Deutsche Idiomatik
Auge
ein blaues Auge (haben)\
Du hast ein blaues Auge. Habt ihr euch wieder geschlagen? – Wir haben geboxt, aber richtig! – Man sieht’s!
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mit bloßem Auge sehen/erkennen/. . . (können)
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Kannst du mit bloßem Auge sehen, wieviel Uhr es auf der Bahnhofsuhr ist? – Nein, ohne Brille sehe ich sogar die Uhr kaum.
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Mit bloßem Auge kann man die Bakterien nicht sehen, Kinder; dazu braucht man ein sogenanntes Mikroskop.
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mit einem lachenden und einem weinenden Auge reagieren/ etw. aufnehmen/etw. beobachten/. . .
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Wie hat Harry das Angebot, die Zweigstelle in Regensburg zu übernehmen, aufgenommen? – Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Auf der einen Seite ist die Stellung als Zweigstellenleiter natürlich ungleich besser als sein jetziger Posten; auf der anderen Seite müßten wir aber dann aus München wegziehen, und der Entschluß hierzu fällt uns sehr schwer.
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etwas fürs Auge sein
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Na ja, satt wird man davon ja nicht. Aber es ist etwas fürs Auge. – Ja, es ist wirklich appetitlich hergerichtet . . .
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ganz Auge sein path od. iron selten
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Jetzt paß auf – aber guck genau hin! – Ich bin ganz Auge.
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Eine berauschende Frau! Als sie auftrat, war auch der letzte im Publikum ganz Auge! seltener
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jn./etw. (immer/. . .) im Auge haben
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Die Kleine mußt du beständig im Auge haben, sonst läuft sie auf die Straße und es gibt einen Unfall.
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Seien Sie unbesorgt, ich habe das Karrussel immer im Auge. Da passiert nichts, was ich nicht sofort bemerke.
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Wenn du den Kerngedanken der Sache nicht immer im Auge hast, verlierst du dich in Einzelfragen.
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jn. scharf im Auge haben – ein wachsames/(scharfes) Auge
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auf jn./(etw.) haben
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ein Auge auf jn./etw. haben oft: wenn . . ., könnten Sie . . .
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u. ä.
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Könnten Sie so gut sein und einen Moment ein Auge auf die Kleine haben? Ich muß eben rasch einen Schlüssel holen . . . – Seien Sie unbesorgt, ich paß auf, es passiert dem Mädchen schon nichts.
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. . . Weißt du denn schon, was für ein Modell du willst? – Ja, ich
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habe da ein ganz bestimmtes Kleid im Auge, das ich vor etwa drei Wochen dort im Schaufenster gesehen habe. Wenn sie das noch haben, das würde mich reizen.
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Der Heinz hat immer nur seinen (eigenen) Vorteil im Auge. Ob die anderen dabei geschädigt werden oder nicht, ist ihm völlig gleichgültig.
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ein/kein Auge für etw./(jn.) haben
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Es ist schade, daß er so gar kein Auge hat für die Schönheiten der Natur.
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ein sicheres Auge für etw. haben
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Der Albert schleift mit einer Präzision! Es ist eine wahre Freude, ihm bei der Arbeit zuzuschauen. – Ja, er hat ein sicheres Auge für die feinsten Unterschiede.
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ein wachsames/(scharfes) Auge auf jn./(etw.) haben
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Ich würde Ihnen raten, Herr Kollege, bei den Klassenarbeiten auf den Schüler in der vorletzten Bank links ein wachsames Auge zu haben. Er läßt keine Gelegenheit aus abzuschreiben.
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jm./sich Auge in Auge/Aug’ in Aug’ gegenüberstehen path – jm./sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen
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Auge um Auge, Zahn um Zahn geh path Aug’/(Auge) um Auge, Zahn um Zahn
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jn./etw. im Auge behalten
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Birgitt, behalt’ mir den Jungen im Auge! Daß er mir nicht auf die Straße läuft! – Keine Sorge, Tante Gertrud, ich werde gut aufpassen.
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Im Augenblick kann ich mich zwar um die Angelegenheit nicht kümmern, aber ich werde Ihr Anliegen im Auge behalten. Sie werden in drei, vier Wochen von mir hören.
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Du mußt den Kerngedanken der Sache im Auge behalten. Dann verlierst du dich auch nicht in Einzelheiten.
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das Auge beleidigen path – iron
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Ein grüner Hut zu dem hellblauen Kostüm? Das beleidigt das Auge!
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mit einem blauen Auge davonkommen
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Uff! Da hatten wir aber Glück! Da sind wir nochmal mit einem blauen Auge davongekommen! Das hätte schlimm ausgehen können!
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jm. etw. aufs Auge drücken ugs Neol
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Es war den reichen Nationen einmal wieder gelungen, den Entwicklungsländern Importbegrenzungen aus Fernost aufs Auge zu drücken.
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Zwangsweise will man den Genossen eine Zeitung aufs Auge drükken?
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(jm.) ins Auge fallen – (eher:) jm. in die Augen springen/ (fallen)
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etw. ins Auge fassen
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Für den Sommer haben wir eine Griechenlandreise ins Auge gefaßt. Es ist zwar noch nicht sicher, weil mein Urlaubstermin noch nicht genau feststeht. Aber wir planen die Reise schon einmal vor.
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Und was habt ihr für den Jungen nach der Schule ins Auge gefaßt?
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– Er soll mit einer Lehre als Mechaniker beginnen.
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jn. scharf ins Auge fassen selten
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»Hör mal, Utz« – der Lehrer faßte ihn scharf ins Auge, – »hast du dem Willi den Füller gestohlen?« – Der Junge fühlte sich durch den strengen Blick des Lehrers ganz verunsichert . . .
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etw. könnte ins Auge gehen/hätte ins Auge gehen können/ wäre fast/beinahe ins Auge gegangen
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Da hast du nochmal Glück gehabt. Das nächste Mal stoppst du bei gelb. Das hätte ins Auge gehen können. Denk dir, das Mädchen wäre nicht so flink zurückgesprungen, du hättest sie totfahren können.
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Einfach behaupten, daß du in der fraglichen Zeit im Ausland warst, das würde ich nicht tun. Das könnte ins Auge gehen. Es genügt, daß dich irgendein Zeuge zufällig in München gesehen hat, und schon ist deine Glaubwürdigkeit bei Gericht für immer dahin.
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mit einem Auge ins Gerstenfeld, mit dem andern in den Kleeacker gucken/(schauen) sal veraltend selten – (stärker als:) um die Ecke gucken/(sehen) können
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jm. zu tief ins Auge gesehen/(geblickt) haben mst iron
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Berta? – Ja? – Du hast wohl dem Franz zu tief ins Auge gesehen, was? – Warum? – Ich meine . . . Du siehst so verliebt aus, wenn er in deiner Nähe ist . . .
