Adelung Wörterbuch
Wêgen
, eine Präposition, welche jederzeit mit der zweyten Endung oder dem Genitive des Nennwortes verbunden wird, und das Verhältniß der bewegenden Ursache bezeichnet. Sie kann sowohl vor, als nach dem Nennworte stehen. Wegen einer Sache besorgt seyn, und einer Sache wegen. Sie dürfen sich dieses Geschenkes wegen nicht sowohl bey mir, als bey dieser liebreichen Frau, bedanken, Gell. Meiner Jahre wegen könnte ich in der Kleidung noch sehr jung thun, eb. Die Freundschaft hält mich nie wegen der Liebe schadlos, eb. Eben der Leute wegen will er nur Abends kommen, Weiße. Fehlerhaft ist es, wenn diese Präposition im Oberdeutschen so gern mit dem Dative verbunden wird. Er ist wegen seinem Fleiße belohnet worden, für wegen seines Fleißes. Eben so fehlerhaft ist es, wenn in den gemeinen Mundarten dem wegen noch ein um oder von vorgesetzet wird, welche hier ganz müßig sind. Um wegen oder von wegen seines Fleißes.
Wenn diese Präposition mit einem persönlichen Pronomine verbunden werden sollte, so gehet sie mit dem Genitive desselben in Ein Wort zusammen, so daß noch das t, vermuthlich des Wohlklanges wegen, dazwischen gesetzt wird: meinetwegen, deinetwegen, seinetwegen, unsertwegen, euertwegen, ihretwegen. Es geschiehet meinetwegen. Ich habe es deinetwegen gethan. Die Wörter halben und willen werden auf eben dieselbe Art mit diesen Genitiven verbunden, S. dieselben, ingleichen Dein. Im Oberdeutschen gebraucht man beyde auch einzeln und getheilt: was für Angst haben wir nicht wegen ihrer ausgestanden, welches aber im Hochdeutschen ungewöhnlich ist. Indessen ist die ganze Form mit wegen mehr der vertraulichen Schreibart eigen; die edlere gebraucht dafür die ähnliche Zusammensetzung mit willen, S. dasselbe. Sage es ihm von meinetwegen, oder grüße ihn von meinetwegen, d.i. in meinem Nahmen, gehört in die niedrige Sprechart.
Wenn wegen mit den Genitiven einiger anderer Pronominum zusammen gezogen wird, so fällt das t weg, und der Genitiv selbst wird verkürzt: deßwegen, weßwegen, wofür in den gemeinen Sprecharten dessentwegen, derowegen, und wessentwegen gebraucht werden.
Anm. Auch diese Präposition stammet vermittelst der adverbischen Ableitungssylbe en von der Interjection weg her.
, eine Präposition, welche jederzeit mit der zweyten Endung oder dem Genitive des Nennwortes verbunden wird, und das Verhältniß der bewegenden Ursache bezeichnet. Sie kann sowohl vor, als nach dem Nennworte stehen. Wegen einer Sache besorgt seyn, und einer Sache wegen. Sie dürfen sich dieses Geschenkes wegen nicht sowohl bey mir, als bey dieser liebreichen Frau, bedanken, Gell. Meiner Jahre wegen könnte ich in der Kleidung noch sehr jung thun, eb. Die Freundschaft hält mich nie wegen der Liebe schadlos, eb. Eben der Leute wegen will er nur Abends kommen, Weiße. Fehlerhaft ist es, wenn diese Präposition im Oberdeutschen so gern mit dem Dative verbunden wird. Er ist wegen seinem Fleiße belohnet worden, für wegen seines Fleißes. Eben so fehlerhaft ist es, wenn in den gemeinen Mundarten dem wegen noch ein um oder von vorgesetzet wird, welche hier ganz müßig sind. Um wegen oder von wegen seines Fleißes.
Wenn diese Präposition mit einem persönlichen Pronomine verbunden werden sollte, so gehet sie mit dem Genitive desselben in Ein Wort zusammen, so daß noch das t, vermuthlich des Wohlklanges wegen, dazwischen gesetzt wird: meinetwegen, deinetwegen, seinetwegen, unsertwegen, euertwegen, ihretwegen. Es geschiehet meinetwegen. Ich habe es deinetwegen gethan. Die Wörter halben und willen werden auf eben dieselbe Art mit diesen Genitiven verbunden, S. dieselben, ingleichen Dein. Im Oberdeutschen gebraucht man beyde auch einzeln und getheilt: was für Angst haben wir nicht wegen ihrer ausgestanden, welches aber im Hochdeutschen ungewöhnlich ist. Indessen ist die ganze Form mit wegen mehr der vertraulichen Schreibart eigen; die edlere gebraucht dafür die ähnliche Zusammensetzung mit willen, S. dasselbe. Sage es ihm von meinetwegen, oder grüße ihn von meinetwegen, d.i. in meinem Nahmen, gehört in die niedrige Sprechart.
Wenn wegen mit den Genitiven einiger anderer Pronominum zusammen gezogen wird, so fällt das t weg, und der Genitiv selbst wird verkürzt: deßwegen, weßwegen, wofür in den gemeinen Sprecharten dessentwegen, derowegen, und wessentwegen gebraucht werden.
Anm. Auch diese Präposition stammet vermittelst der adverbischen Ableitungssylbe en von der Interjection weg her.