wurden dem Feuer überantwortet. Ohne Rücksicht auf ihren Wert. Die Regierung hatte die Parole ausgegeben: »Von dieser marxistischen Schundliteratur darf kein einziges Zeugnis übrigbleiben.«
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(so verschieden) wie Feuer und Wasser sein
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Die Gerda und der Franzl müssen sich aber auch immer streiten, immer gegeneinander sein. – Die beiden sind wie Feuer und Wasser.
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