Adelung Wörterbuch
Zögling
, des -es, plur. die -e, eine junge Person, welche man erziehet und unterrichtet, oder ehedem erzogen und unterrichtet hat, da es denn von beyden Geschlechtern gebraucht wird. Er, sie ist mein Zögling, ich habe ihn, oder sie erzogen. Zögling ist vermittelst der Ableitungssylbe ling, von ziehen, erziehen gebildet; aber auf eine irreguläre und jetzt veraltete Art, wobey die Wurzel sehr verunstaltet worden. Indessen kann man es in manchen Fällen nicht füglich entrathen, weil es an einem bessern Worte fehlet, welches den ganzen Begriff erschöpfte; denn Untergebener, Schüler u.s.f. lassen sich wohl in manchen Fällen, aber nicht jederzeit, dafür gebrauchen.
1. Der Zoll
, des -es, plur. die -e, ein Längenmaß, welches ungefähr der Breite eines starken Daumens gleich ist, und den zwölften Theil eines Rheinländischen Fußes ausmacht. Etwas nach Zollen messen. Die Zolle nicht mitzählen. Wenn dieses Wort ein Zahlwort vor sich hat, so bleibt es, wie so viele andere ähnliche Wörter, im Plural unverändert. Sechs Zoll lang, zehn Zoll hoch. Außer, wenn eine Präposition vorher gehet, die den Dativ erfordert, da man es auch wohl zu decliniren pflegt. Eine Länge von sechs Zollen.
Anm. Im Niders. Toll. Die Abstammung ist ungewiß. Frisch leitet es von theilen her; aber mit eben so vieler Wahrscheinlichkeit könnte es von Dolde, die Spitze, der Gipfel, Schwed. Tull, Griech. τελος, das Ende, herkommen; oder auch von dem alten zellen, Nieders. tellen, schneiden, einschneiden, Franz. tailler.
2. Der Zoll
, des -es, plur. die -zölle, eine Abgabe für die Freyheit, durch einen Ort, oder ein Gebieth zu reisen, da denn der Zoll sowohl von Personen, als Sachen gegeben wird. Zoll von etwas geben. Einen Zoll auf etwas legen. Das Land mit Zöllen beschweren. Den Zoll verfahren, einen Umweg bey dem Zollhause vorbey nehmen. Daher der Judenzoll, Pferdezoll, Waarenzoll, Brückenzoll, Wegezoll, Marktzoll u.s.f.
Anm. Schon in den ältesten Oberdeutschen Schriftstellern Zoll, im Nieders. Toll, im Engl. Toll, im Böhmischen Celny, alle, wie es scheinet, aus dem Lat. telonium, und dieß aus dem Griech. τελος, indem der Zoll allem Ansehen nach eine Römische Erfindung ist. Telonium und τελος aber können wieder von einem Worte abstammen, welches mit unserm zahlen verwandt gewesen. Das Ital. Tagiia und Franz. Taille sind von einem andern Stamme, und von tagliarc, tailler, auf eben die Art gebildet, wie Accise von accidere. S. dasselbe. Im Oberdeutschen ist für Zoll das Wort Mauth üblich.
, des -es, plur. die -e, eine junge Person, welche man erziehet und unterrichtet, oder ehedem erzogen und unterrichtet hat, da es denn von beyden Geschlechtern gebraucht wird. Er, sie ist mein Zögling, ich habe ihn, oder sie erzogen. Zögling ist vermittelst der Ableitungssylbe ling, von ziehen, erziehen gebildet; aber auf eine irreguläre und jetzt veraltete Art, wobey die Wurzel sehr verunstaltet worden. Indessen kann man es in manchen Fällen nicht füglich entrathen, weil es an einem bessern Worte fehlet, welches den ganzen Begriff erschöpfte; denn Untergebener, Schüler u.s.f. lassen sich wohl in manchen Fällen, aber nicht jederzeit, dafür gebrauchen.
1. Der Zoll
, des -es, plur. die -e, ein Längenmaß, welches ungefähr der Breite eines starken Daumens gleich ist, und den zwölften Theil eines Rheinländischen Fußes ausmacht. Etwas nach Zollen messen. Die Zolle nicht mitzählen. Wenn dieses Wort ein Zahlwort vor sich hat, so bleibt es, wie so viele andere ähnliche Wörter, im Plural unverändert. Sechs Zoll lang, zehn Zoll hoch. Außer, wenn eine Präposition vorher gehet, die den Dativ erfordert, da man es auch wohl zu decliniren pflegt. Eine Länge von sechs Zollen.
Anm. Im Niders. Toll. Die Abstammung ist ungewiß. Frisch leitet es von theilen her; aber mit eben so vieler Wahrscheinlichkeit könnte es von Dolde, die Spitze, der Gipfel, Schwed. Tull, Griech. τελος, das Ende, herkommen; oder auch von dem alten zellen, Nieders. tellen, schneiden, einschneiden, Franz. tailler.
2. Der Zoll
, des -es, plur. die -zölle, eine Abgabe für die Freyheit, durch einen Ort, oder ein Gebieth zu reisen, da denn der Zoll sowohl von Personen, als Sachen gegeben wird. Zoll von etwas geben. Einen Zoll auf etwas legen. Das Land mit Zöllen beschweren. Den Zoll verfahren, einen Umweg bey dem Zollhause vorbey nehmen. Daher der Judenzoll, Pferdezoll, Waarenzoll, Brückenzoll, Wegezoll, Marktzoll u.s.f.
Anm. Schon in den ältesten Oberdeutschen Schriftstellern Zoll, im Nieders. Toll, im Engl. Toll, im Böhmischen Celny, alle, wie es scheinet, aus dem Lat. telonium, und dieß aus dem Griech. τελος, indem der Zoll allem Ansehen nach eine Römische Erfindung ist. Telonium und τελος aber können wieder von einem Worte abstammen, welches mit unserm zahlen verwandt gewesen. Das Ital. Tagiia und Franz. Taille sind von einem andern Stamme, und von tagliarc, tailler, auf eben die Art gebildet, wie Accise von accidere. S. dasselbe. Im Oberdeutschen ist für Zoll das Wort Mauth üblich.