Adelung Wörterbuch
Zeiland
, des -es, plur. inusit. ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, sowohl den Seidelbast zu bezeichnen, Daphne Mezereum und Laureola Linn. als auch eine andere ähnliche, in Spanien einheimische Pflanze, Cneorum Linn. Die erste Hälfte scheint aus Seide und Seidel zusammen gezogen zu seyn, S. Seidelbast; die Endsylbe aber ist vermuthlich die alte Ableitungssylbe and, welche noch in Heiland, Faland und einigen andern alten Wörtern übrig ist.
1. Die Zeile
, plur. die -n, ein Kahn, ingleichen eine Art Flußschiffe, S. Zille.
2. Die Zeile
, plur. die -n. 1. Eine jede gerade Reihe oder Linie von Dingen einer Art; doch nur noch in einigen Fällen des gemeinen Lebens, indem sonst Reihe dafür üblicher ist. Im Feldbaue wird der Mist in Zeilen geschlagen, wenn er in Haufen in gerader Linie auf das Feld geführet wird. Das Kraut wird zeilenweise, oder in Zeilen gesteckt, in gerader Linie. Eben daselbst heißt eine Reihe nieder geschlagenes Buschholz, das gehauene und in eine Reihe gelegte Getreide u.s.f. eine Zeile, in manchen Mundarten auch eine Zahl, und in andern Gegenden ein Jahn. Eine Reihe über einander stehender Fruchtkörner in den Ähren heißt gleichfalls eine Zeile, so wie auch die Sporer die Reihen Zähne in den Striegeln Zeilen nennen. Eine Zeile Semmel, bey den Bäckern, eine Reihe an einander befindlicher Semmeln. In manchen Gegenden heißt eine Reihe Häuser, und folglich auch eine Gasse, eine Zeile. So ist z.B. die Wollzeil in Wien die Wollgasse. Ja, im Oberdeutschen wird dieses Wort in den gemeinen Sprecharten fast in allen Fällen für Reihe, oder gerade Linie gebraucht: eine Zeile Stühle, Gläser u.s.f. Die Bäume nach der Zeile pflanzen. Im Hochdeutschen gebraucht man es 2. nur in engerer Bedeutung, von einer Reihe Buchstaben oder Wörter. In der ersten, zweyten Zeile. Gerade, krumme Zeilen. Ein Paar Zeilen an jemanden schreiben, einen kurzen Brief.
Anm. Das Wort ist im Oberdeutschen alt, indem zila schon im Ottfried eine Linie ist. Es stammet allem Vermuthen nach von ziehen ab, und zwar aus eben dem Grunde, aus welchem auch Reiza, in den Monseeischen Glossen eine Linie bedeutet, von reissen, ducere, ziehen.
, des -es, plur. inusit. ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, sowohl den Seidelbast zu bezeichnen, Daphne Mezereum und Laureola Linn. als auch eine andere ähnliche, in Spanien einheimische Pflanze, Cneorum Linn. Die erste Hälfte scheint aus Seide und Seidel zusammen gezogen zu seyn, S. Seidelbast; die Endsylbe aber ist vermuthlich die alte Ableitungssylbe and, welche noch in Heiland, Faland und einigen andern alten Wörtern übrig ist.
1. Die Zeile
, plur. die -n, ein Kahn, ingleichen eine Art Flußschiffe, S. Zille.
2. Die Zeile
, plur. die -n. 1. Eine jede gerade Reihe oder Linie von Dingen einer Art; doch nur noch in einigen Fällen des gemeinen Lebens, indem sonst Reihe dafür üblicher ist. Im Feldbaue wird der Mist in Zeilen geschlagen, wenn er in Haufen in gerader Linie auf das Feld geführet wird. Das Kraut wird zeilenweise, oder in Zeilen gesteckt, in gerader Linie. Eben daselbst heißt eine Reihe nieder geschlagenes Buschholz, das gehauene und in eine Reihe gelegte Getreide u.s.f. eine Zeile, in manchen Mundarten auch eine Zahl, und in andern Gegenden ein Jahn. Eine Reihe über einander stehender Fruchtkörner in den Ähren heißt gleichfalls eine Zeile, so wie auch die Sporer die Reihen Zähne in den Striegeln Zeilen nennen. Eine Zeile Semmel, bey den Bäckern, eine Reihe an einander befindlicher Semmeln. In manchen Gegenden heißt eine Reihe Häuser, und folglich auch eine Gasse, eine Zeile. So ist z.B. die Wollzeil in Wien die Wollgasse. Ja, im Oberdeutschen wird dieses Wort in den gemeinen Sprecharten fast in allen Fällen für Reihe, oder gerade Linie gebraucht: eine Zeile Stühle, Gläser u.s.f. Die Bäume nach der Zeile pflanzen. Im Hochdeutschen gebraucht man es 2. nur in engerer Bedeutung, von einer Reihe Buchstaben oder Wörter. In der ersten, zweyten Zeile. Gerade, krumme Zeilen. Ein Paar Zeilen an jemanden schreiben, einen kurzen Brief.
Anm. Das Wort ist im Oberdeutschen alt, indem zila schon im Ottfried eine Linie ist. Es stammet allem Vermuthen nach von ziehen ab, und zwar aus eben dem Grunde, aus welchem auch Reiza, in den Monseeischen Glossen eine Linie bedeutet, von reissen, ducere, ziehen.