Deutsche Idiomatik
Bild
ein lebendes Bild Theater u. ä. form\
. . . Diese Kreuzigungsszene – das war schon beeindruckend. Eine Personengruppe von 35, 40 Leuten, die die ganze Bühne ausfüllt, das Kreuz im Hintergrund, an dem Christus wie ein Verbrecher hängt . . .
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ein lebendes Bild, das man so schnell nicht wieder vergißt!
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schwaches Bild! ugs
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Nee, weißt du, was du da geleistet hast, das war nicht viel. Nee! Schwaches Bild! – Schwaches Bild? Stell’ du dich mal dahin und mach’ es besser, eh’ du so darumkritisierst!
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es bietet sich jm. ein seltsames/überraschendes Bild (wenn/ als . . .) form oft imp
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Als wir in die Halle traten, bot sich uns ein seltsames Bild: etwa 70, 80 Personen, in schwarz gekleidet, geradezu andächtig einer Lesung lauschend, die . . .
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(schon/. . .) im Bild(e) sein
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Ja, ja, ich weiß schon! Du brauchst mir nichts zu sagen. Ich bin schon im Bilde. Ich weiß genau Bescheid – Frau Müller hat mir alles haarklein erzählt.
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damit du im Bild(e) bist/Sie im Bild(e) sind/. . . ugs
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Damit du im Bild(e) bist, wird dir der Krone rasch erklären, was der Chef in der Sache denkt. Wenn du nicht Bescheid weißt, wird er die Dinge in der Verhandlung so steuern, daß wir alle nur Nachteile davon haben.
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über jn./etw. im Bild(e) sein
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Sind Sie im Bilde über die letzten politischen Ereignisse? – Ja. – Wenn Sie auf dem Laufenden sind, könnten Sie mir vielleicht sagen
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...
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schön wie ein Bild (sein) path selten
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Selten habe ich so eine Frau gesehen: schön wie ein Bild! Eine Schönheit, weißt du, vom Frauentyp der italienischen Rennaissance . . .
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ein Bild von einem Mädchen/einer Frau/. . . path – schön wie ein Bild (sein)
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ganz/genau das Bild seines Vaters/seiner Mutter/. . . sein
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form selten – jm. (wie) aus dem Gesicht geschnitten sein
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ein schiefes Bild von jm./etw. haben
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Wenn ich dich so von Gerd reden höre, werde ich den Eindruck nicht los, daß du von dem Jungen ein schiefes Bild hast. Er ist viel ehrlicher und gewissenhafter, als du glaubst, und auch viel fleißiger.
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Du hast ein schiefes Bild von der ganzen Sache, Grete. Deine Vorstellungen und dein Urteil gründen sich auf einseitige Informationen und auf falsche Vorannahmen!
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das Bild bestimmen
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Die Messe war in jeder Beziehung sehenswert. Tagsüber ging man den Geschäften nach, abends bestimmte Eleganz das Bild: ein Fest jagte das andere . . .
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ein hübsches/abscheuliches/seltsames/. . . Bild bieten form Die beiden bieten schon ein seltsames Bild: der Paul mit seinen 1,87, die Ursel mit ihren 1,55 oder so etwas . . . Das sieht schon komisch aus.
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ein schwaches Bild bieten/(abgeben) ugs
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Die Münchener bieten in der letzten Zeit ein ziemlich schwaches Bild. Wenn die so weitermachen, dann werden sie nicht nur kein Meister, dann rutschen sie in die Mitte der Tabelle ab.
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im Bild(e) bleiben oft: um . . . zu . . . form
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. . . Gut, der Reuter ist ein Blutsauger, sagst du. Aber hat er dir, um im Bilde zu bleiben, schon einmal das Blut aus den Adern gesogen? Dir persönlich?
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ein Bild des Elends/Grauens bieten path
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Das früher so blühende Dorf bot jetzt ein Bild des Elends: die Kinder mit verhungerten Gesichtern, die Älteren bis auf die Knochen abgemagert, die Häuser ohne Scheiben an den Fenstern, ohne Dächer, die Felder unbebaut . . . – Armut und Not, wo man nur hinschaute.
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von etw. ein Bild entwerfen form
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Von uns hier kennt niemand Syrien. Es fällt uns daher schwer, zu dem Projekt so Knall auf Fall Stellung zu nehmen. Könnten Sie von den Verhältnissen dort vielleicht kurz ein Bild entwerfen, Herr Kraus? Einen kurzen Überblick . . .
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jn./etw. im Bild festhalten form
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. . . Das Fernsehen hat die ganze Szene im Bild festgehalten. Wir werden also irgendwann das Vergnügen haben, die Auseinandersetzung auf dem Bildschirm präsentiert zu kriegen.
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ein Bild für die Götter sein – ein Anblick für die Götter sein
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ein Bild des Jammers bieten path
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Die ganze Familie bot ein Bild des Jammers: der Vater todkrank, die Mutter abgehärmt und verzweifelt, die fünf jungen Kinder fast stumpfsinnig vor Entbehrung und Leid . . .
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sich ein/kein Bild machen von etw./wie etw. ist/. . ./(von jm.)
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– sich eine/keine Vorstellung machen von etw./wie etw. ist/. . ./(von jm.)
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sich ein schiefes Bild von jm./etw. machen – (eher:) ein schiefes Bild von jm./etw. haben
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jn. (über etw.) ins Bild setzen form
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Bevor du nach Hause gehst, mußt du deinen Kollegen noch über unsere Entscheidung von gestern ins Bild setzen. Er war nicht da, muß aber Bescheid wissen, wegen morgen früh . . .
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..., um mit einem/(im) Bild zu sprechen ... form
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. . . Ich werde den Eindruck nicht los, Ursel, der Paul betrachtet unsere Firma – um mit einem Bild zu sprechen – wie eine Milchkuh: ein bißchen Nahrung genügt, dann kann man melken.
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in Bild und Text (berichten/. . .) form
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(Aus einer Zeitungsnotiz:) Wir beziehen uns nochmal auf die Reise des Papstes nach Brasilien – die Presse hat dazu in Bild und Text berichtet. Wie bereits gesagt, . . .
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ein düsteres Bild (von etw.) zeichnen
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(Aus einer Pressemeldung:) Die wirtschaftliche Lage in Rußland verschlechtert sich von Monat zu Monat. Selbst die Fachleute, die bis vor kurzem an eine baldige Wende zum Besseren glaubten, zeichnen inzwischen ein düsteres Bild. . . .
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