Adelung Wörterbuch
Socke
, plur. die -n. 1. Eine biegsame Bekleidung des untern Fußes, welche nicht viel weiter als der Schuh gehet. Strumpfsocken, von Leinwand, welche man unter den Strümpfen trägt; Filzsocken, von Haaren und grober Wolle, welche man auch wohl über die Schuhe ziehet. Auch der abgeschnittene untere Theil eines Strumpfes führet diesen Nahmen. 2. Auf den Socken gehen, auf den bloßen Strümpfen. Anm. In dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter Soke, in der Monseeischen Glosse Sochili, wo es durch Caliculas übersetzet wird, im Nieders. Socke, im Angels. Socc, im Engl. Sock, im Schwed. Socka, im Franz. Socqué, im Span. Cueco, im Lat. Soccus. Es ist ein sehr altes Wort, welches schon bey dem Pollux συκχω und bey dem Hesychius συκχος lautet, welcher letztere es für eine Art Phrygischer Schuhe erkläret. Es scheinet ein Verwandter von Sack, zu seyn, entweder den Begriff eines Gewebes, oder auch eines hohlen Raumes, der Bekleidung, zu haben. Bey dem Pictorius kommt das Wort Finkle für Socke vor.
 
1. Socken
, verb. reg. act. von dem vorigen Worte, mit Socken versehen, am häufigsten in dem zusammen gesetzten besocken.
 
2. Socken
, verb. reg. recipr. welches nur in den Salzwerken üblich ist. Das Salz socket sich, wenn es sich nach und nach auf den Boden senket. Eben daselbst lässet man die Salzstücke absocken, d.i. abtröpfeln. Es ist mit dem Niederdeutschen sich sacken gleich bedeutend und ein Intensivum von dem gleichfalls nur in den Salzwerken üblichen sogen, welches von siegen, sich senken, nur eine gröbere Aussprache ist. S. Sogen und dessen Abgeleitete.
 
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