Deutsche Idiomatik
Arm
der tote Arm (eines Flusses)\
Fließt der Fluß überall so langsam? – Das ist nicht der eigentliche Fluß, das ist ein toter Arm. Er versandet nach etwa zwei Kilometern.
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js. rechter Arm sein – js. rechte Hand sein js. verlängerter Arm sein
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Der Staatssekretär Maurer, scheint mir bald, ist hier im Ministerium
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nichts andres als der verlängerte Arm von Mercedes! Alles, was die hier durchbringen wollen, läuft über den.
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einen langen Arm haben selten
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Es ist immer wieder erstaunlich, wieviele Stellen hier in Politik und Verwaltung mit Bertolts Anhängern besetzt werden! – Ja, der Bertolt hat einen langen Arm. Überall hat er seine Finger drin, und alle Welt hat Angst, etwas zu tun, was ihm nicht recht sein könnte.
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den längeren Arm haben selten – am längeren Hebel sitzen
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Arm in Arm
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Ich wußte gar nicht, daß Peter und Karin so eng befreundet sind. Gestern gingen sie Arm in Arm über die Königstraße. – Die gehen oft eingehakt. Aber ich weiß nicht, ob das bei ihnen ein Zeichen intimer Freundschaft ist.
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jm. in den Arm fallen
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Wenn ich ihm nicht im letzten Moment in den Arm gefallen wäre, hätte er die Ursel in der Tat geschlagen. – Der Richard ist zu allem fähig. Diesmal warst du dabei und hast ihn hindern können, aber . . .
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Es gibt Leute, die können einfach nicht sehen, wenn andere konstruktiv arbeiten. Die müssen beständig jemandem Hindernisse in den Weg legen, Knüppel zwischen die Beine werfen. Es ist ihnen einfach nicht gegeben, irgendjemanden etwas ausführen zu lassen, ohne (zu versuchen,) ihm in den Arm zu fallen. Geborene Saboteure.
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jn. am Arm führen
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Wer ist die alte Dame, die der Karl da am Arm führt?
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per Arm gehen selten – (eher:) Arm in Arm (gehen)
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der Arm des Gesetzes form od. iron
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Eine Zeitlang mag das ja durchgehen, Heinz, hier ohne Genehmigung Sprengungen vorzunehmen. Doch über kurz oder lang wirst du auch in diesem abgelegenen Nest den Arm des Gesetzes zu spüren kriegen.
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ein Kind/. . . im Arm halten – (eher:) ein Kind/. . . in den
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Armen halten
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sich ein Buch/. . . unter den Arm klemmen (und ...) ugs
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(In einer Universitätsbibliothek:) Du hast auch nicht zufällig den Dr. Mertens gesehen? – Doch. Der war gerade noch hier. Er hat sich rasch zwei oder drei Bücher unter den Arm geklemmt und ist rausgehastet. Wahrscheinlich zu seinem Oberseminar.
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jm. seinen Arm leihen selten
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Die Lage schien für mich aussichtslos damals, bei meiner üblen Krankheit . . . Aber dann hat der Fischer mir seinen Arm geliehen, mir mit seinen Beziehungen und seinem Ansehen den Weg geebnet. Ohne den Fischer wäre ich nicht wieder auf die Beine gekommen. – Du bist nicht der einzige, den dieser Mann tatkräftig unterstützt hat.
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jn. (tüchtig/anständig/so richtig/. . .) auf den Arm nehmen
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ugs
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Beherrsch’ deine Spottsucht, Franz! Der Herbert läßt sich nicht gern auf den Arm nehmen. Also: keine ironischen Fragen, spitzfindigen Antworten, schalkhaften Kommentare, hörst du?!
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jn./etw. unter den Arm nehmen
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Wenn du Mutter unter den Arm nimmst, wird sie die Treppe vielleicht hinaufkommen. Auf der einen Seite stützt sie sich mit ihrem Stock, auf der anderen Seite stützt du sie. Versuch’ mal!
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. . . Ohne ein Wort zu sagen, nahm er das Paket unter den Arm und brachte es zur Post.
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den Arm in der Schlinge tragen
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Der Werner trägt den Arm in der Schlinge. Was ist los? – Er ist mit dem Rad gestürzt und hat sich den Arm ausgekugelt. – Was der nicht alles anstellt!
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den Arm (in die Höhe) strecken Schule – (eher:) die Finger
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in die Höhe strecken
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jm. am ausgestreckten/steifen Arm verhungern lassen selten Das einzige Mittel, den Georg gefügig zu machen, ist es, ihn am steifen Arm verhungern zu lassen. Entzieht ihm auf unbestimmte Zeit den Wechsel. Ihr werdet sehen, wie schnell er klein beigibt.
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