Adelung Wörterbuch
Zopfstange
, plur. die -n, in dem Feldbaue einiger Gegenden, diejenige Stange an einem vierspännigen Pfluge, an welcher die zwey vordern Ochsen ziehen; die Ziehstange, der Ziehstock.  
1. Die Zorn
, oder Zorne
, plur. die -en, in einigen Gegenden, ein Nahme der gemeinen wilden Änte, vermuthlich aus dem Lat. Cerra, welchen Nahmen sie bey einigen Schriftstellern führet.
 
2. Der Zorn
, des -es, plur. car. die Äußerung eines hohen Grades des Unwillens über eine zugefügte Beleidigung. Zum Zorn geneigt seyn. In Zorn gerathen, kommen. Jemanden zum Zorn reitzen, in Zorn bringen. Vor Zorn wüthen. Seinen Zorn an jemanden auslassen. Seinen Zorn fahren lassen, unterdrücken. Etwas im Zorne thun. Gottes Zorn auf sich laden. Uneigentlich gebraucht man dieses Wort zuweilen von der heftigen Bewegung lebloser Dinge. Der Zorn der Winde, der Wellen. So wie man es zuweilen bloß von dem Unwillen, oder Mißvergnügen über jemand gebraucht, auch wenn beyde mit keiner Äußerung derselben verbunden sind. Seinen Zorn fahren lassen, seinen Unwillen. Ehedem bedeutete es auch Zwist, Zank, Verdruß, Gram u.s.f.
 
Das thut mir von Herzen Zorn,
Das ich die Zeit hab verlorn,
Theuerd.
 
Das kränket mich. Und mit sein knecht ein zorn hett, eben das. einen Streit.
Anm. Schon bey dem Ottfried und andern alten Schriftstellern Zorn, im Niederdeutschen Toorn, im Angels. Torn. Es ist ohne Zweifel eine Onomatopöie des Knirschens mit den Zähnen, oder anderer Äußerungen des Zornes bey rohen ungebildeten Menschen, und sowohl mit dem Hebr. ררח, zornig seyn, als dem Lat. Ira, Angels. Yrre, Zorn, verwandt. S. auch Zürnen.
 
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