Adelung Wörterbuch
Túsche
, plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, ein Nahme, welchen ehedem alle trockne Farben und Farbenstifte, womit man trocken zu mahlen pflegt, geführet zu haben scheinen. Jetzt ist es nur noch von einer schwarzen festen Farbe üblich, welche leicht im Wasser gerieben, mit einem Pinsel aufgetragen und verwaschen wird, und welche zuerst aus China zu uns gekommen, daher sie auch Chinesische Dinte genannt wird. Indessen hat man auch ähnliche Farbenkörper von andern Farben, welche auf eben dieselbe Art gebraucht werden. Wenn der Nahme nicht mit der Sache selbst aus China zu uns gekommen, so scheinet er aus dem Franz. Touche und toucher entlehnet zu seyn, weil diese Farbe mit einem gelinden Reiben sowohl zubereitet, als auch vertrieben oder verwaschen wird.
1. Túschen
, verb. regul. act. mit Tusche zeichnen oder mahlen. Ein getuschtes Gemählde. Ingleichen in weiterer Bedeutung, Wasserfarben flach auftragen und mit dem in Wasser getauchten Pinsel vertreiben; Französ. laver, ehedem vielleicht toucher, daher diese Art zu zeichnen oder mahlen noch im Ital. toccare heißt. Im gemeinen Leben ist dafür auch tuschieren üblich, welches in den niedrigen Sprecharten auch noch die Bedeutung einer geringen, aber hoch empfundenen Beleidigung hat, von dem Franz. toucher, anrühren, daher eben daselbst der Tusch auch eine solche Beleidigung ist.
2. Túschen
, verb. regul. act. welches im Hochdeutschen nur in den Zusammensetzungen vertuschen und untertuschen, und auch hier nur im gemeinen Leben üblich ist, wo es in der Stille verbergen und unterdrücken bedeutet, S. diese Wörter. Auch im Arabischen ist dasscha, er hat verborgen. In einigen gemeinen Mundarten tüschen, tütschen. Es ist das noch im Niederdeutschen gangbare tussen, mit Geberden und Worten glimpflich zum Stillschweigen bringen, und in weiterm Verstande, glimpflich Einhalt thun, Dänisch tysse, Schwed. tysta, welche wiederum von der gleichfalls noch im Niedersächsischen üblichen Interjection tuß! tusse! abstammen, womit man einen Redenden oder Geräusch machenden zur Stille ermahnet, wofür im Hochdeutschen der Laut st! oder im gemeinen Leben auch sch! üblich ist. Daher ist im Schwed. tyst, Ißländ. thus, schweigend, womit auch das Franz. taiser und Lat. tacere verwandt sind.
, plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, ein Nahme, welchen ehedem alle trockne Farben und Farbenstifte, womit man trocken zu mahlen pflegt, geführet zu haben scheinen. Jetzt ist es nur noch von einer schwarzen festen Farbe üblich, welche leicht im Wasser gerieben, mit einem Pinsel aufgetragen und verwaschen wird, und welche zuerst aus China zu uns gekommen, daher sie auch Chinesische Dinte genannt wird. Indessen hat man auch ähnliche Farbenkörper von andern Farben, welche auf eben dieselbe Art gebraucht werden. Wenn der Nahme nicht mit der Sache selbst aus China zu uns gekommen, so scheinet er aus dem Franz. Touche und toucher entlehnet zu seyn, weil diese Farbe mit einem gelinden Reiben sowohl zubereitet, als auch vertrieben oder verwaschen wird.
1. Túschen
, verb. regul. act. mit Tusche zeichnen oder mahlen. Ein getuschtes Gemählde. Ingleichen in weiterer Bedeutung, Wasserfarben flach auftragen und mit dem in Wasser getauchten Pinsel vertreiben; Französ. laver, ehedem vielleicht toucher, daher diese Art zu zeichnen oder mahlen noch im Ital. toccare heißt. Im gemeinen Leben ist dafür auch tuschieren üblich, welches in den niedrigen Sprecharten auch noch die Bedeutung einer geringen, aber hoch empfundenen Beleidigung hat, von dem Franz. toucher, anrühren, daher eben daselbst der Tusch auch eine solche Beleidigung ist.
2. Túschen
, verb. regul. act. welches im Hochdeutschen nur in den Zusammensetzungen vertuschen und untertuschen, und auch hier nur im gemeinen Leben üblich ist, wo es in der Stille verbergen und unterdrücken bedeutet, S. diese Wörter. Auch im Arabischen ist dasscha, er hat verborgen. In einigen gemeinen Mundarten tüschen, tütschen. Es ist das noch im Niederdeutschen gangbare tussen, mit Geberden und Worten glimpflich zum Stillschweigen bringen, und in weiterm Verstande, glimpflich Einhalt thun, Dänisch tysse, Schwed. tysta, welche wiederum von der gleichfalls noch im Niedersächsischen üblichen Interjection tuß! tusse! abstammen, womit man einen Redenden oder Geräusch machenden zur Stille ermahnet, wofür im Hochdeutschen der Laut st! oder im gemeinen Leben auch sch! üblich ist. Daher ist im Schwed. tyst, Ißländ. thus, schweigend, womit auch das Franz. taiser und Lat. tacere verwandt sind.