Adelung Wörterbuch
Tränken
, verb. regul. act. welches das Factitivum von dem Neutro trinken ist, trinken machen, zu trinken geben. 1. Eigentlich, wo man dieses Zeitwort in der Sprache des täglichen Umganges sowohl von Thieren als Menschen gebraucht. Thiere tränket man, wenn man sie entweder zur Tränke führet, oder ihnen auch das Getränk zum Mund hält; im Nieders. söpen. In diesem letzten Verstande ist es auch von Menschen üblich. Eine Mutter tränket ihr Kind, wenn sie ihm die Brust reicht, wofür auch stillen üblich ist. Man tränket jemanden, wenn man ihm das Getränke einflößet, oder zum Munde hält. Hagar füllete die Flasche mit Wasser und tränkte den Knaben, 1 Mos 21, 19. In weiterm Verstande, das Getränk darreichen oder geben, kommt es nur noch zuweilen in der höhern Schreibart vor, indem in der Sprache des täglichen Umganges zu trinken geben, dafür üblicher ist. In der Deutschen Bibel findet es sich in dieser Bedeutung mehrmahls. Und tränket ihn mit gutem Traubenblute, 5 Mos. 32, 14. Sie gaben ihm Brot, daß er aß, und tränkten ihn mit Wasser, 1 Sam. 31, 11. Dürstet ihn, so tränke ihn, Röm. 12, 20. Und so in andern Stellen mehr. 2. Figürlich. 1. Die Erde mit Wasser tränken, sie mit Wasser versorgen; die Wiesen tränken, sie wässern; mit Wollust, mit Thränen, mit Wermuth u.s.f. tränken, in der Deutschen Bibel, im reichen Maße veranstalten. Alle diese und andere ähnliche Arten der Ausdrücke sind nur in der höhern und dichterischen Schreibart üblich. 2. Im gemeinen Leben tränket man auch einen trocknen Körper, wenn man ihn von einem flüssigen durchziehen lässet. Holz mit Leim tränken, Leimwasser darauf streichen und es einziehen lassen, um die Luftlöcher damit auszufüllen, welches auch gründen genannt wird. Papier mit Öhl, Leder mit Thran, einen Hut mit Leim tränken. Mit Öhl getränktes Papier. 3. Ehedem wurde es auch für ertrinken machen gebraucht, wofür jetzt ertränken üblich ist. Im Theuerdanke kommt es in dieser Bedeutung noch vor. So auch das Tränken.
Anm. Bey dem Ottfried drenkan, bey dem Notker drangon, im Angels. drencan, im Engl. to drench. Es ist von trinken gebildet, wie senken von sinken, henken von hangen u.s.f. Siehe Trinken.
, verb. regul. act. welches das Factitivum von dem Neutro trinken ist, trinken machen, zu trinken geben. 1. Eigentlich, wo man dieses Zeitwort in der Sprache des täglichen Umganges sowohl von Thieren als Menschen gebraucht. Thiere tränket man, wenn man sie entweder zur Tränke führet, oder ihnen auch das Getränk zum Mund hält; im Nieders. söpen. In diesem letzten Verstande ist es auch von Menschen üblich. Eine Mutter tränket ihr Kind, wenn sie ihm die Brust reicht, wofür auch stillen üblich ist. Man tränket jemanden, wenn man ihm das Getränke einflößet, oder zum Munde hält. Hagar füllete die Flasche mit Wasser und tränkte den Knaben, 1 Mos 21, 19. In weiterm Verstande, das Getränk darreichen oder geben, kommt es nur noch zuweilen in der höhern Schreibart vor, indem in der Sprache des täglichen Umganges zu trinken geben, dafür üblicher ist. In der Deutschen Bibel findet es sich in dieser Bedeutung mehrmahls. Und tränket ihn mit gutem Traubenblute, 5 Mos. 32, 14. Sie gaben ihm Brot, daß er aß, und tränkten ihn mit Wasser, 1 Sam. 31, 11. Dürstet ihn, so tränke ihn, Röm. 12, 20. Und so in andern Stellen mehr. 2. Figürlich. 1. Die Erde mit Wasser tränken, sie mit Wasser versorgen; die Wiesen tränken, sie wässern; mit Wollust, mit Thränen, mit Wermuth u.s.f. tränken, in der Deutschen Bibel, im reichen Maße veranstalten. Alle diese und andere ähnliche Arten der Ausdrücke sind nur in der höhern und dichterischen Schreibart üblich. 2. Im gemeinen Leben tränket man auch einen trocknen Körper, wenn man ihn von einem flüssigen durchziehen lässet. Holz mit Leim tränken, Leimwasser darauf streichen und es einziehen lassen, um die Luftlöcher damit auszufüllen, welches auch gründen genannt wird. Papier mit Öhl, Leder mit Thran, einen Hut mit Leim tränken. Mit Öhl getränktes Papier. 3. Ehedem wurde es auch für ertrinken machen gebraucht, wofür jetzt ertränken üblich ist. Im Theuerdanke kommt es in dieser Bedeutung noch vor. So auch das Tränken.
Anm. Bey dem Ottfried drenkan, bey dem Notker drangon, im Angels. drencan, im Engl. to drench. Es ist von trinken gebildet, wie senken von sinken, henken von hangen u.s.f. Siehe Trinken.