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das Auge des Gesetzes (wacht/. . .) mst iron path
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Das Auge des Gesetzes wacht einmal wieder über unsere Sicherheit. – Indem an jeder dritten Ecke ein Polizist mit offenen Augen schläft, meinst du? – Nein! Indem der Staat alle möglichen Daten seiner Bürger mithilfe von Computern speichert.
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ein Auge auf jn./etw. geworfen haben
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Ich habe schon lange das Gefühl, daß er auf die neue Sekretärin ein Auge geworfen hat. Sieh nur, wie er sie hofiert!
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Sie hat ein Auge auf den Ring geworfen, scheint mir. – Mir auch. Ehe sie ihn nicht hat, wird sie keine Ruhe geben.
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sein Auge über etw. gleiten lassen – (eher:) den/seinen Blick
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über etw. gleiten lassen
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jm. nicht/nicht mehr/. . . (klar) ins Auge gucken (sehen/blikken) können – (eher:) jm./anderen/. . . nicht/nicht mehr/. . . (klar) in die Augen gucken/(sehen/blicken) können
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das Auge ißt mit
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(Ein Chefkoch zu seinem Küchengehilfen:) Richten Sie den Vorspeisenteller doch etwas netter her! Wie wär’s, wenn Sie den Teller noch etwas mit Salatblättern und sternförmig geschnittenen Tomatenscheiben garnieren? Sie wissen doch: das Auge ißt mit.
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kein Auge von jm. lassen
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Schau mal, wie er sie anstiert! Seit einer halben Stunde läßt er kein Auge von ihr.
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jn. nicht aus dem Auge lassen (können) – (eher:) jn. nicht aus den Augen lassen (können)
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ganz Auge und (ganz) Ohr sein
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Nicht nur seine Reden faszinieren seine Zuhörer, sondern auch sein Auftreten, seine Gestik. Sie sind ganz Auge und ganz Ohr, wenn er loslegt.
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soweit das Auge reicht/(geht)
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Du glaubst gar nicht, wie herrlich diese Fahrt in den portugiesischen Frühling ist: Mimosenund Mandelblüten, soweit das Auge reicht!
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etw. vor seinem inneren Auge Revue passieren lassen – etw. vor/(an) seinem inneren/(geistigen) Auge vorbeiziehen lassen
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ein Auge riskieren
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Erich! Guck’ mal, die Frau da drüben! Phantastisch! – Beruhig’dich, Kurt! Im übrigen: nimmt dir die Helga nicht übel, wenn du in ihrer Gegenwart so ein Auge riskierst? – (Helga:) Daran bin ich gewöhnt.
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jm. scharf ins Auge schauen/sehen/blicken – jn. scharf ins
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Auge fassen
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auf/mit einem Auge schielen
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. . . Kann man das denn nicht heilen, wenn jemand auf einem Auge schielt? – Der Junge will einfach keine Brille tragen. Und zu einer Operation können sich die Eltern nicht entschließen.
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(noch) ein Auge voll Schlaf nehmen selten – (noch) eine
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Mütze voll Schlaf nehmen
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einer Gefahr/. . . ins Auge sehen (schauen/blicken)
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Es hilft nichts, die Augen vor den Gefahren und unangenehmen Seiten des Lebens zu verschließen. Im Gegenteil: wenn man ihnen mutig ins Auge sieht, sind sie oft nur noch halb so schlimm.
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(jm.) förmlich/. . . ins Auge springen – jm. in die Augen
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springen/(fallen)
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vor meinem/deinem/. . . inneren Auge steht etw. form
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. . . Als man mich dann nach meiner Kindheit fragte, stand vor meinem inneren Auge plötzlich das Bild meiner Mutter: wie sie Stunde um Stunde an unserem Bettrand saß, wenn wir krank waren, uns vorlas . . .
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da/dabei/bei etw./wenn/. . . bleibt kein Auge trocken scherzh Sein Humor ist unwiderstehlich. Wenn er anfängt, seine Schau abzuziehen, bleibt kein Auge trocken. Die Leute weinen vor Lachen.
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mit sehendem Auge in sein Unglück/Verderben/(. . .) rennen/
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(laufen) path selten
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Es ist selbstverständlich, daß man Fehler macht. Auch schädigt man sich im Leben nicht selten selbst, weil man Dinge nicht durchschaut. Aber daß jemand mit sehendem Auge in sein Unglück rennt, wie die Lisbeth jetzt, das ist wirklich nicht alltäglich.
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jn./etw. aus dem Auge verlieren – (eher:) jn./etw. (ganz/. . .) aus den Augen verlieren
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etw. vor/(an) seinem inneren/(geistigen) Auge vorbeiziehen lassen
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Er ließ alles nochmal an seinem inneren Auge vorbeiziehen: den Lauf, die Anspannung auf der Zielgeraden, den Applaus, die Verleihung der Medaille – er vergegenwärtigte sich das alles noch einmal ganz genau.
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kein Auge von jm. wenden – kein Auge von jm. lassen
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mit dem linken Auge in die rechte Westentasche gucken/ (sehen) können sal – um die Ecke gucken/(sehen) können
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ein Auge zudrücken (bei jm./etw.)
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Um das Dienstmädchen bei Laune zu halten, mußt du hin und wieder ein Auge zudrücken und nicht schimpfen, wenn sie etwas falsch macht oder zu lange mit ihrem Freund spazieren geht.
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Bei dieser Arbeit muß man schon mal ein Auge zudrücken; sie ist wirklich schwer und unangenehm. Da kann man von den Leuten nicht permanent den vollen Einsatz verlangen.
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kein Auge zumachen/zutun
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. . . Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Die ganze Nacht habe ich kein Auge zugemacht.
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vor aller Augen
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Mitten im Kaufhaus, so vor aller Augen, den Ring einfach einstekken und davonrennen – das ist doch ein starkes Stück!
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in js. Augen
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In meinen Augen ist er ein Schurke. Du magst anderer Meinung sein, für mich gibt es da gar keinen Zweifel.
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unter meinen/deinen/. . . Augen (spielt sich etw. ab/. . .) path selten
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Stell’ dir vor, unter meinen Augen reißt der Junge ein, zwei Kilo Äpfel von den Bäumen. Direkt vor meiner Nase!
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unter vier Augen (jm. etw. anvertrauen/. . .)
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Unter vier Augen vertraute er mir an, daß er im Examen durchgefallen war. Es wußte sonst niemand und es sollte auch keiner wissen.
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wo hast du/hat er/. . . (denn) deine/seine/. . . Augen?!
