Deutsche Idiomatik
Faden
dünn wie ein Faden sein ugs selten – dünn wie ein\
Strich sein
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nur noch ein Faden sein ugs selten – dünn wie ein Strich
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sein (2)
\
der rote Faden in/von etw. sein – (eher:) sich wie ein roter
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Faden durch etw. (hindurch-)ziehen
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die Fäden (zu jm.) wieder anknüpfen
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Während seines langjährigen Auslandsaufenthalts hatte er die Verbindungen zu seinen Schulund Studienfreunden fast ganz verloren. Nach seiner Rückkehr machte er sich daher zunächst daran, die Fäden wieder anzuknüpfen. Denn diese Kontakte waren ihm wichtig.
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die Fäden (einer Diskussion/. . .) entgleiten jm.
\
Das war vielleicht ein Durcheinander bei dieser Podiums-Diskussion! – Aber gab es denn keinen Diskussionsleiter? – Natürlich. Aber die Fäden sind dem völlig entglitten. Schon nach kurzer Zeit redete jeder, wie und was er wollte; einen roten Faden konnte man auch bei
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besten Willen nicht mehr entdecken.
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den Faden (eines Gesprächs/. . .) fortspinnen/weiterführen – die Fäden (eines Gesprächs/. . .) fortspinnen/weiterführen
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die Fäden (eines Gesprächs/. . .) fortspinnen/weiterführen
\
Es ist gut, daß wir beide uns hier treffen. So können wir die Fäden unseres gestrigen Gesprächs fortspinnen. Über einige Grundlagen waren wir uns bereits sehr nahe gekommen. Also, mir scheint, wenn ich auf unsere Überlegungen nochmal zurückkommen darf . . .
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der Faden war plötzlich gerissen/reißt/. . .
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. . . Die erste halbe Stunde des Examens verlief geradezu glanzvoll. Aber plötzlich – keiner verstand so richtig, warum – war der Faden gerissen. Die Konzentration war weg und das Gedächtnis ließ ihn im Stich . . . – kurz gesagt, er hangelte sich von einer Antwort zur andern.
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. . . Seltsam, daß auch bei den besten Spielern der Welt plötzlich der Faden reißen kann. Während eben noch alles gelang, läuft mit einem Mal nichts mehr.
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graue Fäden im Haar haben
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Ich weiß gar nicht, warum der Albert so sauer ist, wenn man ihm sagt, daß ein leicht ergrautes Haar ihm gut steht. – Er meint, wenn jemand graue Fäden im Haar hat, wird er alt.
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alle/die Fäden in der Hand haben/halten
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Es hat gar keinen Sinn, sich hier gegen den Mayer zu wehren! Der hat alle Fäden in der Hand. Wen du auch ansprichst, was du auch tust – die Sache wird irgendwann und irgendwie an ihn herangetragen, er hat sie letztlich zu entscheiden.
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die/alle Fäden fest in der Hand haben/halten
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Der Vorweg hat hier alle Fäden fest in der Hand. Hier kann niemand auf eigene Faust oder nach Gutdünken drauflos handeln – der Vorweg dirigiert das Ganze, und jeder hat so zu arbeiten, wie er das für richtig hält.
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die Fäden (einer Diskussion/. . .) in der Hand haben/halten Es gelingt dem Hubert in den Kommissionssitzungen immer ganz ausgezeichnet, die Fäden der Diskussion in der Hand zu halten. Ganz unauffällig dirigiert er den Ablauf der Stellungnahmen.
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die Fäden (der Diskussion/. . .) in der Hand behalten
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Aber paß auf, daß du die Fäden der Diskussion in der Hand behältst! Wenn die Leute anfangen, drauflos zu reden, versteht nachher kein Mensch mehr, worum es geht, oder versuchen bestimmte Leute, ihr eigenes Süppchen zu kochen. Sieh also zu, daß du das Ganze – möglichst unauffällig – dirigierst.
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alle/die Fäden laufen in js. Hand/Händen zusammen
\
Der Hackmann ist die Schlüsselfigur des ganzen Unternehmens. Alle Fäden laufen in seiner Hand zusammen. Was du auch machst hier: über irgendeinen Weg wird die Entscheidung an ihn herangetragen.
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die Fäden der Handlung entwirren Romane usw. a. übertr
\
. . . Das Stück ist sehr kompliziert gebaut. Selbst einem erfahrenen Interpreten fällt es nicht leicht, die einzelnen Fäden der Handlung zu entwirren.
