Adelung Wörterbuch
Wade
, plur. die -n, Diminut. das Wädchen, der hervor ragende muskulöse, oder fleischige Theil an der hintern Seite des Schienbeines. Starke, schwache Waden haben. Anm. Schon bey dem Raban Maurus uuado. Das Wort ist, so viel ich weiß, in allen Deutschen Mundarten üblich, woraus dessen hohes Alter erhellet, daher sich auch die Abstammung schwerlich mit Gewißheit wird angeben lassen, zumahl da es im Deutschen keine bestimmt bekannte Geschlechtsverwandte hat, denn daß es von dem alten waden, gehen, Lat. vadere, (S. Waten) abstammen sollte, ist sehr unwahrscheinlich, weil dabey die Frage unbeantwortlich bleibt, warum gerade dieser Theil des Fußes, der bey dem Gehen am wenigsten in Betrachtung kommt, von der vornehmsten Bestimmung desselben benannt seyn sollte. Da im Schwed. Vade nicht allein die Wade, sondern ursprünglich auch jeden fleischigen Theil des Leibes bedeutet, so ist es wahrscheinlicher, daß der Grund der Benennung in der hervor ragenden fleischigen Beschaffenheit zu suchen ist. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Wad, und im Oesterreichischen ist dafür der Wadel üblich.
1. Der Wadel
, ein Schweif, Schwanz, S. Wedel.
2. * Der Wadel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein im Hochdeutschen unbekanntes und nur in einigen, besonders Niederdeutschen Provinzen, übliches Wort, die Zeit des Vollmondes zu bezeichnen, da es denn nach Niederdeutscher Art oft in Waal zusammen gezogen wird. Es ist Wadel, der Mond ist voll. Hernach wird auch die beste Zeit, Holz zu fällen, der Wadel, oder die Wadelzeit, genannt, vermuthlich weil sie in die Zeit des Vollmondes fällt, S. Holzwadel. Wenn erweislich wäre, daß jede Mondswandelung, oder scheinbare Ab- und Zunahme des Mondenlichtes, der Wadel genannt würde, so würde man das Wort von wandeln, sich verändern, herleiten können. Da es aber, wie es scheint, nur auf die Zeit des Vollmondes eingeschränkt ist, so scheint der Begriff der Fülle der herrschende zu seyn, da es denn mit Wade zu Einem Geschlechte gehören würde.
, plur. die -n, Diminut. das Wädchen, der hervor ragende muskulöse, oder fleischige Theil an der hintern Seite des Schienbeines. Starke, schwache Waden haben. Anm. Schon bey dem Raban Maurus uuado. Das Wort ist, so viel ich weiß, in allen Deutschen Mundarten üblich, woraus dessen hohes Alter erhellet, daher sich auch die Abstammung schwerlich mit Gewißheit wird angeben lassen, zumahl da es im Deutschen keine bestimmt bekannte Geschlechtsverwandte hat, denn daß es von dem alten waden, gehen, Lat. vadere, (S. Waten) abstammen sollte, ist sehr unwahrscheinlich, weil dabey die Frage unbeantwortlich bleibt, warum gerade dieser Theil des Fußes, der bey dem Gehen am wenigsten in Betrachtung kommt, von der vornehmsten Bestimmung desselben benannt seyn sollte. Da im Schwed. Vade nicht allein die Wade, sondern ursprünglich auch jeden fleischigen Theil des Leibes bedeutet, so ist es wahrscheinlicher, daß der Grund der Benennung in der hervor ragenden fleischigen Beschaffenheit zu suchen ist. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Wad, und im Oesterreichischen ist dafür der Wadel üblich.
1. Der Wadel
, ein Schweif, Schwanz, S. Wedel.
2. * Der Wadel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein im Hochdeutschen unbekanntes und nur in einigen, besonders Niederdeutschen Provinzen, übliches Wort, die Zeit des Vollmondes zu bezeichnen, da es denn nach Niederdeutscher Art oft in Waal zusammen gezogen wird. Es ist Wadel, der Mond ist voll. Hernach wird auch die beste Zeit, Holz zu fällen, der Wadel, oder die Wadelzeit, genannt, vermuthlich weil sie in die Zeit des Vollmondes fällt, S. Holzwadel. Wenn erweislich wäre, daß jede Mondswandelung, oder scheinbare Ab- und Zunahme des Mondenlichtes, der Wadel genannt würde, so würde man das Wort von wandeln, sich verändern, herleiten können. Da es aber, wie es scheint, nur auf die Zeit des Vollmondes eingeschränkt ist, so scheint der Begriff der Fülle der herrschende zu seyn, da es denn mit Wade zu Einem Geschlechte gehören würde.