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Sie hat den Minister nicht bemerkt, als wir hineingingen? Wo hat sie denn ihre Augen?! Er stand doch direkt am Eingang und unterhielt sich mit dem Bürgermeister, keine drei Schritte von ihr entfernt.
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doch hinten keine Augen haben
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Mensch, Erna, paß doch auf, du kippst die ganzen Flaschen um! – Wenn du sie hinter mir auf den Boden stellst, seh’ ich sie natürlich nicht. Ich hab’ doch hinten keine Augen.
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schon/. . . ganz kleine Augen haben
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(Zu einem Kind:) Nein, du bist nicht müde, Christl! Überhaupt nicht! Deshalb hast du auch so kleine Augen! – Ich hab’ keine kleine Augen! Ich kann meine Augen wunderbar offen halten. . . .
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nur Augen für jn./etw. haben
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Wenn der Richard eine Stadtbesichtigung macht, hat er nur Augen für die Architektur/die Menschen/. . . Die Stadtanlage als ganze, den Verkehr, die Geschäfte . . . – das nimmt er alles gar nicht zur Notiz.
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ganz rote Augen haben Weinen/zu viel Lesen/. . .
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Was ist denn mit der Uschi los? Die hat ja ganz rote Augen. – Ihre Mutter liegt mit Krebs im Krankenhaus.
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scharfe Augen haben
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Was, du hast den Trick gemerkt? Hast du scharfe Augen! Ich habe die Karten schon 1.000 Mal so hin und her gesteckt; bei der Schnelligkeit hat bis heute kein Mensch gemerkt, wie ich das mache.
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schwere Augen haben – die Augen (schon/bereits) nicht mehr/kaum noch aufkriegen/aufhalten können
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schräg stehende Augen haben selten
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. . . Der Junge hat schräg stehende Augen, sagst du?! Das heißt also: er schielt? – Ja, hm . . .
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jn. (immer/. . .) unter den Augen haben – jn./etw. (immer/. . .) im Auge haben (1)
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ganz verquollene Augen haben
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Die Helga hat ja ganz verquollene Augen! Was ist denn los? – Ihr Vater hat einen Autounfall gehabt und liegt im Krankenhaus. Die Arme weint den ganzen Tag . . .
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(noch) ganz verschlafene Augen haben
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Du hast ja noch ganz verschlafene Augen! Bist du wieder so spät ins Bett gegangen? – Ganz im Gegenteil: ich habe zu lange geschlafen. Deshalb werde ich heute überhaupt nicht mehr wach.
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ganz verweinte Augen haben
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Was ist denn mit dem Hansgert? Der hat ja ganz verweinte Augen! – Seine Tochter ist gestern bei einem Unfall ums Leben gekommen.
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etw. (noch/nicht mehr/. . .) vor Augen haben
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. . . Ich weiß nicht, ob du das Bild noch vor Augen hast, ich meine die drei Figuren unten links . . . – Ja, ich erinnere mich noch genau, ich sehe diese Dreiergruppe noch ganz deutlich vor mir . . .
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Ach, weißt du, wenn man den Tod vor Augen hat, dann ist einem dieses Streiten um Nichtigkeiten ganz unverständlich . . .
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jm. brechen die Augen
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. . . Und wenn es Tage dauert, bis der Tod sie erlöst – ich bleibe hier. Ich will nicht, daß sie allein ist, wenn ihr die Augen brechen.
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jm. dreht sich alles vor den Augen
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Nein, mit dieser Achterbahn fahre ich nicht mehr. Wenn man herauskommt, dreht sich einem alles vor den Augen. Man kann kaum laufen, so schwindelig ist man.
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geh’ mir/geht uns/. . . (bloß/nur/ja) aus den Augen!
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Geh mir bloß aus den Augen, du Lügner! Wenn du dich hier noch ein Mal sehen läßt, schmeiß ich dich achtkantig raus.
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jm. wird grün und gelb/(blau) vor den Augen
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Nie mehr eine solche Bootsfahrt! Mir war so übel, daß mir grün und gelb vor den Augen wurde.
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jm. schaut/sieht der Haß/(. . .) aus den Augen
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Der Doris schaut richtig der Haß aus den Augen. Was muß die unter dem Rolf zu leiden haben, daß sie ihn derart haßt!
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(es scheint/. . .) j. hat hinten Augen
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Wie konnte er denn sehen, daß ich dir Äugschen knippste? Er stand doch mit dem Rücken zu uns. Es scheint, er hat hinten Augen was?! – Hast du nicht gemerkt, daß vorn links im Raum ein Spiegel hängt?
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komm/kommt/. . . mir/uns/. . . (bloß/nur/ja) nicht mehr vor/ unter die Augen! path – geh’ mir/geht uns/. . . (bloß/nur/ja) aus den Augen!
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das Glück/(. . .) leuchtet jm. aus den Augen
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Daß der Rainer bis über beide Ohren verliebt ist, könnte er auch dann nicht leugnen, wenn er es wollte. Man braucht ihn nur anzugucken – das Glück leuchtet ihm doch aus den Augen.
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schaff’ mir/schaffe unserem Vater/. . . jn./etw. aus den Augen!/(jm. jn./etw. . . . schaffen) path selten
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Wenn du mir den Kerl nicht sofort aus den Augen schaffst, blitzte er seine Tochter an, dann knallt’s! – Dieser Kerl ist mein Freund, Vater! – Ich will den hier nicht mehr sehen! Hast du das immer noch nicht kapiert?
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. . . Tut eurer Mutter doch endlich mal den Gefallen, Kinder, und schafft ihr dieses abscheuliche Bild aus den Augen! Dieses Ding verschandelt doch das ganze Wohnzimmer.
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jm. wird (ganz) schwarz vor den Augen
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Was ist mit dir? – Ich weiß nicht. Mir wird ganz schwarz vor den Augen. – Du wirst mir doch nicht hier mitten auf der Straße in Ohnmacht fallen. Komm’, häng’ dich bei mir ein!
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jm. schwebt (so) vor Augen, daß . . ./(etw. schwebt jm. vor Augen)
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Weißt du noch, wieviel wir für die neue Schreibmaschine bezahlt haben? – Mir schwebt so vor Augen, daß wir die alte in Zahlung gegeben und dann noch 900,– Euro gezahlt haben. Aber genau weiß ich es auch nicht mehr.
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es schwimmt jm. vor den Augen
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Axel, läßt du mich bei dir einhaken? Ich kippe gleich um, wenn es so weitergeht. Mir schwimmt es vor den Augen, das ist fürchterlich. So elendig habe ich mich seit langem nicht mehr gefühlt. Mir scheint, ich falle jeden Augenblick in Ohnmacht.
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vgl. – jm. dreht sich alles vor den Augen.
