Deutsche Idiomatik
Faust
auf eigene Faust handeln/etw. tun/. . .\
Wenn mich keiner unterstützt, muß ich es eben auf eigene Faust versuchen. Die Sache muß nun einmal gemacht werden, und je schneller und energischer, um so besser! – Paß nur auf, daß nichts schiefgeht. Denn du bist nachher für alles verantwortlich.
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Er hat schließlich auf eigene Faust die langen Reisen unternommen. Er hat niemanden von uns jemals gefragt. Wenn er jetzt mit der Zeit und dem Geld nicht durchkommt, hat keiner von uns damit etwas zu tun. Das ist jetzt genauso seine Sache wie die langen Reisen.
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passen wie die Faust aufs Auge ugs
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Die Schierses wollen im Juni nach Portugal. – Das paßt ja wie die Faust aufs Auge! Wir wollen nach Spanien. Da können sie uns mitnehmen. Da haben wir das Fahrgeld gespart und sind im Nu da.
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Deine Frau will im Juni nach Portugal? Und du? – Nach Schweden. – Das paßt ja wie die Faust aufs Auge. Da nimmt einer den Mercedes und rast nach Süden, und der andere rauscht mit dem Anhänger nach Norden.
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etw. mit eiserner Faust durchsetzen
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Wenn niemand diese Reformpläne mit eiserner Faust durchsetzt, bleibt das alles nur auf dem Papier. Demokratisch, durch Überzeugung geht das nicht – das geht hier nur mit Schärfe, mit Druck, wenn nicht mit Gewalt.
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etw. aus der Faust essen
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(Der Sohn zur Mutter:) Ich bin eilig, ich muß um zwei wieder in der Schule sein. Mach’ mir rasch ein Brötchen, das ess’ ich dann unterwegs aus der Faust.
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vgl. – (a.) etw. mit/aus der Hand essen
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passen wie Faust aufs Gretchen scherzh – passen wie die
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Faust aufs Auge
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jm. eine Faust machen selten – jm. die Faust zeigen
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die Faust im Nacken spüren path
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Wenn sie nicht die Faust im Nacken spürt, arbeitet sie nicht. Da muß einer gleichsam mit der Peitsche hinterstehen.
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jm. die Faust unter die Nase halten ugs
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Hast du die Szene beobachtet?: »Wenn du jetzt noch ein Mal den Ball gegen meine Garagentür schießt«, fauchte unser lieber Nachbar unseren Jürgen an und hielt ihm die Faust unter die Nase, »dann gibt’s was! Dann kriegst du eine Ohrfeige, die sich gewaschen hat!«
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ein Brötchen/. . . auf die Faust nehmen ugs
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Wenn du keine Zeit mehr hast, nimmst du ein Stückchen von dem Kuchen auf die Faust und ißt ihn unterwegs. Der schmeckt nämlich herrlich, sag’ ich dir.
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mit eiserner Faust regieren
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. . . Nicht nur Diktatoren regieren mit eiserner Faust, Mathilde! Ich kenne demokratische Parteiführer, die genau so hart durchgreifen.
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die Faust/(Fäuste) in der Tasche ballen
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Da wagt dieser Abteilungsleiter doch in der Tat, in Gegenwart des Chefs einen Brief zu kritisieren, den er selbst geschrieben hat und nicht ich. »Herr Friedrich, der Brief ist voller Fehler, den müssen Sie nochmal schreiben . . .« – Und was hast du getan? – Ich habe die Faust in der Tasche geballt. Am liebsten hätte ich ihn links und rechts geohrfeigt. – Und gesagt hast du nichts?
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mit der Faust auf den Tisch schlagen/(hauen) ugs
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»Verflucht nochmal«, schrie er und schlug mit der Faust auf den Tisch, »jetzt ist Feierabend! Jetzt laß ich mir diese Unverschämtheiten nicht länger bieten!«
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Wenn du nicht willst, daß dir deine Herren Söhne völlig über den Kopf wachsen, mußt du einmal mit der Faust auf den Tisch hauen und deiner Familie klarmachen, wer der Herr im Hause ist.
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mit der Faust gegen die Tür/. . . trommeln ugs – path – mit den Fäusten gegen die Tür/. . . trommeln
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jn. mit eiserner Faust unterdrücken
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Ach wissen Sie, das ging hier früher nicht so demokratisch zu wie heute. Da wurde das sogenannte ’Volk’ mit eiserner Faust unterdrückt. Eine Handvoll Adeliger hatte das Heft fest in der Hand und setzte die Macht rücksichtslos durch.
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jm. die Faust zeigen
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Schau dir das an, wie unser lieber Nachbar da herumtobt! Jetzt zeigt er dem Jungen noch die Faust! . . . ’Herbert, was ist denn los?’ – Der Herr Jaschke droht mir, wenn ich nochmal den Ball gegen seine Garagentür schieße, will er mir eine ’runterhauen.
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