Adelung Wörterbuch
Thon
, des -es, plur. doch nur zuweilen von mehrern Arten, die -e, besser Thonarten, eine zähe, schlüpfrige und fette Erdart, welche an der Zunge klebt, im Wasser zu einem Teige wird, der sich auf der Scheibe drehen lässet, mit den Säuren im Wasser aufbrauset, und in dem Feuer erhärtet, daher sie sehr bequem ist, allerley Gefäße daraus zu verfertigen, S. Töpfer. Man findet den Thon von allerley Farben, welche von den beygemischten metallischen Theilen herrühren. Weißer, grauer, blauer Thon, u.s.f. Pfeifenthon, Porzellan-Thon, gemeiner Töpferthon, welcher letztere auch Letten, und in Niedersachsen Dwa genannt wird. Anm. Das Wort ist wohl nur im Oberdeutschen einheimisch, indem es in den Niederdeutschen Mundarten und den mit ihnen verwandten Sprachen nicht befindlich zu seyn scheinet. Die Dänen nennen den Thon Leer, die Engländer Clay, und einige Niederdeutsche gleichfalls Kley. Frisch glaubte, daß es mit dem Griech. χθων, Erde, verwandt sey; allein, da es in dem zu Augsburg 1483 gedruckten Buche der Natur ausdrücklich Tahen lautet, so siehet man wohl, daß er den Nahmen von seiner Dehnbarkeit hat, und zunächst mit dem Intensivo dehnen, und dessen veralteten Stammworte dehen verwandt ist. S. Dehnen und Dohne. Um deßwillen wird es im Hochdeutschen auch mit einem th geschrieben, obgleich andere es mit einem D schreiben, Frisch aber gar Thon daraus machte.
 
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