Adelung Wörterbuch
Wannen
, ein im Hochdeutschen veraltetes Adverbium des relativen Ortes, für wo, woher, an oder von welchem Orte, im Gegensatze des ehemaligen dannen, den positiven Ort zu bezeichnen, für das daher. Für wo oder an welchem Orte: Wir uuizun uuola uuanan er ist, wo er ist, Ottfr. Für woher, oder von welchem Orte: ander uuannen burdige, anders woher gebürtig, Notk.  
Ich wüßte nicht, wer der und wannen er entsprossen,
Logau.
 
Im Hochdeutschen ist es in dieser Gestalt längst veraltet, weil das wo und woher den Begriff wenigstens eben so gut ausdruckt. Am längsten hat es sich noch mit der Präposition von erhalten, für woher, von welchem Orte. Ich weiß nicht von wannen er kommt, woher. Ob es gleich auch in dieser Gestalt unnöthig und überflüßig ist, so kommt es in derselben doch noch zuweilen in der dichterischen Sprache vor. Außer dem gebraucht man dafür lieber woher, oder umschreibet, oder ändert die ganze Verbindung, wenn dieses nicht passend ist. Er befand sich in Wien, von wannen er den folgenden Tag nach Trieste reisen wollte, aus welcher Stadt, oder auch mit Weglassung der an sich unnöthigen relativen Bestimmung des Ortes: er befand sich in Wien, und wollte den folgenden Tag u.s.f. weil sich der terminus a quo hier schon ohnehin verstehet.
Anm. Schon im übersetzten Isidor, huuanon. Es ist, vermittelst der adverbischen Ableitungssylbe -en, von wann, der Oberdeutschen Form von wenn, gebildet, S. Wenn.
 
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