Deutsche Idiomatik
Ehe
eine zerrüttete Ehe form\
. . . Ah, Gerda, du wirst doch noch eine Ehekrise von einer zerrütteten Ehe unterscheiden können. In dem einen Fall hofft man auf eine Wendung zum Guten, im anderen sind die Grundlagen zerstört, sodaß eine solche Hoffnung illusorisch ist.
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einem Mädchen/. . . die Ehe antragen form – einem Mädchen/. . . einen Heiratsantrag machen/(stellen)
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die Ehe brechen (mit jm.) form
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Wenn der Albert jeden dritten Monat mit einer neuen Schönheit die Ehe bricht, kann er sich doch nicht wundern, daß die Ursel das irgendwann leid ist und sich scheiden lassen will.
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(mit) in die Ehe bringen
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Wieviel Kinder hat er in die Ehe gebracht, vier? – Ja, er hat von seiner ersten Frau vier Kinder, die alle noch minderjährig sind.
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. . . Wer so ein Vermögen mit in die Ehe bringt, kann bei der Wahl seiner Frau natürlich Ansprüche stellen. – So, so, ihr wählt eure Frau wie ein Reitpferd?
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Klugheit und Güte/Fleiß und Überlegung/. . . gehen bei jm.
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eine glückliche/(gute) Ehe ein form
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Der Herr Martin ist wirklich ein guter Vater. Verständnis und Strenge gehen bei ihm eine glückliche Ehe ein.
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eine Ehe eingehen form
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’Wer heutzutage eine Ehe eingeht’, dozierte er, ’nimmt damit überhaupt kein Risiko mehr auf sich. In einer Zeit, in der die Kinder geplant werden und die Scheidung in allen Klassen alltäglich geworden ist . . .
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eine wilde Ehe (mit jm.) führen/in wilder Ehe (zusammen-)leben veraltend
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Die beiden sind verheiratet? – Nein. Sie leben in wilder Ehe zusammen – wie man zu sagen pflegte – oder: im Konkubinat.
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eine Ehe zur linken Hand führen veraltend selten – eine wilde Ehe (mit jm.) führen/in wilder Ehe (zusammen-)leben
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die Ehe mit jm. schließen form
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Am 14. 11. 1929 schloß der Kaufmann Fritz Lange, gebürtig aus Danzig, die Ehe mit Ursula Lange, geb. Breitbach, gebürtig aus derselben Stadt. Die kirchliche Trauung fand in der Gertrudiskirche statt . . .
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eine Ehe ohne Trauschein führen selten – (mit jm.) eine wilde Ehe führen
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die Ehe vollziehen form
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(Aus einer Diskussion über Kirche und Ehe:) Eine seltsame Vorstellung: die Kirche erlaubte ein Auseinandergehen, wenn die Ehe, wie es so schön heißt, ’nicht vollzogen wurde’ – da wird der Geschlechtsakt also konstitutiv für das Sakrament. Aber wenn zwei nicht verheiratete Liebende hundertmal was ’vollziehen’, leben sie weiterhin ’in wilder Ehe’. – Na, allzu ’wild’ soll man sich das auch nicht vorstellen.
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