Adelung Wörterbuch
Zeitwort
, des -es, plur. die -wörter. 1. Überhaupt ein jedes Wort, welches eine Zeit bedeutet. So könnte man die Adverbia Temporis Zeitwörter nennen. 2. In einem andern Verstande hat man in den Sprachlehren die Verba Zeitwörter genannt, weil sie unter andern auch die Zeit bezeichnen, wenn eine Handlung geschiehet. Allein, da dieses nur Eine von den vielen Bestimmungen ist, welche die Verba bezeichnen, und nicht einmahl eine der vornehmsten, indem der Begriff der thätigen, oder leidenden Handlung der Hauptbegriff ist, die Bezeichnung der Zahl, Zeit u.s.f. aber nur Nebenbestimmungen sind: so ist diese Benennung unschicklich, weil sie zunächst an die Adverbia Temporis erinnern muß, welche wahre Zeitwörter sind. Da der Begriff eines Verbi sehr zusammen gesetzt ist, so wird sich wohl nicht leicht ein schickliches Deutsches Wort ausfindig machen lassen, welches auch nur den Hauptbegriff mit Präcision und Geschmack ausdruckte, daher man lieber den Lateinischen Ausdruck beybehält, bey welchem man an die Wortbedeutung nicht mehr denkt, daher man jeden Begriff damit verbinden kann.
, des -es, plur. die -wörter. 1. Überhaupt ein jedes Wort, welches eine Zeit bedeutet. So könnte man die Adverbia Temporis Zeitwörter nennen. 2. In einem andern Verstande hat man in den Sprachlehren die Verba Zeitwörter genannt, weil sie unter andern auch die Zeit bezeichnen, wenn eine Handlung geschiehet. Allein, da dieses nur Eine von den vielen Bestimmungen ist, welche die Verba bezeichnen, und nicht einmahl eine der vornehmsten, indem der Begriff der thätigen, oder leidenden Handlung der Hauptbegriff ist, die Bezeichnung der Zahl, Zeit u.s.f. aber nur Nebenbestimmungen sind: so ist diese Benennung unschicklich, weil sie zunächst an die Adverbia Temporis erinnern muß, welche wahre Zeitwörter sind. Da der Begriff eines Verbi sehr zusammen gesetzt ist, so wird sich wohl nicht leicht ein schickliches Deutsches Wort ausfindig machen lassen, welches auch nur den Hauptbegriff mit Präcision und Geschmack ausdruckte, daher man lieber den Lateinischen Ausdruck beybehält, bey welchem man an die Wortbedeutung nicht mehr denkt, daher man jeden Begriff damit verbinden kann.