Deutsche Idiomatik
Buch
ein offenes/(aufgeschlagenes) Buch sein für jn./in dem jeder lesen kann/. . . geh selten\
Er ist eine ganz und gar unkomplizierte und offene Natur – ein aufgeschlagenes Buch, in dem ein jeder lesen kann.
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reden wie ein Buch ugs
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Deine Frau redet ja wie ein Buch heute. Ich habe sie nie so erlebt. Sie hört gar nicht mehr auf. – Sie ist halt ein wenig angeheitert.
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Gegen diesen Anwalt ist schwer anzukommen. Der redet wie ein Buch. Elegant, gewieft, permanent . . .
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das Buch der Bücher geh selten
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Viele unserer bildhaften Ausdrücke stammen aus dem Buch der Bücher. – Aus der Bibel? Das hätte ich nicht gedacht!
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über etw. Buch führen form
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In den ersten Monaten unserer Ehe führten wir über alle Ausgaben genau Buch. Alles wurde fein säuberlich aufgeschrieben und festgehalten.
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im Buch der Geschichte blättern geh selten
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»Es belehrt nicht nur«, erklärte er, »es erhebt auch, im Buch der Geschichte zu blättern! Die Freuden und Leiden der Menschen vergangener Zeiten und anderer Länder an seinem geistigen Auge vorbeiziehen zu lassen führt aus der Enge des Ichs und der Epoche heraus.«
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sich ins Buch der Geschichte eintragen (mit . . .) path veraltend selten
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Mit diesem Abkommen hat sich der Kanzler ins Buch der Geschichte eingetragen. Davon wird man in 100 Jahren noch reden. – Wenn du das sagst . . .
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(selten/oft/. . .) ein Buch zur/in die Hand nehmen
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Willst du nicht endlich einmal wieder ein Buch zur Hand nehmen und etwas tun? Jetzt hast du 14 Tage gefaulenzt, das genügt doch eigentlich.
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im Buch des Lebens lesen geh veraltend selten
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Ich würde dir raten, weniger psychologische Abhandlungen zu studieren und stattdessen mehr im Buch des Lebens zu lesen. Das ist eine zuverlässige Erfahrungsquelle.
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in js. Gesicht/Augen/(. . .) wie in einem offenen Buch lesen
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geh
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Die Olga etwas verheimlichen? Unmöglich! In deren Gesicht liest man doch wie in einem offenen Buch.
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Buch machen Pferderennen
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. . . Hast du schon Buch gemacht? – Nein! Ich wette grundsätzlich zum letztmöglichen Zeitpunkt. Je länger man wartet, um so mehr weiß man.
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im Buch der Natur lesen geh veraltend selten
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Statt dauernd über seinen Kompendien zu hocken, sollte er lieber im Buch der Natur lesen. Da würde er mehr lernen.
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(wie) ein Buch mit sieben Siegeln für jn. sein
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Dieser Mann ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln! Nie werde ich begreifen, was ihn bewegt, was nicht, nach welchen Kriterien er seine beruflichen Entscheidungen trifft, welche Maßstäbe er privat hat . . .
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Höhere Mathematik ist für ihn ein Buch mit sieben Siegeln, davon versteht er nicht die Bohne.
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bei jm. im schwarzen Buch stehen selten – bei jm. schlecht/ (schwarz) angeschrieben sein (1, 2)
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zu Buche schlagen form
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Sein Fleiß schlägt endlich zu Buche. Obwohl er nicht gerade klug ist, rechnet der Lehrer es ihm hoch an, daß er immer sorgfältig mitgearbeitet hat.
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mit . . . Euro/. . . zu Buche stehen kaufm
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. . . Und dann, Herr Bolz, steht hier noch Ihre Dreschmaschine mit rund 12.000,– Euro zu Buche. – Ach, Gott, die ist auch noch nicht ganz bezahlt, Sie haben recht . . .
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ein ... sein, wie er im Buche steht ugs
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Karl ist ein Kaufmann, wie er im Buche steht. Er kennt seine Materie, weiß mit Leuten umzugehen, sieht die Dinge in ihrem Zusammenhang – ein blendender Kaufmann, sage ich dir.
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jm. die Bücher führen form
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Seine Frau führt (ihm) die Bücher? Ist die denn ausgebildet in Buchführung? – Sie hat so einen Schnellkurs gemacht. Er will nicht, daß eine fremde Person Einblick in seine Finanzen erhält.
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sich hinter seine/die Bücher klemmen ugs
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Wenn du dich jetzt nicht endlich hinter die Bücher klemmst, Susanne, wirst du wohl sitzen bleiben! – Ich arbeite doch schon den ganzen Tag, Vater. Mehr kann ich wirklich nicht tun.
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(jm.) die Bücher prüfen form
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Vom Finanzamt, sagen Sie, sind zwei Leute da und wollen die Bücher prüfen? Sagen Sie doch bitte dem Chef Bescheid . . .
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über den/seinen Büchern hocken/sitzen
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Schlecht vorbereitet? Vor dem Examen saß er nächtelang über seinen Büchern. – Und vorher hat er monatelang nichts getan.
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sich in seinen/hinter seinen Büchern vergraben
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Den Wittmann sieht man nie! Es scheint, er vergräbt sich hinter seinen Büchern und interessiert sich für nichts anderes. – Er hat in 14 Tagen sein Schlußexamen. – Er war immer so!
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