\
. . . Kann ein Richter in einem solchen Mammutprozeß überhaupt durchsteigen und die verschlungenen Fäden der Handlung entwirren, die zu dem Mord geführt haben? path
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die Fäden der Handlung sind (kunstvoll/. . .) (miteinander)
\
verschlungen Romane usw.
\
. . . Ein äußerst kompliziert gebautes Stück! Die Fäden der Handlung sind derart verschlungen, daß die Mehrheit der Zuschauer am Ende nicht weiß, wer wen liebt, haßt, verfolgt und warum.
\
an einem seidenen/dünnen Faden hängen
\
Nach seinem Autounfall befand er sich mehrere Tage in einer äußerst kritischen Situation. Sein Leben hing an einem seidenen Faden.
\
Die Verhandlungen hängen an einem seidenen Faden. Kein
\
Mensch weiß, ob sie noch zu einem Erfolg führen oder ob sie von einem Tag auf den anderen abgebrochen werden.
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keinen guten Faden an jm. lassen selten – kein gutes Haar
\
lassen an jm./etw. (1)
\
alle/die Fäden laufen in/bei/. . . zusammen
\
In diesem Land laufen alle Fäden in der Hauptstadt zusammen. Dort wird alles geplant, geregelt, entschieden, abgelehnt . . .
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. . . Die Fäden des Konzerns laufen in der Wiesbadener Zentrale zusammen. Dort werden alle wesentlichen Entscheidungen getroffen.
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keinen trockenen Faden mehr am Leib(e) haben – etw. durch und durch sein/ein durch und durch . . . sein/ein . . . durch und durch sein
\
der Faden (eines Gesprächs/. . .) reißt (plötzlich/. . .) (ab)
\
. . . Die beiden unterhielten sich blendend, eine Stunde oder länger – und plötzlich riß der Faden (des Gesprächs). Ich habe nicht verstanden, warum.
\
einen/keinen guten Faden miteinander spinnen selten
\
Die beiden spinnen einen guten Faden miteinander. Sie gehen sympathisch miteinander um und verstehen sich offensichtlich blendend; nie erlebt man sie uneins.
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die/alle Fäden im Verborgenen spinnen
\
Weil man den Gerhards wenig zu Gesicht bekommt, weiß kaum einer, daß er es ist, der die Fäden hier im Verborgenen spinnt. – Ach, der Gerhards dirigiert die Dinge hier im Hintergrund? Das wußte ich auch nicht.
\
(in einer Diskussion/. . .) den Faden verlieren
\
Man sah ihm an, wie übermüdet er war. Zum wiederholten Mal verlor er den Faden und sah mit leerem Gesichtsausdruck über unsere Köpfe hinweg. – Aber er ist erfahren und diszipliniert genug, um den Zusammenhang immer wieder herzustellen.
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den Faden (eines Gesprächs/. . .) wiederaufnehmen
\
Wir unterbrachen unsere Unterhaltung, um die Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen. Danach brauchten wir eine Weile, bis es uns gelang, den Faden unseres Gesprächs wiederaufzunehmen.
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die Fäden ziehen Arzt
\
»Unangenehmer noch«, meinte sie, »als das Nähen einer Wunde ist es, wenn die Fäden gezogen werden. Das ist ein richtig ekelhaftes Gefühl«.
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. . . Offiziell hat der Seniorchef die Geschäftsführung seinem Sohn übertragen. Aber er zieht nach wie vor die Fäden aus dem Hintergrund.
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Fäden ziehen Teig u. ä.
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»Wenn der Teig heiß ist, geben Sie soviel Mehl und Zucker zu, bis er Fäden zieht«. Was heißt das? – Wenn du beispielsweise mit dem Löffel einen Teil aus dem Topf nimmst, den Löffel umdrehst und den Teig heruntergehen läßt, zieht er sich wie ein mehr oder weniger dünner Faden in die Länge – daher der Ausdruck.
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die Fäden ziehen dirigieren
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Offiziell hat der Seniorchef die Geschäftsführung seinem Sohn übertragen. Aber er zieht nach wie vor die Fäden aus dem Hintergrund.
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sich wie ein roter Faden durch etw. (hindurch-)ziehen
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. . . Die Anschauung von der Verlogenheit der Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk dieses Dichters. Man findet sie in den verschiedensten Gestaltungen, in den verschiedensten Zusammenhängen.