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jm. wird (ganz) schwindlig vor den Augen
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Da wird einem ja ganz schwindlig vor den Augen, bei dem Blick in diese Tiefe!
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jm. tanzt alles vor den Augen – jm. dreht sich alles vor den
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Augen.
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jm. verschwimmt alles vor den Augen
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vgl. – jm. dreht sich alles vor den Augen
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vgl. – es schwimmt jm. vor den Augen
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(es scheint/. . .) j. hat vorn und hinten Augen
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Unser Meister sieht alles. Da kann der eine Lehrling in der einen Ecke und der andere in der anderen etwas falsch machen oder einen Unsinn aufstellen, der kriegt alles mit. Es scheint, der hat vorn und hinten Augen.
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die Augen essen mit – (eher:) das Auge ißt mit
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mit anderen Augen sehen/beurteilen/. . .
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. . . Heute sieht er die Sache mit anderen Augen. Damals hatte für ihn Gisela die ganze Schuld für das Scheitern ihrer Ehe; heute erkennt er an, daß ein gehöriges Maß an Fehlern und Unzulänglichkeiten auf sein Konto ging.
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mit bloßen Augen sehen/erkennen/. . . (können) – mit bloßem Auge sehen/erkennen/. . . (können)
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mit seinen eigenen Augen sehen/beobachten/. . . oft Perf Was, der Karl hat die Stirn zu leugnen, daß er das Geld hier weggenommen hat? Ich hab es mit meinen eigenen Augen gesehen! Natürlich kannst du ihm das sagen. Der wird doch nicht behaupten, ich wäre blind.
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mit nassen Augen Abschied nehmen/. . . path
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Ihre Trennung fiel ihnen schwerer, als sie zugeben wollten. – Wie kommst du dadrauf? – Wenn man so mit nassen Augen Abschied nimmt . . . – Ach ja, hatten Sie Tränen in den Augen? Das habe ich gar nicht gemerkt.
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mit verbundenen Augen herumlaufen/. . .
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. . . Mit verbundenen Augen kann man die anderen natürlich nur dann finden, wenn sie an ihrem Versteck/Platz bleiben müssen. Bei diesem Spiel darf also keiner pfuschen.
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jm. etw. an den Augen ablesen/(absehen) (können)
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. . . Meine Mutter las uns unsere Gefühle und Wünsche an den Augen ab. Ich habe nie einen Menschen gesehen, der nur am Gesichtsausdruck so sicher erkannte, was andere dachten und wollten, wie meine Mutter.
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jn./etw. mit anderen Augen ansehen/(sehen)
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. . . Damals habe ich überhaupt nicht verstanden, wie sich ein 55-jähriger Mann nach 30 Jahren Ehe scheiden lassen kann. Heute sehe ich das alles/meinen Vater mit andern Augen. Heute akzeptiere ich . . .
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jn. mit großen Augen ansehen/(angucken/anblicken) – jn. groß angucken/(anblicken)
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jn. mit scheelen Augen ansehen/(anschauen/anblicken)
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Die Doris schaut mich mal wieder mit scheelen Augen an. Die kann einfach nicht sehen, daß andere etwas bekommen und sie nicht.
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seine Augen (sehr/fürchterlich/. . .) anstrengen
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Ich kann meine Augen nicht lange so anstrengen; sie fangen sonst an zu tränen.
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Augen auf!
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. . . Augen auf, Jungs, jetzt kommt der Salto mortale von Udo! Wenn ihr jetzt nicht aufpaßt, verpaßt ihr den gewagtesten Sprung des Jahres!
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jm. gehen die Augen auf
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Erst als er merkte, wie sehr er sich selbst geschädigt hatte, gingen ihm die Augen auf. Der Vater hatte ihn zwar immer gewarnt, aber er hatte nie richtig verstanden, warum.
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dem/ihm/dem Peter/. . . werden die Augen noch aufgehen
\
du wirst dich/er/der Peter wird sich/. . . (noch) umgucken
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die Augen (schon/bereits) nicht mehr/kaum noch aufkriegen/aufhalten können
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Kurt, wir müssen gehen. Sabine kriegt die Augen kaum noch auf. Noch eine halbe Stunde, und sie schläft hier vor versammelter Mannschaft ein.
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die Augen aufmachen/(auftun)
\
Das Auto habe ich gar nicht gesehen . . . – Du mußt die Augen aufmachen, wenn du über die Straße gehst!
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die Augen (weit) aufreißen
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. . . Plötzlich schien ihm, der Tiger bräche aus. Er riß die Augen vor Entsetzen weit auf . . .
\
die Augen (weit) aufsperren
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Als Onkel Eberhard anfing, von der Löwenjagd in Afrika zu erzählen, sperrten die Kinder die Augen auf. Was, Löwen hast du gejagt? War das nicht gefährlich? Wieviele habt ihr getötet . . . Wie gebannt saßen sie da und verfolgten mit offenem Mund jedes Wort, das der Onkel sprach.
\
am liebsten hätte j. jm. die Augen ausgekratzt/(auskratzen mögen) path
\
Bei ihrer gehässigen Bemerkung über Peter bekam ich vielleicht eine Wut auf diese Lästerzunge. Am liebsten hätte ich ihr die Augen ausgekratzt.
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sich (fast/beinahe) die Augen nach jm. ausgucken/(ausschauen) – (eher:) sich (fast/beinahe) die Augen aus dem Kopf gucken/(schauen/sehen) nach jm.
\
sich die Augen nach jm. (fast/beinahe) ausweinen path – sich die Augen (nach jm.) (fast/beinahe) aus dem Kopf weinen
\
(ganz) feuchte/(nasse) Augen bekommen
\
Als sie hörte, daß Karl auf dem Weg zum Krankenhaus mehrere Male gesagt hatte, man sollte seine Frau auf keinen Fall von dem Unfall benachrichtigen, bekam sie ganz feuchte Augen. Sie hatte ihm Unrecht getan, wenn sie ihn für gleichgültig ihr gegenüber hielt. Gerührt . . .
\
mit den Augen blinzeln
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. . . Natürlich hat er mit den Augen geblinzelt – das hab’ ich auch gesehen. Aber ich habe nicht verstanden, ob das wegen der starken Sonne war oder weil er der Klara Äugschen knipsen wollte. – Bist du naiv – starke Sonne! . . .
\
js. Augen schießen/(sprühen) Blitze path
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Die Alexandra war vielleicht wütend, sag’ ich dir. Ihre Augen schossen Blitze, da war alles dran!
