Deutsche Idiomatik
übrig
übrig sein\
1. Wir hatten elf Stücke Kuchen, und es waren acht Personen. Dann müssen also noch drei Stücke übrig sein.
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2. Heute brauchst du nicht zu kochen, Rosa. Von der Feier gestern ist noch so viel übrig, das reicht noch für heute und für morgen.
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3. Wir sind sieben Personen, das Spiel können aber höchstens sechs spielen. Dann ist einer übrig. Was machen wir da?
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etw. übrig haben – etw. über haben (1)
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etwas für jn./etw. übrig haben ugs
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1. Ich verstehe nicht, daß die Lydia für so einen Nichtsnutz wie den Heinz etwas übrig haben kann! – Das Schlimme ist, sie liebt ihn nicht nur, sie schätzt auch noch seine ’moralischen Qualitäten’.
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2. . . . Für Machtnaturen hat der Meier etwas übrig. Die können immer mit seiner Sympathie rechnen.
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3. . . . Für Musik hat unsere Petra etwas übrig, dafür nimmt sie viele Opfer in Kauf.
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nichts/nicht viel/wenig/nicht das Geringste/. . . für jn./etw.
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übrig haben ugs
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1. . . . Nein, wissen Sie, für Leute, die kein Rückgrat haben, hat der Chef nichts übrig. Was die sonst noch sind oder können, interessiert ihn dann weniger.
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2. . . . Für den Gerd scheint die Anna allerhand übrig zu haben. – Schon von anderen Seiten habe ich gehört, sie hätte eine Schwäche für ihn.
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3. . . . Für die Malerei hat unsere Petra wenig übrig. Mit einem Bild kannst du ihr also keine besondere Freude machen.
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nichts mehr für jn./etw. übrig haben ugs
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1. . . . Haben sie sich in der Tat scheiden lassen? – Ja. Es scheint, die Leni hat schon lange nichts mehr für ihn übrig. – Und ich hatte immer gedacht, sie würde den Hermann nach wie vor aufrichtig lieben!
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2. . . . Für die Schule habe ich nichts mehr übrig. Die interessiert mich absolut nicht mehr.
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3. vgl. – (eher:) bei jm. ausgeschissen haben
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