Adelung Wörterbuch
Sonder
, ein Vorwort, welches mit ohne gleich bedeutend ist, so wie dasselbe die vierte Endung erfordert, aber im gemeinen Sprachgebrauche der Hochdeutschen veraltet ist, und nur noch zuweilen gebraucht wird, besonders bey den Dichtern. Sonder Zweifel. Sonder Scherz. Sonder große Mühe.
Seit, daß ihr Opfer bringt, der Ceres sonder mich,
Opitz.
Die Liebe, die dich kränkt, ist Liebe sonder Geist,
Gell.
Man findet zwar auch Beyspiele in der dritten Endung.
Was soll mich sonder dir im Leben können laben?
Opitz.
Welche aber wohl als Ausnahmen von der Regel, wo nicht gar als Sprachfehler betrachtet werden müssen. Im Oberdeutschen findet man es auch als ein Binde-oder Nebenwort. Der Schenke des Königes Pharao brachte zwey Jahre zu, sonder an Joseph zu gedenken, für ohne; auf welche Art es im Hochdeutschen noch seltener ist. Hingegen ist es im Niederdeutschen sowohl für außer, es sey denn, als auch für aber üblich.
Anm. Im Nieders. sunder, bey dem Ulphilas sundro. Auch hier ist der Begriff der Absonderung der herrschende. Das Latein. sine ist genau damit verwandt, vielleicht auch ohne selbst; denn der Zischlaut ist oft ein müßiger Vorschlag. S. Sondern.
, ein Vorwort, welches mit ohne gleich bedeutend ist, so wie dasselbe die vierte Endung erfordert, aber im gemeinen Sprachgebrauche der Hochdeutschen veraltet ist, und nur noch zuweilen gebraucht wird, besonders bey den Dichtern. Sonder Zweifel. Sonder Scherz. Sonder große Mühe.
Seit, daß ihr Opfer bringt, der Ceres sonder mich,
Opitz.
Die Liebe, die dich kränkt, ist Liebe sonder Geist,
Gell.
Man findet zwar auch Beyspiele in der dritten Endung.
Was soll mich sonder dir im Leben können laben?
Opitz.
Welche aber wohl als Ausnahmen von der Regel, wo nicht gar als Sprachfehler betrachtet werden müssen. Im Oberdeutschen findet man es auch als ein Binde-oder Nebenwort. Der Schenke des Königes Pharao brachte zwey Jahre zu, sonder an Joseph zu gedenken, für ohne; auf welche Art es im Hochdeutschen noch seltener ist. Hingegen ist es im Niederdeutschen sowohl für außer, es sey denn, als auch für aber üblich.
Anm. Im Nieders. sunder, bey dem Ulphilas sundro. Auch hier ist der Begriff der Absonderung der herrschende. Das Latein. sine ist genau damit verwandt, vielleicht auch ohne selbst; denn der Zischlaut ist oft ein müßiger Vorschlag. S. Sondern.