Deutsche Idiomatik
Dienst
im Dienst (sein) form\
Im Dienst müssen Soldaten oder Polizisten Uniform tragen. Wenn sie nicht im Dienst sind, können sie in Zivil herumlaufen
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(Morgens um 6.30 Uhr:) Mathilde, ich bin heute ein wenig eilig, ich muß schon um acht Uhr im Dienst sein. Bis heute abend also . . .
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nicht mehr im Dienst sein form
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. . . Seit wann, sagen Sie, ist Herr Dr. Brodler pensioniert? – Er ist schon über ein halbes Jahr nicht mehr im Dienst.
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Dienst haben form
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(In einem Krankenhaus:) Wer hat eigentlich heute abend Dienst, Schwester Gerlinde oder Schwester Marta? – Heute abend ist Schwester Marta dran.
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... außer Dienst (Abkürzung: a. D.) form
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. . . Generaloberst a. D. Kurz – d. h. er ist nicht mehr im Dienst? – Ja, er ist pensioniert.
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Offizier/Arzt/Chef/. . . vom Dienst form
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(Am Telefon in einer Kaserne:) Ja, hier Unteroffizier vom Dienst Schulze. – Hier spricht Mertens, ich hätte gern mit Flieger Möllemann gesprochen. – Einen Augenblick bitte . . .
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Heute ist Samstag, der Leiter der Klinik wird nicht im Haus sein. Wer ist der Chef vom Dienst? – Oberarzt Dr. Pienhorst.
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vgl. – (eher:) der diensthabende Offizier/Arzt/Oberst/Chef/. . . sein
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etw. tut (noch/. . .) seinen Dienst
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Solange der Wagen noch seinen Dienst tut, werf’ ich ihn nicht weg. Wie er aussieht, interessiert mich nicht. Er muß fahren und darf nicht zu viele Reparaturen haben, alles andere ist nebensächlich.
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die/js. Füße/finger/Augen/. . . versagen den Dienst
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. . . Die Oma kann nicht mehr, ihre Füße versagen den Dienst. Wir müssen den Spaziergang abbrechen. Ihr setzt euch hier auf die Bank und ich hol’ den Wagen; wir fahren dann alle zusammen zurück.
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seinen Dienst antreten (als/. . .) (in/bei . . .) (am/zum 1. Juni/. . .) form
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Morgen tritt hier der neue Chefarzt seinen Dienst an, Schwester Marta, morgen müssen also alle Schwestern da sein. – Ach, Herr Dr. Möller beginnt morgen? . . .
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Dienst ist Dienst (und Schnaps ist Schnaps) ugs
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Ihr könnt meinetwegen solange feiern, wie ihr wollt! Meinetwegen durchfeiern, bis morgen früh! Aber Punkt acht seid ihr im Geschäft! Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps! Klar?
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Nichts da, ich zahl’ den offiziellen Preis, wie alle anderen auch. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Ich will mir doch nicht nachsagen lassen, daß ich eure Artikel billiger kriege, nur weil ich mit dir befreundet bin.
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in den diplomatischen Dienst eintreten form
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Wenn du in den diplomatischen Dienst eintreten willst, darfst du nicht älter als 32 Jahre sein.
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jm. einen nützlichen/unschätzbaren/. . . Dienst erweisen
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form
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Mit seinem Gutachten hat er dir einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Dieses Gutachten ist für dich Gold wert.
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jm. (mit etw.) einen schlechten Dienst erweisen form
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Mit seiner Erklärung, Gisela wäre auf unabsehbare Zeit arbeitsunfähig, hat uns Dr. Mertens einen denkbar schlechten Dienst erwiesen. Jetzt wird die Kasse ihr das Tagegeld natürlich streichen.
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zum Dienst gehen form
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. . . Nach dem alten Herrn Schörner kann man seine Uhr stellen: Morgen für Morgen kommt er Punkt 7.45 Uhr aus dem Haus, um in aller Ruhe die 800 Meter zum Dienst zu gehen.
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Dienst am Kunden Wirtschaft
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Eine Firma wie die unsere kann es sich nicht leisten, die Zahl der Vertreter einzuschränken, die Abteilung für die Wartung der Ma-
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schinen zu reduzieren o. ä. Der Dienst am Kunden steht bei uns an
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vorderster Stelle.
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jm. den Dienst kündigen form selten – jn. an die (frische)
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Luft setzen/(befördern) (1)
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jn. in Dienst nehmen/(stellen) form selten
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Wie lange arbeitet der Brachmann jetzt bei dir als Einkaufsleiter? – Laß mal überlegen! Hab’ ich den nicht schon vor fünf Jahren in Dienst genommen? Ja, genau, im Mai 1985 habe ich ihn eingestellt.
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den Dienst quittieren form selten
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. . . Ist der Botschafter nach dem Skandal (vom Dienst) suspendiert worden oder hat er den Dienst freiwillig quittiert?