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Strich sein
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nur noch ein Faden sein ugs selten – dünn wie ein Strich
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sein (2)
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der rote Faden in/von etw. sein – (eher:) sich wie ein roter
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Faden durch etw. (hindurch-)ziehen
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die Fäden (zu jm.) wieder anknüpfen
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Während seines langjährigen Auslandsaufenthalts hatte er die Verbindungen zu seinen Schulund Studienfreunden fast ganz verloren. Nach seiner Rückkehr machte er sich daher zunächst daran, die Fäden wieder anzuknüpfen. Denn diese Kontakte waren ihm wichtig.
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die Fäden (einer Diskussion/. . .) entgleiten jm.
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Das war vielleicht ein Durcheinander bei dieser Podiums-Diskussion! – Aber gab es denn keinen Diskussionsleiter? – Natürlich. Aber die Fäden sind dem völlig entglitten. Schon nach kurzer Zeit redete jeder, wie und was er wollte; einen roten Faden konnte man auch bei
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besten Willen nicht mehr entdecken.
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den Faden (eines Gesprächs/. . .) fortspinnen/weiterführen – die Fäden (eines Gesprächs/. . .) fortspinnen/weiterführen
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die Fäden (eines Gesprächs/. . .) fortspinnen/weiterführen
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Es ist gut, daß wir beide uns hier treffen. So können wir die Fäden unseres gestrigen Gesprächs fortspinnen. Über einige Grundlagen waren wir uns bereits sehr nahe gekommen. Also, mir scheint, wenn ich auf unsere Überlegungen nochmal zurückkommen darf . . .
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der Faden war plötzlich gerissen/reißt/. . .
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. . . Die erste halbe Stunde des Examens verlief geradezu glanzvoll. Aber plötzlich – keiner verstand so richtig, warum – war der Faden gerissen. Die Konzentration war weg und das Gedächtnis ließ ihn im Stich . . . – kurz gesagt, er hangelte sich von einer Antwort zur andern.
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. . . Seltsam, daß auch bei den besten Spielern der Welt plötzlich der Faden reißen kann. Während eben noch alles gelang, läuft mit einem Mal nichts mehr.
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graue Fäden im Haar haben
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Ich weiß gar nicht, warum der Albert so sauer ist, wenn man ihm sagt, daß ein leicht ergrautes Haar ihm gut steht. – Er meint, wenn jemand graue Fäden im Haar hat, wird er alt.
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alle/die Fäden in der Hand haben/halten
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Es hat gar keinen Sinn, sich hier gegen den Mayer zu wehren! Der hat alle Fäden in der Hand. Wen du auch ansprichst, was du auch tust – die Sache wird irgendwann und irgendwie an ihn herangetragen, er hat sie letztlich zu entscheiden.
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die/alle Fäden fest in der Hand haben/halten
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Der Vorweg hat hier alle Fäden fest in der Hand. Hier kann niemand auf eigene Faust oder nach Gutdünken drauflos handeln – der Vorweg dirigiert das Ganze, und jeder hat so zu arbeiten, wie er das für richtig hält.
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die Fäden (einer Diskussion/. . .) in der Hand haben/halten Es gelingt dem Hubert in den Kommissionssitzungen immer ganz ausgezeichnet, die Fäden der Diskussion in der Hand zu halten. Ganz unauffällig dirigiert er den Ablauf der Stellungnahmen.
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die Fäden (der Diskussion/. . .) in der Hand behalten
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Aber paß auf, daß du die Fäden der Diskussion in der Hand behältst! Wenn die Leute anfangen, drauflos zu reden, versteht nachher kein Mensch mehr, worum es geht, oder versuchen bestimmte Leute, ihr eigenes Süppchen zu kochen. Sieh also zu, daß du das Ganze – möglichst unauffällig – dirigierst.
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alle/die Fäden laufen in js. Hand/Händen zusammen
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Der Hackmann ist die Schlüsselfigur des ganzen Unternehmens. Alle Fäden laufen in seiner Hand zusammen. Was du auch machst hier: über irgendeinen Weg wird die Entscheidung an ihn herangetragen.
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die Fäden der Handlung entwirren Romane usw. a. übertr
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. . . Das Stück ist sehr kompliziert gebaut. Selbst einem erfahrenen Interpreten fällt es nicht leicht, die einzelnen Fäden der Handlung zu entwirren.
