Adelung Wörterbuch
Wallwurz
, plur. car. in einigen Gegenden ein Nahme der Schwarzwurz, Symphitum officinale Linn. Vielleicht von der dicken, runden Gestalt der Wurzel, nach welcher sie einer Welle gleicht, und welche Ähnlichkeit auch den in andern Gegenden üblichen Nahmen, Beinwell, veranlasset haben kann.  
1. Der Walm
, des -es, plur. die -e, ein nur in einigen Sprecharten übliches Wort, eine gewisse wallende, oder doch ähnliche Bewegung zu bezeichnen. Denjenigen Ort, wo sich das Wasser im Kreise beweget, nennen die Fischer einen Walm. Es stammet ohne Zweifel vermittelst der Ableitungssylbe m von wallen her. Bey dem Kero ist Walm, Eifer, Hitze des Gemüthes.
 
2. Der Walm
, des -es, plur. die -e, in der Baukunst, die schiefe Richtung eines Daches oder Gewölbes an der schmalen Seite. Ein Dach, ein Gewölbe, hat einen Walm, wenn die schmale Seite nicht senkrecht in die Höhe gehet, wie z.B. an einem Giebeldache, sondern gleichfalls schief anläuft, und sich an das Hauptdach oder Hauptgewölbe anschließt. Siehe die folgenden Zusammensetzungen. Die Abstammung des Wortes ist in dieser Bedeutung dunkel, welches von der eben nicht häufigen Ableitungssylbe m herrühret, woraus zugleich dessen hohes Alter erhellet. Es scheinet indessen, daß die runde oder schräge Richtung der Stammbegriff ist, da es denn zu dem Geschlechte des Wortes wölben gehören würde, welches sich nur durch eine andere Ableitungssylbe unterscheidet. In einigen Mundarten schreibt und spricht man wirklich Walbe, Walbendach u.s.f. Im Holländischen ist walm, und im Schwedischen välm, ein Heuhaufe.
 
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