Adelung Wörterbuch
Weichbottig
, des -es, plur. die -e, bey den Brauern und Mälzern, ein Bottig, in welchem das zum Malze bestimmte Getreide eingeweicht, und zum Keimen gebracht wird; die Weichkufe, der Weichstock, Quellbottig.
1. Die Weiche
, plur. die -n, von dem Adverbio Weich. 1. Das Abstractum dieses Adverbii, die weiche Beschaffenheit, ohne Plural; wofür doch Weichheit analogischer, und weniger zweydeutig, Weichigkeit aber niedrig, und nach einer längst veralteten Analogie gebildet ist. 2. Der weiche Theil an Menschen und vierfüßigen Thieren zwischen den Rippen und Lenden; im gemeinen Leben die Dünnung. 3. In einigen Gegenden wird auch die Karpie oder Charpie, welche die Wundärzte auf die Wunden legen, die Weiche, Nieders. Wieke, genannt.
2. Die Weiche
, plur. car. von dem Verbo weichen, der Zustand, da etwas eingeweichet wird. Die Wäsche aus der Weiche waschen.
1. Weichen
, verb. irregul. neutr. Imperf. ich wích, Particip. gewíchen, mit dem Hülfsworte seyn, einem Drucke langsam nachgeben, sich von demselben aus seiner Stelle bringen lassen. 1. Eigentlich. Es weicht und wankt nicht, wenn ein Ding nicht aus seinem Orte zu bringen ist.
Die Brust mit Flor bedeckt,
Der jedem Lüftchen wich,
Less.
Nicht einen Fußbreit weichen wollen. Den Feind zum Weichen bringen. Die Nacht weicht dem Tage. 2. In weiterer Bedeutung, sich langsam von seinem Orte entfernen. Aus den Gliedern weichen. Aus dem Wege weichen. 3. Figürlich. (1) Einer überlegenern Gewalt, einem größern Ansehen nachgeben. Alles weicht der Liebe. Der höhern Macht weichen. Dem Unglücke weichen. (2) An Vorzug geringer seyn. Er muß ihm an Verdiensten, an Gelehrsamkeit weichen.
Anm. Schon bey dem Notker und Willeram weichen, im Nieders. weken, im Schwed. väga. Es ist mit dem Adverbio weich, und dem folgenden Verbo genau verwandt.
2. Weichen
, verb. regul. welches sowohl in Gestalt eines Neutrius, als auch eines Activi gebraucht wird. Als ein Neutrum, und mit dem Hülfsworte haben, sollte es eigentlich weich werden bedeuten; allein es ist hier nur im engern Verstande üblich, in einem flüßigen Körper nach und nach weich oder mürbe werden. Das Leder liegt im Wasser, und weicht. Als ein Activum kommt es nur in den Zusammensetzungen, abweichen, einweichen, erweichen u.s.f. vor.
Anm. Schon in dem Kero uueichan. Es ist unmittelbar von dem Adverbio weich. S. dasselbe.
, des -es, plur. die -e, bey den Brauern und Mälzern, ein Bottig, in welchem das zum Malze bestimmte Getreide eingeweicht, und zum Keimen gebracht wird; die Weichkufe, der Weichstock, Quellbottig.
1. Die Weiche
, plur. die -n, von dem Adverbio Weich. 1. Das Abstractum dieses Adverbii, die weiche Beschaffenheit, ohne Plural; wofür doch Weichheit analogischer, und weniger zweydeutig, Weichigkeit aber niedrig, und nach einer längst veralteten Analogie gebildet ist. 2. Der weiche Theil an Menschen und vierfüßigen Thieren zwischen den Rippen und Lenden; im gemeinen Leben die Dünnung. 3. In einigen Gegenden wird auch die Karpie oder Charpie, welche die Wundärzte auf die Wunden legen, die Weiche, Nieders. Wieke, genannt.
2. Die Weiche
, plur. car. von dem Verbo weichen, der Zustand, da etwas eingeweichet wird. Die Wäsche aus der Weiche waschen.
1. Weichen
, verb. irregul. neutr. Imperf. ich wích, Particip. gewíchen, mit dem Hülfsworte seyn, einem Drucke langsam nachgeben, sich von demselben aus seiner Stelle bringen lassen. 1. Eigentlich. Es weicht und wankt nicht, wenn ein Ding nicht aus seinem Orte zu bringen ist.
Die Brust mit Flor bedeckt,
Der jedem Lüftchen wich,
Less.
Nicht einen Fußbreit weichen wollen. Den Feind zum Weichen bringen. Die Nacht weicht dem Tage. 2. In weiterer Bedeutung, sich langsam von seinem Orte entfernen. Aus den Gliedern weichen. Aus dem Wege weichen. 3. Figürlich. (1) Einer überlegenern Gewalt, einem größern Ansehen nachgeben. Alles weicht der Liebe. Der höhern Macht weichen. Dem Unglücke weichen. (2) An Vorzug geringer seyn. Er muß ihm an Verdiensten, an Gelehrsamkeit weichen.
Anm. Schon bey dem Notker und Willeram weichen, im Nieders. weken, im Schwed. väga. Es ist mit dem Adverbio weich, und dem folgenden Verbo genau verwandt.
2. Weichen
, verb. regul. welches sowohl in Gestalt eines Neutrius, als auch eines Activi gebraucht wird. Als ein Neutrum, und mit dem Hülfsworte haben, sollte es eigentlich weich werden bedeuten; allein es ist hier nur im engern Verstande üblich, in einem flüßigen Körper nach und nach weich oder mürbe werden. Das Leder liegt im Wasser, und weicht. Als ein Activum kommt es nur in den Zusammensetzungen, abweichen, einweichen, erweichen u.s.f. vor.
Anm. Schon in dem Kero uueichan. Es ist unmittelbar von dem Adverbio weich. S. dasselbe.