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. . . Kann ein Richter in einem solchen Mammutprozeß überhaupt durchsteigen und die verschlungenen Fäden der Handlung entwirren, die zu dem Mord geführt haben? path
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die Fäden der Handlung sind (kunstvoll/. . .) (miteinander)
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verschlungen Romane usw.
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. . . Ein äußerst kompliziert gebautes Stück! Die Fäden der Handlung sind derart verschlungen, daß die Mehrheit der Zuschauer am Ende nicht weiß, wer wen liebt, haßt, verfolgt und warum.
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an einem seidenen/dünnen Faden hängen
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Nach seinem Autounfall befand er sich mehrere Tage in einer äußerst kritischen Situation. Sein Leben hing an einem seidenen Faden.
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Die Verhandlungen hängen an einem seidenen Faden. Kein
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Mensch weiß, ob sie noch zu einem Erfolg führen oder ob sie von einem Tag auf den anderen abgebrochen werden.
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keinen guten Faden an jm. lassen selten – kein gutes Haar
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lassen an jm./etw. (1)
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alle/die Fäden laufen in/bei/. . . zusammen
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In diesem Land laufen alle Fäden in der Hauptstadt zusammen. Dort wird alles geplant, geregelt, entschieden, abgelehnt . . .
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. . . Die Fäden des Konzerns laufen in der Wiesbadener Zentrale zusammen. Dort werden alle wesentlichen Entscheidungen getroffen.
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keinen trockenen Faden mehr am Leib(e) haben – etw. durch und durch sein/ein durch und durch . . . sein/ein . . . durch und durch sein
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der Faden (eines Gesprächs/. . .) reißt (plötzlich/. . .) (ab)
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. . . Die beiden unterhielten sich blendend, eine Stunde oder länger – und plötzlich riß der Faden (des Gesprächs). Ich habe nicht verstanden, warum.
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einen/keinen guten Faden miteinander spinnen selten
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Die beiden spinnen einen guten Faden miteinander. Sie gehen sympathisch miteinander um und verstehen sich offensichtlich blendend; nie erlebt man sie uneins.
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die/alle Fäden im Verborgenen spinnen
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Weil man den Gerhards wenig zu Gesicht bekommt, weiß kaum einer, daß er es ist, der die Fäden hier im Verborgenen spinnt. – Ach, der Gerhards dirigiert die Dinge hier im Hintergrund? Das wußte ich auch nicht.
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(in einer Diskussion/. . .) den Faden verlieren
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Man sah ihm an, wie übermüdet er war. Zum wiederholten Mal verlor er den Faden und sah mit leerem Gesichtsausdruck über unsere Köpfe hinweg. – Aber er ist erfahren und diszipliniert genug, um den Zusammenhang immer wieder herzustellen.
\
den Faden (eines Gesprächs/. . .) wiederaufnehmen
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Wir unterbrachen unsere Unterhaltung, um die Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen. Danach brauchten wir eine Weile, bis es uns gelang, den Faden unseres Gesprächs wiederaufzunehmen.
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die Fäden ziehen Arzt
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»Unangenehmer noch«, meinte sie, »als das Nähen einer Wunde ist es, wenn die Fäden gezogen werden. Das ist ein richtig ekelhaftes Gefühl«.
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. . . Offiziell hat der Seniorchef die Geschäftsführung seinem Sohn übertragen. Aber er zieht nach wie vor die Fäden aus dem Hintergrund.
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Fäden ziehen Teig u. ä.
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»Wenn der Teig heiß ist, geben Sie soviel Mehl und Zucker zu, bis er Fäden zieht«. Was heißt das? – Wenn du beispielsweise mit dem Löffel einen Teil aus dem Topf nimmst, den Löffel umdrehst und den Teig heruntergehen läßt, zieht er sich wie ein mehr oder weniger dünner Faden in die Länge – daher der Ausdruck.
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die Fäden ziehen dirigieren
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Offiziell hat der Seniorchef die Geschäftsführung seinem Sohn übertragen. Aber er zieht nach wie vor die Fäden aus dem Hintergrund.
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sich wie ein roter Faden durch etw. (hindurch-)ziehen
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. . . Die Anschauung von der Verlogenheit der Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk dieses Dichters. Man findet sie in den verschiedensten Gestaltungen, in den verschiedensten Zusammenhängen.
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