Deutsche Idiomatik
Feder
ein Werk/. . . aus js. Feder form\
. . . Ein weiteres Werk aus seiner Feder: ein Roman über die Nachkriegsgeschichte unserer Stadt. Wir gratulieren dem Autor zu seinem Werk und wünschen ihm weiterhin eine ungebrochene Schaffenskraft.
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die Reime/Worte/. . . fließen jm. leicht/(. . .) aus der Feder
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form
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. . . Tja, wenn mir die Worte so leicht aus der Feder flössen wie eurem Albrecht, dann wär’ das eine Kleinigkeit. Aber dem ist leider nicht so. Ich brauche für die schriftliche Fassung des Referats bestimmt vierzehn Tage.
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leicht wie eine Feder sein
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Mein Gott, dieses Mädchen ist leicht wie eine Feder! Wieviel wiegst du, Ursel? – 32 Kilo. – Für ein Mädchen von 12 Jahren ist das nichts.
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vgl. – (eher:) federleicht sein
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etw. unter der Feder haben form
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An was für einem Buch arbeiten Sie zurzeit – wenn man danach fragen darf? – Zurzeit habe ich einen Roman über das Leben der Gastarbeiter in unserem Land unter der Feder.
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etw. ist mit fliegender Feder geschrieben/. . . form selten
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Er war noch nicht ganz im Haus, da saß er schon am Schreibtisch, um für die heftigen Diskussionen so rasch wie möglich die passenden Worte zu finden. – Genau diesen Eindruck hat man bei der Lektüre des Artikels: mit fliegender Feder geschrieben. Ein Artikel, in dem der Verfasser gleichsam hinter den ihn jagenden Gedanken hinterherhastet.
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jm. etw. in die Feder diktieren form
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Das wär’ was, so wie Goethe seinen Eckermann haben, dem man seine Gedanken und Einfälle, wie sie gerade kommen, im Zimmer aufund abwandelnd in die Feder diktiert!
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die Feder führen form
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Wie macht ihr das mit der Korrespondenz usw. in eurem Tennisverein? – Wir wählen jedes Jahr einen neuen Mann. In diesem Jahr führt ein Rechtsanwalt die Feder. – Und der jeweils Gewählte kann auch alle Probleme, die er behandelt, entscheiden?
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eine kluge Feder führen form selten
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Hast du schon den Artikel von dem Malmberg im ’Tageblatt’ über das Asylantenproblem gelesen? – Nein. – Den mußt du lesen. Das ist eine sehr ausgewogene Stellungnahme zu diesem heiklen Problem. – Das überrascht mich nicht. Der Malmberg führt eine kluge Feder.
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eine scharfe Feder führen form
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Der führt aber eine scharfe Feder! Lies mal diesen Artikel, Klaus! – Der Ballert läßt selten ein gutes Haar an der Regierung. Er bekämpft sie fast immer frontal, rücksichtslos.
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eine spitze Feder führen form
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Dieser Journalist ist bei der Regierungsund bei der Oppositionspartei gleichermaßen gefürchtet, weil er eine so spitze Feder führt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und verschont niemanden mit seiner herben Kritik.
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die Feder zu führen wissen form
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Wie du da aus so wenigen Daten einen so prächtigen Artikel zurechtzimmerst! Wenn man das liest, meint man, du wärst Spezialist auf diesem Gebiet. – Als Journalist muß man die Feder zu führen wissen. Wer nicht schreiben kann, darf kein Journalist werden.
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zur Feder greifen form
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Kaum kam er zu Hause an, da griff er schon zur Feder und schrieb seiner Freundin, wie dankbar er ihr für die gemeinsame Reise war.
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schreiben/. . ., wie es einem in die Feder kommt selten
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Am überzeugendsten wirken seine Schriften, wenn er schreibt, wie es ihm in die Feder kommt. Wenn er anfängt, nach Prinzipien, Regeln, Absichten – kurz: programmatisch – zu schreiben, wirkt er dagegen blaß. Er muß sich dem spontanen Fluß seiner Gedanken überlassen können, wenn er überzeugen will.
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seiner Feder freien Lauf lassen
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Wenn du wissen willst, was der Richard wirklich von diesen Dingen hält, lies diesen Artikel. Hier hat er endlich seiner Feder einmal freien Lauf gelassen. Sonst nimmt er immer auf alle möglichen Leute und Institutionen Rücksicht, wenn er sich schriftlich äußert.
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von der Feder leben (können) form
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Wer kann heute schon von der Feder leben? Ein halbes Dutzend Leute! Alle andern sogenannten freien Schriftsteller haben doch einen ’Nebenberuf’ – der nicht selten ihr ’Hauptberuf’ ist.
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eine gewandte Feder schreiben form selten – die Feder zu führen wissen
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aus js. Feder stammen/(sein/geflossen sein) form
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Der heutige Leitartikel stammt aus der Feder des Chefredakteurs. Bei wichtigen Anlässen redigiert er selbst.
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die/js. Feder sträubt sich, etw. niederzuschreiben/. . . form – path
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. . . In dem Protokoll hatte ich alles festzuhalten, was im Laufe der Auseinandersetzung gesagt worden war. Aber bei manchem von dem, was mir dabei wieder in Erinnerung kam, sträubte sich mir die Feder, es niederzuschreiben. So häßlich war das, so kleinlich! Aber auch dies mußte schriftlich festgehalten werden.
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