Adelung Wörterbuch
Tüngel
, des -s, plur. inusit. in einigen Gegenden, besonders Nieder-Deutschlandes, ein Nahme einer doppelten Art Unkrautes, welches theils unter der Gerste, theils aber auch in den Hecken und an den Wegen wächset; Galium Aparine, und Valantia Aparine Linn. Beyde werden auch Klebekraut genannt, weil der rundliche Same an den Kleidern kleben bleibt, worin vielleicht auch der Grund des Nahmens Tüngel liegt, der alsdann zu tünchen, tingere, gehören würde.  
1. Die Tunke
, plur. die -n, eine in die Erde gegrabene, und oben mit Balken und darauf geschütteter Erde bedeckte Grube, deren man sich im Nothfalle statt eines Kellers bedienet; ingleichen in weiterer Bedeutung, ein jeder ungewölbter Keller, ein Balkenkeller, weil er statt des Gewölbes oben mit Balken belegt wird.
Anm. In andern gemeinen Mundarten Tunch. Es scheinet eine Tiefe, eine Grube überhaupt zu bedeuten, und vermittelst des zufälligen Nasenlautes von Teich abzustammen. Siehe dasselbe. Tauchen und tunken sind auf eben diese Art verwandt.
 
2. Die Tunke
, plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, eine flüssige aber dickliche Speise, andere festere darein zu tunken oder zu tauchen, wodurch sie sich von der flüssigern Brühe unterscheidet. Senf, Meerrettich, mit Wein zerrührtes Kirsch- oder Pflaumenmuß u.s.f. sind solche Tunken. In den niedrigen Sprecharten wird eine Tunke Titsche oder Tütsche genannt, von tütschen, tunken; Nieders. Stippels.
 
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