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die Augen zu Boden schlagen
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»Gerda, nun rück’ mal raus mit der Sprache! Wie war das mit eurem nächtlichen Bummel durch die Pariser Nachtclubs?« Gerda schlug die Augen zu Boden, dann murmelte sie: »Ich hab’ dem Freddy versprochen, nichts zu erzählen . . .«
\
jm. etw. vor Augen führen
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Obwohl ihm sein Vater immer wieder vor Augen führte, wie wichtig heute ein qualifizierter Schulabschluß ist, war er nicht dazu zu bewegen, bis zum Abitur auf dem Gymnasium zu bleiben.
\
sich etw. vor Augen führen
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. . . »Vielleicht«, so meinte er, »sollten wir uns alle häufiger vor Augen führen, daß der ’Mensch’ nicht nur ’der Mensch der zehn Industriestaaten’ oder ’der Mitteleuropäer’ ist . . .«
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js. Augen sprühen Funken path – js. Augen schießen/sprühen Blitze
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js. Augen sind gebrochen geh
\
. . . Ihre Augen sind gebrochen. Wir kommen zu spät. Monate haben wir an ihrem Krankenbett verbracht, und gerade in der Stunde, in der sie stirbt, sind wir nicht bei ihr.
\
alle(r) Augen sind (erwartungsvoll) auf jn./etw. gerichtet
\
path
\
. . . »Nun, wenn die Dinge so stehen«, sagte der Chef plötzlich mit scharfer Stimme in den überfüllten Raum, »dann muß ich Ihnen eine
\
sehr unangenehme Mitteilung machen, meine Damen und Herren.« –
\
Alle Augen waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Was würde jetzt kommen? . . .
\
jm. zu tief in die Augen gesehen/(geblickt) haben oft iron – jm. zu tief ins Auge gesehen/(geblickt) haben
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seine Augen über etw. gleiten lassen – (eher:) den/seinen
\
Blick über etw. gleiten lassen
\
kaum noch/nicht/. . . aus den Augen gucken/(sehen/ schauen) können
\
Wo seid ihr denn heute nacht gewesen? Ihr könnt ja kaum aus den Augen gucken! Habt ihr überhaupt geschlafen? Oder habt ihr die ganze Nacht durchgefeiert?
\
jm./anderen/. . . nicht/nicht mehr/. . . (klar) in die Augen gukken/(sehen/blicken) können
\
Ich kann Leute nicht leiden, die anderen nicht klar in die Augen gucken (können). Für mich hat ein ehrlicher Mensch auch einen klaren Blick.
\
Seit einiger Zeit guckt sie ihrem Vater nicht mehr klar in die Augen. Was mag da vorgehen? Bis vor kurzer Zeit noch schwärmte sie für ihn und hatte vor ihm keinerlei Geheimnisse.
\
meiner/deiner/. . . schönen Augen halber iron – (eher:) um meiner/deiner/. . . schönen Augen willen
\
jm. etw. (eindringlich/. . .) vor Augen halten selten – jm. etw. vor Augen führen
\
sich etw. vor Augen halten
\
»Wenn du dir ein zutreffendes Urteil über die augenblickliche Wirtschaftslage bilden willst«, dozierte er, »dann mußt du dir u. a. vor Augen halten, daß alle größeren Länder in der Welt ökonomisch voneinander abhängig sind. Viele Leute machen sich immer noch nicht klar, daß heutzutage kein Land seine Probleme allein lösen kann.«
\
die Augen in die Hand nehmen selten
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Wenn man diese Worte entziffern will, muß man die Augen buchstäblich in die Hand nehmen. Sie tun einem fast weh, so genau muß man hingucken.
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die Augen mit der Hand gegen die Sonne/. . . schützen
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Er mußte die Augen mit der Hand gegen die Sonne schützen, so grell war das Licht.
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js. Augen hängen an jm./(etw.) path selten
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. . . Die ganze Zeit, die der gute Mann redete, hingen Giselas Augen an ihm. Ob die das gar nicht merkt, wenn sie jemanden so unverwandt ansieht? – Wenn man so schwärmt, merkt man nicht mehr viel.
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die Augen (fest) auf jn./etw. heften/richten – (eher:) den
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Blick (fest) auf jn./etw. heften/richten
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jn./etw. in den Augen anderer/der anderen/. . . herabsetzen Dauernd muß sie ihre Kollegen in den Augen anderer herabsetzten. Selbst vor dem Chef macht sie verächtliche Bemerkungen. Als ob sie einen Vorteil davon hätte, wenn ihre Kollegen in Mißkredit geraten!
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js. Augen liegen tief in den Höhlen path selten
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. . . Wie Gespenster sahen diese Leute aus: abgemagert bis auf die Knochen, die Augen tief in den Höhlen, der Bauch aufgedunsen . . . Daß es so etwas heute noch gibt . . .
\
Augen haben wie ein gestochenes Kalb sal
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Den Kerl willst du bei uns einstellen? Der hat Augen wie ein gestochenes Kalb! Kannst du dir vorstellen, daß so ein stumpfsinnig dreinschauender Mensch von irgendeinem Beruf etwas versteht?
\
Augen machen wie ein gestochenes Kalb sal
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Was hat denn dieser Idiot gesagt, als er erfuhr, daß man ihn wegen Inkompetenz entlassen hat? – Gar nichts! Er stand da und machte Augen wie ein gestochenes Kalb. Noch nie habe ich jemanden so blöd, so stumpfsinnig dreinschauen sehen.
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Als wir mit unserem neuen Mercedes auf dem Dorf ankamen, machte der Jüngste der Bauernfamilie Augen wie ein gestochenes Kalb. Er stierte den Wagen an, als käme er direkt vom Mond.
\
mit den Augen klappern ugs selten
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Mein Gott, die Gertrud klappert mit den Augen, das ist einfach nicht mehr schön! Kokett sollte ein junges Mädchen vielleicht sein, aber nicht so aufdringlich und gewollt.
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js. Augen funkeln/leuchten wie glühende Kohlen path
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Mein Gott, das Mädchen hat Augen, die funkeln wie glühende Kohlen!
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jm. ganz aus den Augen kommen
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Ja, der Ludwig ist mir ganz aus den Augen gekommen. Bestimmt 15 Jahre habe ich ihn nicht mehr gesehen, nichts mehr von ihm gehört.
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wenn/. . . j. jm. nochmal/wieder/. . . vor die Augen kommt, dann .../. ..
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Sag’ dem Matthias, es ist in seinem eigenen Interesse, wenn er sich hier nicht mehr blicken läßt. Denn wenn er mir nochmal vor die Augen kommt, werd’ ich ihm ganz was anderes erzählen. Von wegen hier die Leute verleumden und dann noch frech werden!
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hat doch/. . . Augen im Kopf ugs
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Daß die Leute sich die halbe Zeit unterhalten statt zu arbeiten, brauchst du mir nicht zu sagen, Marta! Ich hab’ schließlich Augen im Kopf! Schwieriger ist die Entscheidung, wie man am besten dagegen vorgeht.
