Deutsche Idiomatik
Druck
auf den Druck der öffentlichen Meinung/des Präsidenten/. . . (hin)\
Von selbst hätten sie die Gesetzesvorlage nie zurückgezogen. Erst auf den Druck der öffentlichen Meinung hin haben sie sich zu der Bemerkung bequemt, die Vorlage sei noch nicht ganz ausgereift.
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im Druck sein form
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Arbeiten Sie noch an Ihrem Manuskript, oder ist es schon im Druck?
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Ich habe es am vergangenen Donnerstag der Druckerei zugeschickt.
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in/(im) Druck sein
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Kannst du mir heute oder morgen bei der Übersetzung helfen? – Es tut mir wirklich leid, aber in dieser Woche geht es nicht. Ich bin in dieser Woche sehr in Druck, weißt du. Ich habe bis Freitag in der Firma ein größeres Projekt vorzubereiten.
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1.000,– Euro Vorschuß – wenn das ginge? Ich bin zurzeit ein wenig in Druck. Unser Hausbau hat die letzten Reserven verschlungen; die Rückzahlungen für den Kredit haben schon begonnen.
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etw. unter Druck tun
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Nur unter Druck setzt er sich ans Klavier und spielt. Völlig freiwillig übt er sozusagen nie.
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Druck auf jn. ausüben
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Ständig sucht der Mertens Druck auf mich auszuüben, daß ich bei den Betriebsratswahlen für ihn stimme. Ich bin der Meinung, in solchen Dingen muß jeder tun und lassen können, was er für richtig hält. Diese dauernden Versuche, einen in diese oder jene Richtung zu zwingen . . .
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jn. in Druck bringen
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An sich war die Zeit, die man mir für die Übersetzung gegeben hat, ausreichend. Die Krankheit meiner Frau hat mich in Druck gebracht. Damit habe ich fast einen Monat verloren, und der fehlt mir jetzt.
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in/(zum) Druck geben
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Hast du das Manuskript schon in Druck gegeben?
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in Druck gehen form
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Wann geht das Manuskript/dein Buch/. . . in Druck? – Mit dem Satz müßten sie eigentlich im November beginnen können.
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unter Druck geraten
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Die Regierung gerät mit ihren Steuerplänen zunehmend unter Druck. Die Opposition ist auf Konfrontationskurs gegangen, die Gewerkschaften legen sich quer, der Arbeitnehmerflügel der eigenen Partei will nicht mitziehen. Man ersieht eigentlich nicht, wie die Regierung bei diesen Gegebenheiten ihre Pläne durchbringen will.
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jn. unter Druck halten selten
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Ja, du hast es gut, du kannst tun und lassen, was du willst. Aber ich!
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– Du irrst dich! Mein Vater hält mich nach wie vor sehr unter Druck.
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in Druck kommen (mit etw.)
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Zunächst schien es ihm, daß die Zeit, in der er seine Examensarbeit zu schreiben hatte, mehr als ausreichend wäre. Deshalb ließ er es langsam gehen – und das war sein Fehler. Denn nachher kam er ganz schön in Druck, und die letzten vier Wochen mußte er sozusagen Tag und Nacht arbeiten, um fertigzuwerden.
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Mit seinem Hausbau hatte er sich übernommen. Als die Rückzahlungen der Kredite fällig wurden, kam er arg in Druck. Nur mit Mühe konnte er es vermeiden, das Haus wieder zu verkaufen.
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bei jm. wegen etw. Druck machen
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Mein Antrag auf Anerkennung als Wehrdienstverweigerer wurde ewig nicht bearbeitet. Erst als ich beim Bundesamt für Zivildienst Druck gemacht hatte, tat sich etwas.
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sich einen Druck setzen Drogenszene – (sich) einen Schuß
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setzen/(drücken/machen)
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jn. unter Druck setzen
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Das letzte Kapitel der Arbeit habe ich in weniger als 14 Tagen geschrieben. Mein Doktorvater hatte mich unter Druck gesetzt: wenn ich die Arbeit nicht bis Ende des Semesters einreichte, würde er sie nicht mehr akzeptieren . . .
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Druck dahinter setzen/(machen)/da Druck hinter setzen/ (machen) – (eher:) Dampf dahinter setzen/(machen)
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unter Druck stehen
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Wenn er entscheiden könnte, wie er wollte, würde er den Bau der Fabrik wohl genehmigen. Aber er steht unter Druck. Die Öffentlichkeit will zugleich Reichtum und ein ruhiges Gewissen, die Grünen wettern gegen die Pläne . . .
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