Adelung Wörterbuch
Winden
, verb. irregul. act. Imperf. ich wand, ehedem wund, Conjunct. wände, Particip. gewunden. Es bedeutet eigentlich theils eine schlangenförmige, theils eine um einen Punct gehende Bewegung ertheilen. 1. Eine gekrümmte, schlangenförmige Bewegung ertheilen. Sich krümmen und winden. Der Weg windet sich durch das Gebüsch. Wo der murmelnde Quell durch Gras und Blumen sich windet, Zach. Sich mühsam durch eine enge Öffnung winden. Sich durch Hunger und Verachtung hindurch winden. Die Hände winden, ringen. Ir hende si ser wunden, Strycker. Nasse Wäsche winden, ringen. Einem etwas aus der Hand winden. Kränze winden, flechten. Verflucht sey dieser Schmeichler, sey diese Sclavenhand,
Die um den Schlaf der Ruhmsucht den ersten Lorber wand!
Dusch.
Die seidnen Hals umgab ein schwarzes seidnes Band,
Das sich bey seinem Kinn in eine Schleife wand,
Zach.
2. Um einen Punct, um eine feste Welle bewegen; fast wie wickeln. Er ist so geschmeidig, man könnte ihm um einen Finger winden. Fäden auf einen Knauel winden. So auch aufwinden, abwinden, bewinden, überwinden, umwinden, u.s.f. 3. Vermittelst einer um einen beweglichen Punct geführten Kraft bewegen. So windet man, vermittelst eines um eine Welle oder Scheibe bewegten Seiles, Lasten in die Höhe. So windet man einen Wagen aus dem Kothe, vermittelst einer um einen Punct beweglichen Kurbel. Lasten in das Schiff, aus dem Schiffe winden. Das Getreide auf den Boden winden. Etwas in die Höhe winden. Baumstämme aus der Erde winden. Daher das Winden, die Winde, und die Windung. S. die beyden letztern an ihrem Orte.
Anm. Schon im Kero wintan, im Engl. to wind, im Schwed. wind. Es scheinet ein altes Intensivum von einem veralteten wihen, drehen, zu seyn, welches noch in den Slavonischen Mundarten vorhanden ist, und wovon auch unser Wiede abstammet. Im Schwed. ist wind, schief. Es ist mit wenden und binden nahe verwandt, nur daß in Ansehung des letzteren das gelindere w eine schwächere Bewegung bezeichnet, als das härtere b. In erwinden, überwinden, und unterwinden scheinet es von winnen abzustammen. S. jene Wörter.
, verb. irregul. act. Imperf. ich wand, ehedem wund, Conjunct. wände, Particip. gewunden. Es bedeutet eigentlich theils eine schlangenförmige, theils eine um einen Punct gehende Bewegung ertheilen. 1. Eine gekrümmte, schlangenförmige Bewegung ertheilen. Sich krümmen und winden. Der Weg windet sich durch das Gebüsch. Wo der murmelnde Quell durch Gras und Blumen sich windet, Zach. Sich mühsam durch eine enge Öffnung winden. Sich durch Hunger und Verachtung hindurch winden. Die Hände winden, ringen. Ir hende si ser wunden, Strycker. Nasse Wäsche winden, ringen. Einem etwas aus der Hand winden. Kränze winden, flechten. Verflucht sey dieser Schmeichler, sey diese Sclavenhand,
Die um den Schlaf der Ruhmsucht den ersten Lorber wand!
Dusch.
Die seidnen Hals umgab ein schwarzes seidnes Band,
Das sich bey seinem Kinn in eine Schleife wand,
Zach.
2. Um einen Punct, um eine feste Welle bewegen; fast wie wickeln. Er ist so geschmeidig, man könnte ihm um einen Finger winden. Fäden auf einen Knauel winden. So auch aufwinden, abwinden, bewinden, überwinden, umwinden, u.s.f. 3. Vermittelst einer um einen beweglichen Punct geführten Kraft bewegen. So windet man, vermittelst eines um eine Welle oder Scheibe bewegten Seiles, Lasten in die Höhe. So windet man einen Wagen aus dem Kothe, vermittelst einer um einen Punct beweglichen Kurbel. Lasten in das Schiff, aus dem Schiffe winden. Das Getreide auf den Boden winden. Etwas in die Höhe winden. Baumstämme aus der Erde winden. Daher das Winden, die Winde, und die Windung. S. die beyden letztern an ihrem Orte.
Anm. Schon im Kero wintan, im Engl. to wind, im Schwed. wind. Es scheinet ein altes Intensivum von einem veralteten wihen, drehen, zu seyn, welches noch in den Slavonischen Mundarten vorhanden ist, und wovon auch unser Wiede abstammet. Im Schwed. ist wind, schief. Es ist mit wenden und binden nahe verwandt, nur daß in Ansehung des letzteren das gelindere w eine schwächere Bewegung bezeichnet, als das härtere b. In erwinden, überwinden, und unterwinden scheinet es von winnen abzustammen. S. jene Wörter.