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hast du/hat er/. . . (denn) keine Augen im Kopf? ugs – wo hast du/hat er/. . . (denn) deine/seine/. . . Augen?
\
jm. quellen/fallen fast die Augen aus dem Kopf selten
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Dem Karlheinz quollen fast die Augen aus dem Kopf, so gierig stierte er nach dem Schokoladenpudding.
\
sich (fast/beinahe) die Augen aus dem Kopf gucken/ (schauen/sehen) nach jm.
\
Wir haben uns die Augen nach euch aus dem Kopf geguckt. Wo wart ihr denn? Über eine Stunde haben wir auf dem Marktplatz nach euch herumgesucht.
\
sich die Augen aus dem Kopf schämen path selten – sich zu
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Tode schämen
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sich die Augen (nach jm.) (fast/beinahe) aus dem Kopf weinen path
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Sie weinte sich die Augen nach ihm fast aus dem Kopf. Wie lange würde der Krieg noch dauern? . . .
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jm. gehen die Augen über Kreuz, wenn/. . . ugs – path selten Unseren lieben Nachbarn sind fast die Augen über Kreuz gegangen, als sie das erste Mal unseren neuen Wagen vor der Tür stehen sahen.
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die Augen nicht von jm. lassen
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vgl. – kein Auge von jm. lassen
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vgl. – jn. nicht aus den Augen lassen (können)
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jn. nicht aus den Augen lassen (können)
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Der Junge ist in einem schrecklichen Alter. Man kann ihn keine Minute aus den Augen lassen. Kaum fühlt er sich unbeobachtet, da macht er irgendeinen Unsinn.
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vgl. – (eher:) kein Auge von jm. lassen
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in js. Augen lesen (können) (was ihn bewegt/. . .)
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. . . Bei meiner Mutter brauchten wir nichts zu sagen. Die guckte uns nur an, dann wußte sie, was uns bewegte. Sie las in unseren Augen!
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...
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Augen (haben) wie ein Luchs
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Was, auf der Uhr, die da bestimmt 500 Meter weit weg hängt, kannst du die Zeit sehen? Du hast ja Augen wie ein Luchs!
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vgl. – Argusaugen haben
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vgl. – Adleraugen haben
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er/die Frau Mitner/. . . wird Augen machen (wenn . . .) ugs – er/die Frau Mittner/. . . wird schön gucken (wenn . . .)
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große Augen machen
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Als ich mit fünf Kilo Bonbons ankam, haben die Kinder vielleicht große Augen gemacht. So viel brachte ihnen selbst die Großmutter nicht mit!
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schon/. . . ganz kleine Augen machen ugs – schon/. . . ganz kleine Augen haben
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(ganz) runde Augen machen
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. . . Vor lauter Überraschung machten die Kinder ganz runde Augen. Das sah geradezu komisch aus . . .
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jm. schöne Augen machen
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Es ist beinahe rührend zu sehen, wie sie ihrem neuen Kollegen schöne Augen macht. Wollen wir hoffen, daß der nicht schon eine Freundin hat . . .
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jm. (ganz) verliebte Augen machen
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Wenn die Uschi nicht in den Manfred verschossen ist, dann weiß ich es nicht! – Wie kommst du dadrauf? – Die hat vielleicht verliebte Augen gemacht, gestern, als er hier war. Deutlicher kann man kaum zeigen, daß man verliebt ist.
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js. Augen sind größer als der Magen
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Erst machst du dir den Teller wer weiß wie voll und dann läßt du die Hälfte stehen. Deine Augen waren mal wieder größer als der Magen!
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etw. (nur) mit den Augen messen selten
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. . . Er ist natürlich nicht mit dem Zollstock über die Felder spaziert! Aber aus langer Erfahrung weiß ich: wenn der Holtkamp eine Fläche auch nur mit den Augen mißt – auf fünf oder zehn Meter stimmen die Maße.
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js. Augen sind auf Null gestellt/(die Augen auf Null stellen)
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sal selten
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. . . Ach, Jupp, der Krämer ist schon ewig tot – der steht schon bald wieder auf! Wenigstens seit 15 Jahren sind dessen Augen auf Null gestellt.
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die Augen offenhalten/(offen haben)
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Wenn du die Augen offenhältst, wird dir so ein Mißgeschick nicht nochmal passieren. Nur nicht verschlafen durch die Welt spazieren!
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jm. die Augen (über/für etw.) öffnen
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Das kann man doch nicht so hingehen lassen, daß sie so große Stücke auf ihn hält. Man muß ihr die Augen öffnen, ihr zeigen, was für ein Schurke er ist.
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Der Herbert hat mir die Augen geöffnet für die Schönheiten der Malerei. Ohne ihn hätte ich ihre Ausdruckskraft nie erkannt.
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(die) Augen und Ohren aufhalten
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. . . Nein, der Doris brauchst du nicht zu sagen, daß sie die Augen und die Ohren aufhalten soll. Wenn sie ins Theater geht, folgt sie allem so gebannt, daß ihr auch nicht die unbedeutendste Kleinigkeit entgeht.
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gucken/schauen/. . ., daß einem die Augen (fast) rausfallen
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ugs – path
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. . . Wenn unsere Nachbarn, die Meiers, heute Nachmittag unser neues Schwimmbad im Keller sehen, dann werden ihnen die Augen rausfallen. – So einen Luxus kennen die halt nicht.
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. . . Hast du das gesehen? Die Meiers haben geguckt, daß ihnen fast die Augen rausgefallen sind! Damit haben sie nicht gerechnet, daß wir ein so tolles Schwimmbad im Keller haben. – Sie schienen auch etwas neidisch zu sein.
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die Augen quellen jm. (fast) über (bei/als/. . .) path – jm. gehen (fast/beinahe/. . .) die Augen über (bei/als/. . .)
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Augen rechts/(links)! mil
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Einer brüllt: Augen rechts! – und Hunderte von Leuten drehen ihren Kopf wie eine Drahtpuppe – ruck, zuck! – nach rechts. Was man mit den Menschen nicht alles aufstellen kann!
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sich die Augen reiben
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Schau mal, wie sie sich die Augen reibt! Sie ist todmüde. Wenn wir jetzt nicht gehen, schläft sie gleich hier ein.
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Was? . . . Er rieb sich die Augen. Sehe ich richtig? Ursel Bach? Ursel, du bist’s? Wirklich? Welch eine Überraschung, dich hier zu treffen! . . .
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die/(mit den) Augen rollen (vor Wut/. . .)
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Du brauchst gar nicht so die Augen zu rollen, du machst mir doch keine Angst!
