Adelung Wörterbuch
Spinnstube
, plur. die -n, eine Stube, welche zum Spinnen bestimmt ist, worin gewöhnlich gesponnen wird. Auf dem Lande in Meißen wird das Spinnen des Gesindes durch gesellschaftliche Freude gewürzt, um das Schlafmachende dieser einförmigen Arbeit zu vermindern. Jedes Dorf wird daher in Ansehung des Spinnens in mehrere Gesellschaften vertheilt, deren jede aus vier Familien bestehet, welche nach dem Wechsel der Woche zusammen spinnen. Jede solcher Gesellschaften heißt eine Spinnstube, und mit einem Provinzial-Worte eine Spinnichte.
1. Der Spint
, des -es, plur. die -e, ein im gemeinen Leben, besonders mancher Gegenden in verschiedenen Bedeutungen übliches Wort. 1. Der wässerige nicht genug ausgebackene Theil des Brotes und eines andern Gebäckes wird in manchen Gegenden der Spint, noch häufiger aber der Spund genannt. Daher spintig oder spündig, nicht ausgebacken. 2. Bey dem Notker ist Spind, das Fett, Schmalz, welche Bedeutung das Holländ. Spin, Spint, noch hat. 3. Sehr häufig wird auch der weichere und zugleich weißere Theil des Holzes zwischen der Rinde und dem Kerne, der Spin oder Spint, noch häufiger aber der Splint genannt.
Anm. Allem Ansehen nach ist die weiche Beschaffenheit in allen drey Bedeutungen der herrschende Begriff, wozu in der erstern noch der Begriff des Wässerigen kommt, da es denn mit Finne, Morast, dem alten Wand, Wasser, u.s.f. verwandt ist. Doch kann in den beyden letzten Bedeutungen auch die weiße Farbe, eine Figur des Glanzes, des Lichtes, als der Stammbegriff angesehen werden.
2. Das Spint
, des -es, plur. die -e, oder mit einem Zahlworte, plur. ut nom. sing. ein nur in einigen, besonders Niederdeutschen Gegenden übliches Maß, vornehmlich des Getreides. Im Lüneburgischen hat ein Himten vier, ein Schäffel aber acht Spint, dagegen in Bremen ein Schäffel sechzehen Spint hat. An dem letztern Orte machen 160 Spint, ein Quart, 640 aber eine Last. In einigen andern Gegenden ist es auch ein Feldmaß, welches aus zehen Quadrat-Ruthen bestehet; vermuthlich so viel Acker, als man mit einem Spinte Getreide besäen kann.
Anm. Nicht, wie Frisch will, von Spende, weil gewisse Almosen damit ausgemessen worden, sondern mit dem Stammbegriffe eines Gefäßes, eingeschlossenen Raumes, so daß es mit Spind, oder Spinde, ein Schrank, Sponde, und ohne Zischlaut auch mit Pinte, Wanne, Pfanne, Behnert, u.s.f. Eines Geschlechtes ist.
, plur. die -n, eine Stube, welche zum Spinnen bestimmt ist, worin gewöhnlich gesponnen wird. Auf dem Lande in Meißen wird das Spinnen des Gesindes durch gesellschaftliche Freude gewürzt, um das Schlafmachende dieser einförmigen Arbeit zu vermindern. Jedes Dorf wird daher in Ansehung des Spinnens in mehrere Gesellschaften vertheilt, deren jede aus vier Familien bestehet, welche nach dem Wechsel der Woche zusammen spinnen. Jede solcher Gesellschaften heißt eine Spinnstube, und mit einem Provinzial-Worte eine Spinnichte.
1. Der Spint
, des -es, plur. die -e, ein im gemeinen Leben, besonders mancher Gegenden in verschiedenen Bedeutungen übliches Wort. 1. Der wässerige nicht genug ausgebackene Theil des Brotes und eines andern Gebäckes wird in manchen Gegenden der Spint, noch häufiger aber der Spund genannt. Daher spintig oder spündig, nicht ausgebacken. 2. Bey dem Notker ist Spind, das Fett, Schmalz, welche Bedeutung das Holländ. Spin, Spint, noch hat. 3. Sehr häufig wird auch der weichere und zugleich weißere Theil des Holzes zwischen der Rinde und dem Kerne, der Spin oder Spint, noch häufiger aber der Splint genannt.
Anm. Allem Ansehen nach ist die weiche Beschaffenheit in allen drey Bedeutungen der herrschende Begriff, wozu in der erstern noch der Begriff des Wässerigen kommt, da es denn mit Finne, Morast, dem alten Wand, Wasser, u.s.f. verwandt ist. Doch kann in den beyden letzten Bedeutungen auch die weiße Farbe, eine Figur des Glanzes, des Lichtes, als der Stammbegriff angesehen werden.
2. Das Spint
, des -es, plur. die -e, oder mit einem Zahlworte, plur. ut nom. sing. ein nur in einigen, besonders Niederdeutschen Gegenden übliches Maß, vornehmlich des Getreides. Im Lüneburgischen hat ein Himten vier, ein Schäffel aber acht Spint, dagegen in Bremen ein Schäffel sechzehen Spint hat. An dem letztern Orte machen 160 Spint, ein Quart, 640 aber eine Last. In einigen andern Gegenden ist es auch ein Feldmaß, welches aus zehen Quadrat-Ruthen bestehet; vermuthlich so viel Acker, als man mit einem Spinte Getreide besäen kann.
Anm. Nicht, wie Frisch will, von Spende, weil gewisse Almosen damit ausgemessen worden, sondern mit dem Stammbegriffe eines Gefäßes, eingeschlossenen Raumes, so daß es mit Spind, oder Spinde, ein Schrank, Sponde, und ohne Zischlaut auch mit Pinte, Wanne, Pfanne, Behnert, u.s.f. Eines Geschlechtes ist.