Adelung Wörterbuch
Spat
- oder Spätgêrste, plur. inusit. in der Landwirthschaft, Gerste, welche spät im Sommer reif wird, zum Unterschiede von der Frühgerste.
1. Der Spath
, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine Krankheit der Pferde und Ochsen, da sie an dem Knie Erhabenheiten oder Knoten, wie Überbeine bekommen, und einen steifen und lahmen Gang haben. Er entstehet vermuthlich durch Verhärtung des Gliedwassers in den Gelenken der Knochen. Die Curschmide unterscheiden den Beinspath, Bluthspath, Hahnenspath, Ochsenspath u.s.f. welche aber bloß in zufälligen Umständen unterschieden sind.
Anm. Im Nieders. gleichfalls Spat. Im Holländischen bedeuten Spat und Spit überdieß auch das Lendenweh und den Krampf. Vielleicht als ein Verwandter von Spitze, wegen der dabey sich äußernden Knoten. S. das folgende. Da aber der Gang eines mit dem Spathe behafteten Pferdes wirklich krampfartig ist, so kann auch diese Bedeutung hier die herrschende seyn, und Spath würde von spannen nur in der Endsylbe unterschieden seyn. Im Französischen heißt diese Krankheit der Pferde Spavin, Eparvin, wovon das letzte zu sperren gerechnet werden kann.
2. Der Spath
, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die-e, bey den Bergleuten auch wohl die Späthe, in der Mineralogie, eine feine Steinart, welche krystallinisch angeschossen ist, sie mag nun in dünnen Blättern, oder knotig angeschossen seyn. Besonders werden die ungefärbten gemeiniglich weißen Spatharten, Spath genannt, dagegen die gefärbten undurchsichtigen Flüsse heißen. Ehedem wurde auch das durchsichtige Fraueneis, welches ein gypsartiger Stein ist, Spath genannt, daher auch noch die Goldschmide das calcinirte Fraueneis Spath nennen.
Anm. Es scheinet, daß es in dieser letzten Bedeutung am ältesten sey, und alsdann würde der Nahme zunächst die Durchsichtigkeit, Helle, oder weiße Farbe des Fraueneises oder Selenites bezeichnen, und zu spähen, sehen, gehören, welches unter andern auch glänzen, bedeutete. Da der Spath der Bergleute zwar undurchsichtig ist, aber doch in der weißen Farbe dem Fraueneise gleichet, so hat man vielleicht aus Unkunde beyde Steinarten für einerley gehalten. Übrigens bezeichnet der Nahme Spath nur das Gewebe oder die Structur dieser Steinart; indem man Kalkspath, Gypsspath u.s.f. hat.
- oder Spätgêrste, plur. inusit. in der Landwirthschaft, Gerste, welche spät im Sommer reif wird, zum Unterschiede von der Frühgerste.
1. Der Spath
, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine Krankheit der Pferde und Ochsen, da sie an dem Knie Erhabenheiten oder Knoten, wie Überbeine bekommen, und einen steifen und lahmen Gang haben. Er entstehet vermuthlich durch Verhärtung des Gliedwassers in den Gelenken der Knochen. Die Curschmide unterscheiden den Beinspath, Bluthspath, Hahnenspath, Ochsenspath u.s.f. welche aber bloß in zufälligen Umständen unterschieden sind.
Anm. Im Nieders. gleichfalls Spat. Im Holländischen bedeuten Spat und Spit überdieß auch das Lendenweh und den Krampf. Vielleicht als ein Verwandter von Spitze, wegen der dabey sich äußernden Knoten. S. das folgende. Da aber der Gang eines mit dem Spathe behafteten Pferdes wirklich krampfartig ist, so kann auch diese Bedeutung hier die herrschende seyn, und Spath würde von spannen nur in der Endsylbe unterschieden seyn. Im Französischen heißt diese Krankheit der Pferde Spavin, Eparvin, wovon das letzte zu sperren gerechnet werden kann.
2. Der Spath
, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die-e, bey den Bergleuten auch wohl die Späthe, in der Mineralogie, eine feine Steinart, welche krystallinisch angeschossen ist, sie mag nun in dünnen Blättern, oder knotig angeschossen seyn. Besonders werden die ungefärbten gemeiniglich weißen Spatharten, Spath genannt, dagegen die gefärbten undurchsichtigen Flüsse heißen. Ehedem wurde auch das durchsichtige Fraueneis, welches ein gypsartiger Stein ist, Spath genannt, daher auch noch die Goldschmide das calcinirte Fraueneis Spath nennen.
Anm. Es scheinet, daß es in dieser letzten Bedeutung am ältesten sey, und alsdann würde der Nahme zunächst die Durchsichtigkeit, Helle, oder weiße Farbe des Fraueneises oder Selenites bezeichnen, und zu spähen, sehen, gehören, welches unter andern auch glänzen, bedeutete. Da der Spath der Bergleute zwar undurchsichtig ist, aber doch in der weißen Farbe dem Fraueneise gleichet, so hat man vielleicht aus Unkunde beyde Steinarten für einerley gehalten. Übrigens bezeichnet der Nahme Spath nur das Gewebe oder die Structur dieser Steinart; indem man Kalkspath, Gypsspath u.s.f. hat.