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Als der Uli am Stammtisch zum vierten Mal den gleichen Witz erzählte, rollte Gerda die Augen. Sie konnte diesen Blödsinn nicht mehr hören.
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vgl. – die Augen verdrehen
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jm. (offen/. . .) in die Augen schauen/(blicken/gucken/se-
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hen)
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Wenn man mit jemandem spricht, schaut man ihm in die Augen, Karin!
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Wer einem so offen in die Augen schaut wie der Rudi, der betrügt einen doch nicht!
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jm. tief in die Augen schauen/blicken/gucken/sehen path
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»Gertrud, Gertrud« – er schaute ihr tief in die Augen –, »niemals habe ich eine Frau so geliebt wie dich«.
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(noch) ein paar Augen voll Schlaf nehmen ugs seltener – noch eine Mütze voll Schlaf nehmen
\
mit offenen Augen schlafen ugs
\
Ulli! . . . Ulli!! Du schläfst mal wieder mit offenen Augen! Was habe ich gerade gesagt? – Die Römer . . . Peleponnes . . . – Die Klasse brach einmal wieder in ein schallendes Gelächter aus.
\
die Augen für immer schließen/zutun/(zumachen) form
\
. . . Heute nacht hat sie die Augen für immer geschlossen. Wie alt? 76!
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. . . Ja, sie war lange krank; es war eine Erlösung – für sie wie für uns.
\
seine Augen über etw. schweifen/(spielen) lassen – den/seinen Blick über etw. schweifen/(streifen) lassen
\
etw. mit anderen Augen sehen
\
. . . »Ja, wenn man selbst verheiratet ist«, meinte er ironisch zu seiner Tochter, »dann sieht man die Ehe mit anderen Augen.«
\
jn./etw. (wieder/. . .) mit frischen/neuen Augen sehen
\
Du mußt unbedingt mal für einige Zeit weg aus diesem Nest, um den ganzen Kram – und auch die Menschen hier – wieder mit frischen Augen zu sehen.
\
niemandem/keinem/. . . (klar/direkt/. . .) in die Augen sehen/ schauen/gucken können – niemandem/keinem/. . . (klar/direkt/. . .) ins Gesicht sehen/schauen/gucken können
\
vier Augen sehen mehr als zwei
\
Mir wäre schon lieb, wenn du mitgingst. Vier Augen sehen mehr als zwei. Wenn wir uns beide zusammen die Anlagen genau ansehen, werde ich bei meinem Bericht hoffentlich nichts Wesentliches vergessen.
\
in js. Augen sinken – ≠ in js. Augen steigen
\
aus den Augen, aus dem Sinn
\
Seltsames Mädchen! Der Kurt ist noch nicht ganz weg, da hat sie ihn schon vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn!
\
jm. in die Augen springen/(fallen)
\
Ihr könnt das Hilton-Hotel gar nicht übersehen. Es ist ein riesiger Kasten, der einem schon von weitem in die Augen springt.
\
in die Augen stechen
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Dies knallige Rot sticht in die Augen. Die Monotonie der grauen Häuser aufzulockern ist mehr als richtig; aber muß das durch einen so knallroten Bau geschehen?
\
jm. immer/(. . .) vor Augen stehen
\
Wenn ich in einer schweren Lebenslage war, stand mir immer das Beispiel meines Vaters vor Augen. Der pflegte zu sagen: ohne Schwierigkeiten wäre das ganze Leben nur die Hälfte wert, also ran! Dieser Satz ging mir dann immer durch den Kopf.
\
vor meinen/deinen/. . . inneren Augen steht etw. – vor meinem/deinem/. . . inneren Auge steht etw.
\
in js. Augen steigen
\
Früher hielt ich eigentlich wenig von dem Alexander Brauer. Aber in den letzten Jahren hat er eine Kraft, ein Durchhaltevermögen, eine moralische Integrität bewiesen, die ich ihm nie zugetraut hätte. Er ist in meinen Augen sehr gestiegen.
\
jm. etw. vor Augen stellen selten – jm. etw. vor Augen
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führen
\
etw. (ganz/einzig und allein/. . .) auf zwei Augen stellen selten
\
Ich weiß nicht, ob es richtig ist, Heinz, die ganze Verantwortung für das Geschäft auf zwei Augen zu stellen. – Besser die ganze Verantwortung in einer Hand als eine Zersplitterung unter vielen Leuten, die sich alle nur bekämpfen.
\
js. Augen funkeln/leuchten wie (zwei) Sterne path
\
Die Klara hat Augen, wie man sie wirklich nur selten sieht. Die funkeln wie Sterne. – Ja, und besonders, wenn sie begeistert ist, jemandem lebhaft zustimmt . . .
\
js. Augen füllen sich mit Tränen form – path – (ganz) feuchte/(nasse) Augen bekommen
\
js. Augen schwimmen in Tränen path – (eher:) js. Augen
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stehen voller Tränen
\
js. Augen stehen voller Tränen path
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Hast du gemerkt: als wir von Vater sprachen, standen ihre Augen voller Tränen. Obwohl er schon zehn Jahre tot ist, weint sie immer, wenn die Rede auf ihn kommt.
\
seinen (eigenen) Augen nicht/kaum trauen (wollen)
\
Ich wollte meinen eigenen Augen nicht trauen, als ich ihn mit seiner ersten Frau im Kino sah. Das konnte doch nicht wahr sein!
\
mit offenen Augen träumen ugs
\
Karin? – Hm . . . – Karin? – Hm . . . – Du träumst mal wieder mit offenen Augen, was? – Was soll man schon bei dieser endlosen Zugfahrt anderes tun als seinen Gedanken nachhängen – halb in dieser Welt, halb in unserer eigenen . . .
\
jm. nicht (mehr) unter die Augen treten/(kommen) (können/ dürfen/. . .)/es nicht (mehr) wagen/. . ., jm. unter die Augen zu treten/(kommen)
\
Seitdem er sein ganzes Geld mit seinen Freundinnen durchgebracht hat, statt zu arbeiten, wagt es der Detlev nicht mehr, seinem Vater unter die Augen zu treten. Er hat ein derart schlechtes Gewissen, daß er sich nicht mehr getraut, zu Hause zu erscheinen.
\
jm. gehen (fast/beinahe/. . .) die Augen über (bei/als/. . .)
\
path
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Bei dem herrlichen Weihnachtsbaum, der neuen Puppenstube, dem strahlenden Roller gingen der Kleinen die Augen über. Sie konnte sich gar nicht fassen vor Glück und Staunen.
\
seine Augen überall haben
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Der neue Vorarbeiter ist ein sehr tüchtiger und gewissenhafter Mann. Er übersieht nichts; er hat seine Augen überall.