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im Dienst einer guten/(schlechten) Sache (stehen/arbeiten/. . .)/(es ist/geschieht/. . . im Dienst einer guten Sache) form
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Wenn man im Dienst einer guten Sache arbeitet, wie euer Manfred, dann braucht man nicht wer weiß wie viel zu verdienen, um mit seinem Beruf zufrieden zu sein. Das Gefühl, für etwas Wertvolles zu arbeiten, entschädigt für viele Nachteile.
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sich in den Dienst der Sache stellen form selten
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. . . Ob er da viel verdient oder wenig, ist dem Jungen egal. Er stellt sich in den Dienst der Sache. Es geht ihm darum, durch die Mitarbeit in diesem Verband dazu beizutragen, das Bewußtsein in der Bevölkerung für die Not in Afrika zu stärken.
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aus dem Dienst scheiden/(ausscheiden) form
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. . . Ich weiß gar nicht, wie das werden soll, wenn der Dr. Korff im nächsten Jahr aus dem Dienst scheidet. – Wann wird er denn pensioniert? . . .
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im Dienst einer Firma/. . . stehen form
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. . . Wenn ich im Dienst der Firma Engelhart stehe, dann arbeite ich für die Firma Engelhart – und nicht dafür, daß du ein gutes Geschäft machst. Das muß dir doch einleuchten.
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in js. Dienst stehen form
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Das Detektivbüro, das euer Georg da aufgebaut hat, ist ja inzwischen ein riesiges Unternehmen. Wieviel Leute stehen jetzt eigentlich in seinem Dienst? – Zur Zeit beschäftigt er 34 Mann.
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im Dienst von etw. stehen form
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Der Rolf macht aktiv bei Greenpeace mit, sagst du? – Er steht schon seit fast zehn Jahren im Dienst der Friedensbewegung. Bevor er bei Greenpeace anfing, hat er in Schweden in einem Friedensinstitut gearbeitet.
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im diplomatischen Dienst stehen form
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Euer Peter, hab’ ich gehört, steht im diplomatischen Dienst? – Ja, er ist Konsul in Nigeria.
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etw. außer Dienst stellen form selten
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Den alten VW würde ich an deiner Stelle außer Dienst stellen. Der kostet mehr an Reparaturen, als er einbringt.
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etw. in Dienst stellen form selten
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Selbst wenn wir noch drei Lastwagen in Dienst stellen, können wir nicht alle Aufträge annehmen; da müßten wir wenigstens sieben oder acht anschaffen.
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sich in den Dienst von etw. stellen form
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. . . Wer sich heutzutage in den Dienst der Kirche, der Seelsorge, der religiösen Unterweisung stellt, erklärte er, kann vielleicht nicht auf das Verständnis der breiten Masse rechnen. Wer sein Leben solchen Idealen weiht, dem geht es auch nicht um die Zustimmung der Masse, sondern . . .
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sich in den Dienst einer guten Sache stellen/. . . form selten Laß den Jungen doch zum Roten Kreuz gehen, wenn er will. Da stellt er sich in den Dienst einer guten Sache! Es gibt so wenige Berufe heute, die dem Menschen wirklich nützen und helfen.
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in js. Dienst treten form
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. . . Nein, in den Dienst einer Firma, die derart gefährliche Chemikalien herstellt, würde ich nie treten! – Und wenn du keine andere Arbeit finden würdest?
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Dienst tun (bei/als) form selten
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. . . Ob die Elfriede im Krankenhaus oder in einem Pflegeheim Dienst tut, finde ich nebensächlich, Paul. Entscheidend ist, daß sie für kranke Menschen arbeitet.
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noch seinen Dienst tun – etw. tut (noch/. . .) seinen Dienst
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den Dienst an der Waffe tun/leisten form
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. . . Will euer Sohn eigentlich zum Bund gehen oder wird er verweigern? – Er hat sich entschlossen, den Dienst an der Waffe zu tun.
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den Dienst an der Waffe verweigern form – ≠ den Dienst an der Waffe tun/leisten
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jm. seine Dienste anbieten oft iron
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Ich höre, du suchst einen Mitarbeiter bei deinem Wörterbuchprojekt. Kann ich dir meine Dienste anbieten? Ich bin zurzeit ohne feste Stelle und mich würde eine solche Arbeit sehr interessieren.
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jm. gute Dienste leisten
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Der Wagen hat mir gute Dienste geleistet, sehr gute Dienste! Wie lange habe ich ihn gefahren? Bestimmt sechs Jahre. Ich hab’ die ganze Zeit kaum Reparaturen gehabt, und was habe ich den strapaziert . . .
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Der Mann hat uns so gute Dienste geleistet, den können wir doch nicht entlassen! seltener
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(jm.) gute Dienste tun
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Warum willst du den Staubsauger wegwerfen? Der tut doch noch gute Dienste!
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(noch/. . .) seine Dienste tun – etw. tut (noch/. . .) seinen
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Dienst
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