\
js. Augen sind (leicht/tief) umschattet form selten
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Ich weiß nicht, ob es Müdigkeit ist, die schweren Monate mit Luisas Krankheit oder sonst was . . .: die Augen von dem Herbert sind in den letzten Wochen umschattet wie nie. Manchmal wirkt der Junge wie ein alter, matter, verbrauchter Mann.
\
mit offenen/(sehenden) Augen in sein Unglück/Verderben/ (. . .) rennen/(laufen) – mit sehendem Auge in sein Unglück/ Verderben/(. . .) rennen/(laufen)
\
jm. die Augen verbinden
\
(Vor einem Versteckspiel:) Wenn wir dem, der die anderen suchen muß, die Augen verbinden, dann darf keiner sein Versteck wechseln. Sonst findet der die anderen ja nie.
\
sich die Augen verderben
\
Junge, lies doch nicht immer bei so einem elenden Licht! Du verdirbst dir die Augen! Wenn du so weiter machst, brauchst du über kurz oder lang eine Brille.
\
die Augen verdrehen
\
Warum verdreht denn die Frederike die Augen so seltsam, wenn sie von ihrem Vater spricht? – Das ist ein Tick! Jedesmal, wenn sie von etwas spricht, was ihr nahe geht, macht sie Augenverrenkungen, als wäre sie nicht ganz bei Trost.
\
Als der Ulrich anfing, von dem gemeinsamen Urlaub mit seiner Freundin Susi zu erzählen, schauten alle gespannt zu Susi. Aber Susi verdrehte genervt/entnervt die Augen. Da wußten alle, daß Ulrich mal wieder maßlos übertrieb.
\
Als Herr Meier seinen Sohn weckte, verdrehte dieser noch vor Müdigkeit die Augen. selten
\
vgl. – die/mit den Augen rollen
\
jn. mit den Augen verfolgen
\
. . . und als sie sich verabschiedete und die endlose Sraße hinunterging, verfolgte er sie noch lange mit den Augen.
\
jn./etw. (ganz/. . .) aus den Augen verlieren
\
Seit wir in verschiedenen Städten leben, habe ich den Helmut ganz aus den Augen verloren. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.
\
Seien Sie unbesorgt, ich habe die Angelegenheit nicht aus den Augen verloren. Ganz im Gegenteil: wir haben das Projekt intensiv studiert. In zwei, drei Wochen kann ich ihnen konkrete Vorschläge unterbreiten.
\
die/seine Augen vor etw. verschließen
\
Du mußt den Mut haben, auch den unangenehmen Dingen ins Auge zu sehen. Es nützt nichts, vor den Problemen des Lebens die Augen zu verschließen. Davon verschwinden sie nicht.
\
jn./etw. mit den/seinen Augen verschlingen
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So etwas Unbeherrschtes wie den Herbert habe ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen: vor aller Augen – selbst vor dem Ehemann – verschlang er die Christa regelrecht mit den Augen. Für alle Teilnehmer an der Feier war sonnenklar, daß er sie am liebsten sofort verführt hätte.
\
Schau dir die Christine an! Wie sie den Pudding mit den Augen verschlingt! Für sie geht nichts über Schokoladenpudding. Du wirst sehen, in zwei Minuten hat sie ihn eingeatmet.
\
seine Augen vorn und hinten haben/(da muß man . . .)
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. . . Dieser Junge ist unmöglich! Bei dem muß man seine Augen vorne und hinten haben. Sonst stellt er im Nu die Bude auf den Kopf.
\
js. Augen stehen voller Wasser path selten – js. Augen stehen voller Tränen
\
meiner/deiner/. . . schöner Augen wegen iron – um meiner/ deiner/. . . schönen Augen willen
\
seine Augen an etw. weiden können path selten – eine (richtige/. . .) Augenweide sein
\
sich die Augen rot weinen
\
Seitdem der Kurt in Kanada ist, weint sich die Helga die Augen rot. – Mein Gott, der Kurt kommt doch wieder! – Das sag’ ich ihr auch. Aber sie ist untröstlich.
\
in den Augen der Welt (nicht gelten/. . .) form
\
Moralisch handeln, Paul, das heißt das Gute um des Guten willen tun, und nicht, auf die Reaktion der anderen schielen. Im übrigen zählen in den Augen der Welt gute Taten sowieso kaum – oder erst viel später.
\
mit offenen Augen durch die Welt gehen
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Wenn du mit offenen Augen durch die Welt gingst, würdest du nicht so ein haltloses Zeug reden. Siehst du denn nicht, was um dich herum geschieht? Manche Leute haben mit sechzig Jahren so viel gesehen und verstanden wie andere mit fünf!
\
Augen werfen Würfel selten
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Was heißt schon: »Siehst du, ich habe dreimal hintereinander eine 6 geworfen«! Der W ü r f e l hat dreimal sechs Augen geworfen, nicht du! Es ist Glück, nichts weiter.
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um meiner/deiner/. . . schönen Augen willen iron
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Glaubst du etwa, der Peter arbeitet in unserer Werkstatt um meiner – oder deiner – schönen Augen willen? Er verdient sich bei uns sein Brot, und wenn wir in Schwierigkeiten kommen, wird er sich einen anderen Arbeitsplatz suchen. Das ist doch klar.
\
sich die Augen wischen
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Hast du gemerkt, wie sich der Neugebauer ganz verlegen die Augen wischte, als seine Tochter ihm sagte, wenn er krank werden sollte, wäre sie immer für ihn da. Vor Rührung waren dem alten Mann die Tränen in die Augen getreten.
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jm. fallen (schon/bereits) die Augen zu – die Augen (schon/ bereits) nicht mehr/kaum noch aufkriegen/aufhalten können
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Augen zu, und durch!
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. . . Die letzten drei Wochen vor der Prüfung werden jetzt nochmal stressig. Aber es hilft alles nichts! Jetzt heißt es, Augen zu und durch!
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jm. die Augen zudrücken form
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Nach langer Krankheit ist er heute nacht gestorben. Seine älteste Tochter drückte ihm die Augen zu.
\
die Augen zudrücken (bei jm./etw.)
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Bei so jungen Schülern muß man bei manchem Streich die Augen zudrücken. Da kann man nicht immer so genau sein und bei jeder Gelegenheit schimpfen.
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beide Augen zudrücken (bei jm./etw.)
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Bei dem Georg mußt du schon einmal ein Auge zudrücken, er ist noch sehr jung . . . – Ein Auge zudrücken?! Bei dem muß man beide Augen zudrücken, und zwar permanent, wenn man nicht dauernd ermahnen und schimpfen will.
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mit den Augen zwinkern selten – mit den Augen blinzeln
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